Sonntag nach dem 6. Januar
Taufe des Herrn
Fest
Auch die Taufe Jesu ist ein Epiphaniegeschehen: Aufleuchten des sich offenbarenden Gottes. Der Vater nennt Jesus, der sich in die Reihe der Sünder gestellt hat, seinen geliebten Sohn. Der Geist Gottes ruht auf ihm, er wird ihn in die Wüste hinausführen, dann nach Galiläa, Jerusalem, Golgota. In der Kraft dieses Geistes wird Jesus sich als Opfer darbringen für die Sünde der Welt.
EröffnungsversVgl. Mt 3, 16–17
Als Jesus getauft war, öffnete sich der Himmel,
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und die Stimme des Vaters aus dem Himmel sprach:
Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
Ehre sei Gott, S. 371 f.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, dass auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wieder geboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Oder:
Allmächtiger Gott,
dein einziger Sohn,
vor aller Zeit aus dir geboren,
ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen.
Wie er uns gleichgeworden ist in der menschlichen Gestalt,
so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Erste LesungJes 42, 5a.1–4.6–7
Siehe, das ist mein Knecht, an ihm finde ich Gefallen
Lesung
aus dem Buch Jesája.
5aSo spricht Gott, der Herr:
1Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze;
das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen.
Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt,
er bringt den Nationen das Recht.
2Er schreit nicht und lärmt nicht
und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen.
3Das geknickte Rohr zerbricht er nicht
und den glimmenden Docht löscht er nicht aus;
ja, er bringt wirklich das Recht.
4Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt,
bis er auf der Erde das Recht begründet hat.
Auf seine Weisung warten die Inseln.
6Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen,
ich fasse dich an der Hand.
Ich schaffe und mache dich
zum Bund mit dem Volk,
zum Licht der Nationen,
7um blinde Augen zu öffnen,
Gefangene aus dem Kerker zu holen
und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.
AntwortpsalmPs 29 (28), 1–2.3ac–4.3b u. 9b–10 (Kv: vgl. 11b)
Kv Der Herr schenkt seinem Volk den Frieden. – KvGL 263
1Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, *
bringt dar dem Herrn Ehre und Macht!
2Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, *
werft euch nieder vor dem Herrn in heiliger Majestät! – (Kv)
3acDie Stimme des Herrn über den Wassern: *
der Herr über gewaltigen Wassern.
4Die Stimme des Herrn voller Kraft, *
die Stimme des Herrn voll Majestät. – (Kv)
3bDer Gott der Ehre hat gedonnert. *
9bIn seinem Palast ruft alles: Ehre!
10Der Herr thronte über der Flut, *
der Herr thronte als König in Ewigkeit. – Kv
Oder:
Erste LesungJes 55, 1–11
Kommt zum Wasser; hört und ihr werdet aufleben!
Lesung
aus dem Buch Jesája.
So spricht der Herr:
1Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!
Die ihr kein Geld habt, kommt,
kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld
und ohne Bezahlung Wein und Milch!
2Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt,
und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?
Hört auf mich,
dann bekommt ihr das Beste zu essen
und könnt euch laben an fetten Speisen!
3Neigt euer Ohr und kommt zu mir,
hört und ihr werdet aufleben!
Ich schließe mit euch einen ewigen Bund:
Die Erweise der Huld für David sind beständig.
4Siehe, ich habe ihn zum Zeugen für die Völker gemacht,
zum Fürsten und Gebieter der Nationen.
5Siehe, eine Nation, die du nicht kennst, wirst du rufen
und eine Nation, die dich nicht kannte, eilt zu dir,
um des Herrn, deines Gottes, des Heiligen Israels willen,
weil er dich herrlich gemacht hat.
6Sucht den Herrn, er lässt sich finden,
ruft ihn an, er ist nah!
7Der Frevler soll seinen Weg verlassen,
der Übeltäter seine Pläne.
Er kehre um zum Herrn,
damit er Erbarmen hat mit ihm,
und zu unserem Gott;
denn er ist groß im Verzeihen.
8Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken
und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn.
9So hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege
und meine Gedanken über eure Gedanken.
10Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht dorthin zurückkehrt,
ohne die Erde zu tränken
und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen,
dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
11so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt:
Es kehrt nicht leer zu mir zurück,
ohne zu bewirken, was ich will,
und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.
AntwortpsalmJes 12, 2.3 u. 4bcd.5–6 (Kv: 3)
Kv Ihr werdet Wasser freudig schöpfenGL 312, 6
aus den Quellen des Heils. – Kv
2Siehe, Gott ist mein Heil; *
ich vertraue und erschrecke nicht.
