21. September

Hl. Matthäus
Apostel und Evangelist

Fest

Der aus Kafarnaum stammende und durch Jesus von der Zollstätte berufene Apostel gilt als Verfasser des ersten Evangeliums. Schon im Martyrologium Hieronymianum ist der heutige Tag für sein Gedächtnis angegeben.

ERÖFFNUNGSVERSMt 28, 19–20

So spricht der Herr:
Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern;
tauft sie und lehrt sie alles befolgen, was ich euch geboten habe.

Ehre sei Gott, S. 775 f.

TAGESgebet

Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn gesandt, zu suchen und zu retten, was verloren war;
in erbarmender Liebe
hat er den Zöllner Matthäus zum Apostel berufen.
Hilf uns auf die Fürsprache dieses heiligen Evangelisten,
mit ganzer Treue Christus nachzufolgen,
wie er es getan hat.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4, 2). In den Versen 4, 4–6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinandergereiht: 1. ein Leib – ein Geist – eine Hoffnung: das ist die Kirche; 2. ein Herr – ein Glaube – eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater aller. – Im zweiten Teil dieser Lesung (4, 7.11–13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde – im Gottesdienst und im Alltag – seine besondere Gnade: Es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Es ist der eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr; ist auch „das Haupt“ (4, 15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und beherrscht. – Zu 4, 1–3: Eph 3, 1; Röm 12, 1.16; Kol 3, 12–14. – Zu 4, 4–6: Röm 12, 5; Eph 2, 16.18; 1 Kor 8, 6. – Zu 4, 7.11–13: Röm 12, 3–8; 1 Kor 12, 11.28; Kol 1, 25.28.

ERSTE LesungEph 4, 1–7.11–13

Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

ANTWORTPSALMPs 19 (18), 2–3.4–5b (Kv: vgl. 5a)

Kv Ihre Botschaft geht in alle Welt. – KvGL 35, 1, VII. Ton

2Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes ∗
und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
3Ein Tag sagt es dem andern, ∗
eine Nacht tut es der andern kund. – (Kv)
4Ohne Rede und ohne Worte, ∗
ungehört bleibt ihre Stimme.
5abDoch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ∗
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 4, 14

Halleluja. Halleluja.
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus beruft in seine Nachfolge nicht nur fromme und angesehene Leute. Er beruft den Zöllner Matthäus und hält Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Sündern. Für die gesetzestreuen Pharisäer ist das ein Ärgernis. Die Rechtfertigung Jesu ist in den drei Wortpaaren enthalten: Gesunde und Kranke, Gerechte und Sünder, Barmherzigkeit und Opfer. Jesus ist als Arzt für die Kranken und als Erlöser für die Sünder gekommen; diese zwei Erklärungen stehen auch bei Mk 2, 17; darüber hinaus weist bei Matthäus Jesus die Pharisäer auf ein Wort beim Propheten Hosea hin: Liebe und Treue sind wichtiger als die Erfüllung von Gesetzesvorschriften. Durch sein Handeln wie durch sein Wort deutet Jesus mit Vollmacht den Willen Gottes und bringt ihn zur Geltung. – Mk 2, 13–17; Lk 5, 27–32; Mt 11, 19; Lk 15, 1–32; 19, 1–10; 1 Tim 1, 15. – Zu 9, 13: Mt 12, 7; Hos 6, 6.

EvangeliumMt 9, 9–13

Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
9sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen
und sagte zu ihm: Folge mir nach!
Und Matthäus stand auf
und folgte ihm nach.
10Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war,
siehe, viele Zöllner und Sünder kamen
und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.
11Als die Pharisäer das sahen,
sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister
zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
12Er hörte es
und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes,
sondern die Kranken.
13Geht und lernt,
was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!
Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen,
sondern Sünder.

FÜRBITTEN

Vertrauensvoll rufen wir zu Jesus Christus, dessen Evangelium vom Reich Gottes auf der ganzen Welt verkündigt wird:
■ Für alle, die in Wort und Schrift deiner Botschaft dienen: dass sie mit Überzeugung den Glauben weitergeben, den die Apostel überliefert haben.
■ Für alle Menschen, denen das Evangelium verkündet wird: dass ihnen das Wort deiner Zeuginnen und Zeugen zu Herzen geht.
■ Für Menschen, die in Sünde verstrickt sind: dass du sie zur Umkehr bewegst.
■ Für unsere Gemeinde: dass wir auf dein Wort hören und ihm folgen.
Herr Jesus Christus, durch den heiligen Apostel Matthäus hast du der Welt die Wahrheit des Evangeliums kundgetan. Dir sei Dank und Lobpreis in alle Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Gott, unser Vater, am Fest des heiligen Matthäus
kommen wir mit unseren Gebeten und Gaben zu dir.
Du hast die Kirche durch die Predigt der Apostel
im Glauben begründet und gestärkt.
Nähre sie mit dem Wort der Wahrheit
und stärke sie mit dem Brot des Lebens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Apostelpräfation, S. 840.

KOMMUNIONVERSMt 9, 13

Nicht um Gerechte zu berufen, bin ich gekommen, sondern Sünder –
so spricht der Herr.

SCHLUSSgebet

Allmächtiger Gott, in dieser Feier gewährst du auch uns die Freude,
mit der einst Matthäus den Herrn
in seinem Haus zum Mahl empfing.
Lass uns stets Tischgenossen deines Sohnes sein,
der gekommen ist, nicht Gerechte,
sondern Sünder zum Heil zu berufen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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