8. September

Mariä Geburt

Fest

Das heutige Fest entstand aus dem Weihefest der Kirche der Gottesmutter, „wo sie geboren ist“ (Ende des 5. Jh.), in Jerusalem (heute Kirche der hl. Anna). Im 7. Jh. feierte man Mariä Geburt schon bei den Byzantinern und in Rom. Wegen der heilsgeschichtlichen Rolle der Mutter Jesu feiert die Kirche auch ihr Geburtsfest wie das des Herrn selbst und des hl. Johannes des Täufers. Das Fest gehört zu den großen Marienfesten und bestimmte auch den Termin des jüngeren Festes der Empfängnis neun Monate davor.

ERÖFFNUNGSVERS

Voll Freude feiern wir das Geburtsfest der Jungfrau Maria,
aus ihr ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit,
Christus, unser Gott.

Ehre sei Gott, S. 775 f.

TAGESgebet

Barmherziger Gott, öffne deinen Gläubigen
die Schätze der himmlischen Gnade.
Die Geburt des Erlösers aus Maria
war für uns der Anfang des Heiles;
das Geburtsfest seiner allzeit jungfräulichen Mutter
festige und mehre den Frieden auf Erden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Der Prophet Micha war ein jüngerer Zeitgenosse des Jesaja. In dem Buch, das nach ihm benannt ist, wechseln Gerichtsdrohungen mit Heilsweissagungen. Die Heilsweissagung in Kap. 5, 1–4a setzt das Gericht über Jerusalem und das davidische Königshaus als bereits geschehen voraus. Die Könige auf dem Thron Davids haben ihre Sendung nicht erfüllt; nun wird Jahwe einen neuen Herrscher berufen, nicht aus Jerusalem, sondern aus Betlehem. Der Prophet redet den Familienverband der Efratiter an, aus dem einst der König David hervorgegangen war. Von dort, aus Betlehem, wird auch der neue David, der Retter, kommen. Er wird dem neuen Volk Gottes den Frieden bringen, den die Könige von Jerusalem ihrem Volk nicht geben konnten. – Gen 49, 10; Jes 9, 5; 7, 14; 32, 18; Jer 23, 6; Mt 2, 6; Joh 7, 42.

ERSTE LesungMi 5, 1–4a

Aus dir wird der hervorgehen, der über Israel herrschen soll

Lesung
aus dem Buch Micha.

So spricht der Herr:
1Du, Bétlehem-Éfrata,
bist zwar klein unter den Sippen Judas,
aus dir wird mir einer hervorgehen,
der über Israel herrschen soll.
Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit,
in längst vergangenen Tagen.
2Darum gibt der Herr sie preis,
bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat.
Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren
zu den Söhnen Israels.
3Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn,
in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes.
Sie werden in Sicherheit wohnen;
denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde.
4aUnd er wird der Friede sein.

Oder:

ZUR LESUNG   Das Menschenleben steht nicht nur in dem engen Raum zwischen Geburt und Tod; es hat einen ewigen Ursprung und ein ewiges Ziel. Gott hat uns im Voraus erkannt (= erwählt) – vorausbestimmt – berufen – gerecht gemacht – verherrlicht. Mit dieser Aussagenreihe werden die Dimensionen unseres Lebens verdeutlicht. Von Ewigkeit her sind wir zur Teilhabe an Wesen und Gestalt des Sohnes vorausbestimmt (Röm 8, 29). Das ist unsere „Verherrlichung“, von der Paulus sagt, sie sei bereits geschehen (8, 29). Der Geist, der seit der Taufe in uns wohnt, hat uns zu Söhnen Gottes gemacht, und er wird das, was er begonnen hat, auch vollenden. „Wir wissen“, sagt der Apostel (8, 28); nach dem Maß unseres Glaubens und unserer Liebe wissen wir, dass unser Leben – durch Leiden und Tod hindurch – seinem Ziel entgegengeführt wird. Wir wissen es auch, wenn wir auf das Leben derer schauen, die Gott, seine ewige Absicht verwirklichend, bereits vollendet und verherrlicht hat. – Eph 1, 3–14; 3, 11; Kol 1, 18; Phil 3, 21.

ERSTE LesungRöm 8, 28–30

Die Gott im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus bestimmt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
28Wir wissen, dass denen, die Gott lieben,
alles zum Guten gereicht,
denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind;
29denn diejenigen, die er im Voraus erkannt hat,
hat er auch im Voraus dazu bestimmt,
an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben,
damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei.
30Die er aber vorausbestimmt hat,
die hat er auch berufen,
und die er berufen hat,
die hat er auch gerecht gemacht;
die er aber gerecht gemacht hat,
die hat er auch verherrlicht.

ANTWORTPSALMPs 13 (12), 6ab.6cd (Kv: Jes 61, 10a)

Kv Von Herzen freue ich mich am Herrn– KvGL 141, I. Ton

6abHerr, ich habe auf deine te vertraut, ∗
mein Herz soll über deine Hilfe jubeln. – (Kv)
6cd[ ] Singen will ich dem Herrn, ∗
weil er mir Gutes getan hat. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUM

Halleluja. Halleluja.
Selig bist du, Jungfrau Maria, und allen Lobes überaus würdig.
Denn aus dir ging hervor die Sonne der Gerechtigkeit,
Christus, unser Gott.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels. Jesus ist der Christus, der Messias, und seine Geschichte ist es, die durch alle Geschlechterfolgen hindurch das eigentlich Bewegende war. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden. – Der Abschnitt Mt 1, 18–23 steht unter der zentralen Aussage: „Gott ist mit uns“ (1, 23; vgl. dazu Mt 28, 20). Der Evangelist zitiert die Weissagung Jes 7, 14, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kennzeichnen. – Josef war „gerecht“, das heißt in der Sprache der Bibel auch: Er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Im Gegensatz zu Ahas (Jes 7, 12) nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus, der bedeutet: Jahwe rettet. – Lk 1, 27.35; Ps 130, 7–8.