Denn meine Stärke und mein Lied ist Gott, der Herr. *
Er wurde mir zum Heil. – (Kv)
3Ihr werdet Wasser freudig schöpfen *
aus den Quellen des Heiles.
4bcdDankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt, *
verkündet: Sein Name ist erhaben! – (Kv)
5Singet dem Herrn, denn Überragendes hat er vollbracht; *
bekannt gemacht sei dies auf der ganzen Erde.
6Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner Zions; *
denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels. – Kv
Zweite LesungApg 10, 34–38
Gott hat Jesus gesalbt mit dem Heiligen Geist
Lesung
aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
34 begann Petrus zu reden
und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich,
dass Gott nicht auf die Person sieht,
35sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist,
wer ihn fürchtet
und tut, was recht ist.
36Er hat das Wort den Israeliten gesandt,
indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus:
Dieser ist der Herr aller.
37Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist,
angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
38wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat
mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog,
Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.
Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Mt 3, 16.17; Mk 9, 7
Halleluja. Halleluja.
Der Himmel tat sich auf und eine Stimme sprach:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Halleluja.
Oder:
Zweite Lesung1 Joh 5, 1–9
Drei sind es, die Zeugnis geben: der Geist, das Wasser und das Blut
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.
Schwestern und Brüder!
1Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist,
ist aus Gott gezeugt
und jeder, der den Vater liebt,
liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist.
2Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben:
wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen.
3Denn darin besteht die Liebe zu Gott,
dass wir seine Gebote halten;
und seine Gebote sind nicht schwer.
4Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt.
Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat:
unser Glaube.
5Wer sonst besiegt die Welt,
außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
6Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist:
Jesus Christus.
Er ist nicht nur im Wasser gekommen,
sondern im Wasser und im Blut.
Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt;
denn der Geist ist die Wahrheit.
7Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen:
8der Geist,
das Wasser
und das Blut;
und diese drei sind eins.
9Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen,
so ist das Zeugnis Gottes größer;
denn das ist das Zeugnis Gottes:
Er hat Zeugnis abgelegt von seinem Sohn.
Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 1, 29
Halleluja. Halleluja.
Johannes sah Jesus auf sich zukommen und sagte:
Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.
Halleluja.
EvangeliumMk 1, 7–11
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
7 trat Johannes in der Wüste auf
und verkündete:
Nach mir kommt einer,
der ist stärker als ich;
ich bin es nicht wert,
mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
8Ich habe euch mit Wasser getauft,
er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
9In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa
und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
10Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg,
sah er, dass der Himmel aufriss
und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
11Und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.
Fürbitten vgl. S. 795 f.
Gabengebet
Gott, unser Vater,
wir feiern den Tag,
an dem du Jesus
als deinen geliebten Sohn geoffenbart hast.
Nimm unsere Gaben an
und mache sie zum Opfer Christi,
der die Sünden der ganzen Welt abgewaschen hat.
Er, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfation von der Taufe des Herrn, S. 418
KommunionversJoh 1, 30.34
Dieser ist es, über den Johannes gesagt hat:
Ich habe es gesehen und lege Zeugnis ab:
Dieser ist der Sohn Gottes.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
du hast uns mit deinem Wort
und dem Brot des Lebens genährt.
Gib, dass wir gläubig auf deinen Sohn hören,
damit wir deine Kinder heißen
und es in Wahrheit sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Taufen kommt von „tief“, tief eintauchen (ins Wasser), in die Tiefe gehen. Das ist der Weg Jesu. Die Taufe verbindet uns mit ihm. Sein Weg ist mit allen Konsequenzen in unsere Lebensgeschichte eingezeichnet, mit Tod, Grab und Auferstehung. Taufe heißt: in die Tiefe gehen. Wo das Wasser flach ist, ist es warm. Wo es tief ist, ist es kalt. Wer sich freischwimmen will, muss den Sprung ins tiefe Wasser wagen. Taufe heißt: mit Jesus in die Tiefe gehen. Doch nicht, um sich darin zu verlieren und sich vom Sog in den Abgrund reißen zu lassen. Nein, wir sind „aus der Taufe gehoben“. Da geht die Bewegung nach oben. Das ist, wie wenn man wieder auftaucht, den Kopf über Wasser bekommt. Eine Auferstehung! Da sind wir wie neu geboren, ein anderer Mensch. (Franz Kamphaus)