EvangeliumMt 1, 1–16.18–23

Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1Buch des Ursprungs Jesu Christi,
des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams:
2Abraham zeugte den Ísaak,
Ísaak zeugte den Jakob,
Jakob zeugte den Juda und seine Brüder.
3Juda zeugte den Perez und den Serach
mit der Tamar.Perez zeugte den Hezron,
Hezron zeugte den Aram,
4Aram zeugte den Amminádab,
Amminádab zeugte den Nachschon,
Nachschon zeugte den Salmon.
5Salmon zeugte den Boas
mit der Rahab.
Boas zeugte den Obed
mit der Rut.
Obed zeugte den Ísai,
6Ísai zeugte David, den König.
David zeugte den Sálomo
mit der Frau des Uríja.
7Sálomo zeugte den Rehábeam,
Rehábeam zeugte den Abíja,
Abíja zeugte den Asa,
8Asa zeugte den Jóschafat,
Jóschafat zeugte den Joram,
Joram zeugte den Usíja.
9Usíja zeugte den Jotam,
Jotam zeugte den Ahas,
Ahas zeugte den Hiskíja,
10Hiskíja zeugte den Manásse,
Manásse zeugte den Amos,
Amos zeugte den Joschíja.
11Joschíja zeugte den Jójachin und seine Brüder;
das war zur Zeit der Babylónischen Gefangenschaft.
12Nach der Babylónischen Gefangenschaft
zeugte Jójachin den Scheáltiël,
Scheáltiël zeugte den Serubbábel,
13Serubbábel zeugte den Ábihud,
Ábihud zeugte den Éljakim,
Éljakim zeugte den Azor.14Azor zeugte den Zadok,
Zadok zeugte den Achim,
Achim zeugte den Éliud,
15Éliud zeugte den Eleásar,
Eleásar zeugte den Mattan,
Mattan zeugte den Jakob.
16Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias;
von ihr wurde Jesus geboren,
der der Christus genannt wird.
18Mit der Geburt Jesu Christi war es so:
Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt;
noch bevor sie zusammengekommen waren,
zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete –
durch das Wirken des Heiligen Geistes.
19Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte,
beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
20Während er noch darüber nachdachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum
und sagte: Josef, Sohn Davids,
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;
denn das Kind, das sie erwartet,
ist vom Heiligen Geist.
21Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
22Dies alles ist geschehen,
damit sich erfüllte,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
23Siehe: Die Jungfrau wird empfangen
und einen Sohn gebären
und sie werden ihm den Namen Immánuel geben,
das heißt übersetzt: Gott mit uns.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumMt 1, 18–23

Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

18Mit der Geburt Jesu Christi war es so:
Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt;
noch bevor sie zusammengekommen waren,
zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete –
durch das Wirken des Heiligen Geistes.
19Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte,
beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
20Während er noch darüber nachdachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum
und sagte: Josef, Sohn Davids,
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;
denn das Kind, das sie erwartet,
ist vom Heiligen Geist.
21Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
22Dies alles ist geschehen,
damit sich erfüllte,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
23Siehe: Die Jungfrau wird empfangen
und einen Sohn gebären
und sie werden ihm den Namen Immánuel geben,
das heißt übersetzt: Gott mit uns.

FÜRBITTEN

Lasst uns zu Christus rufen, dem Sohn des lebendigen Gottes, der in Maria Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist zu unserem Heil:
■ Gib, dass alle Christen das Geburtsfest der Jungfrau Maria mit dankbarer Freude feiern.
■ Segne die Arbeit der Menschen, die sich für das Wohl der Kinder in aller Welt einsetzen.
■ Erfülle alle Frauen, die sich auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten, mit freudiger Erwartung.
■ Öffne unsere Herzen für dein Wort, damit wir deinem Wirken in uns Raum geben.
■ Stärke alle Kranken und Notleidenden, die auf den Beistand Mariens vertrauen.
Barmherziger Gott, du hast Maria auserwählt, die Mutter des Erlösers zu werden. Auf ihre Fürbitte schenke uns deine Gnade durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Herr, unser Gott, dein eingeborener Sohn komme uns zu Hilfe
in seiner großen Liebe zu uns.
Seine Geburt hat die Jungfräulichkeit der Mutter
nicht gemindert, sondern geheiligt.
Durch seine Menschwerdung heilige auch uns.
Nimm von uns alle Schuld
und mache dir unsere Gabe wohlgefällig.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Präfation an Mariä Geburt

Maria, die auserwählte Mutter des Erlösers

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken und am Fest der seligen Jungfrau Maria das Werk deines Erbarmens zu rühmen. Du hast sie aus allen Menschen erwählt und gesegnet vor allen Frauen. In ihr leuchtete auf die Morgenröte der Erlösung, sie hat uns Christus geboren, die Sonne der Gerechtigkeit. Durch ihn preisen dich deine Erlösten und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig …

KOMMUNIONVERSJes 7, 14; Mt 1, 21

Seht, die Jungfrau wird einen Sohn gebären.
Er wird sein Volk von den Sünden erlösen.

SCHLUSSgebet

Allmächtiger Gott, du hast deine Gemeinde mit dem heiligen Sakrament gestärkt.
Erfülle uns mit Freude am Geburtsfest der seligen Jungfrau Maria,
denn sie ist die Morgenröte des Heiles
und das Zeichen der Hoffnung für die ganze Welt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Feierlicher Schlusssegen,



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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