25. Januar
BEKEHRUNG DES HL. APOSTELS PAULUS
Fest
Das „Hieronymianische Martyrologium“ erwähnt „zu Rom die Übertragung des Apostels Paulus“. Das in Gallien zuerst auftauchende Fest meint aber wohl eine geistige „Übertragung“ im Sinne einer Bekehrung wie sie die Apostelgeschichte schildert (Lesung), da von einer Übertragung der Paulusreliquien in Rom nichts bekannt ist. Das Fest will aussagen, dass Paulus durch die Art seiner Berufung und den Umfang seines Wirkens eine einzigartige Stellung unter den Aposteln einnimmt.
ERÖFFNUNGSVERS2 Tim 1, 12; 4, 8
Ich weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe,
und bin überzeugt, dass er die Macht hat,
das mir anvertraute Gut bis zu seinem Tag zu bewahren,
er, der Herr, der gerechte Richter.
TAGESGEBET
Gott, du Heil aller Völkerdu hast den Apostel Paulus auserwählt,
den Heiden die Frohe Botschaft zu verkünden.
Gib uns, die wir das Fest seiner Bekehrung feiern,
die Gnade, uns deinem Anruf zu stellen
und vor der Welt deine Wahrheit zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Die hier angegebenen Perikopen werden auch in der Votivmesse des Hl. Paulus genommen.
ERSTE LESUNGApg 22, 1a.3–16
Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen und rufe den Namen Jesu an!
Lesung
aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen sagte Paulus zum Volk:
1aBrüder und Väter!
3Ich bin ein Jude, geboren in Tarsus in Kilíkien,
hier in dieser Stadt erzogen,
zu Füßen Gamáliëls
genau nach dem Gesetz der Väter ausgebildet,
ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.
4Ich habe diesen Weg bis auf den Tod verfolgt,
habe Männer und Frauen gefesselt
und in die Gefängnisse eingeliefert.
5Das bezeugen mir der Hohepriester
und der ganze Rat der Ältesten.
Von ihnen erhielt ich auch Briefe an die Brüder
und begab mich nach Damáskus,
um auch jene, die dort waren, zu fesseln
und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.
6Als ich nun unterwegs war und mich Damáskus näherte,
da geschah es, dass mich um die Mittagszeit
plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte.
7Ich stürzte zu Boden
und hörte eine Stimme zu mir sagen:
Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
8Ich antwortete: Wer bist du, Herr?
Er sagte zu mir: Ich bin Jesus, der Nazoräer,
den du verfolgst.
9Meine Begleiter sahen zwar das Licht,
die Stimme dessen aber, der zu mir sprach, hörten sie nicht.
10Ich sagte: Herr, was soll ich tun?
Der Herr antwortete: Steh auf und geh nach Damáskus,
dort wird dir alles gesagt werden,
was dir zu tun bestimmt ist.
11Da ich aber vom Glanz jenes Lichtes geblendet war,
sodass ich nicht mehr sehen konnte,
wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt
und gelangte so nach Damáskus.
12Ein gewisser Hananías,
ein frommer Mann nach dem Gesetz,
der bei allen Juden dort in gutem Ruf stand,
13kam zu mir,
trat vor mich und sagte:
Bruder Saul, du sollst wieder sehen!
Und im gleichen Augenblick konnte ich ihn sehen.
14Er sagte: Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt,
seinen Willen zu erkennen,
den Gerechten zu sehen
und die Stimme seines Mundes zu hören;
15denn du wirst vor allen Menschen sein Zeuge sein
für das, was du gesehen und gehört hast.
16Was zögerst du jetzt?
Steh auf,
lass dich taufen und deine Sünden abwaschen
und rufe seinen Namen an!
Oder:
ERSTE LESUNGApg 9, 1–22
Es wird dir gesagt werden, was du tun sollst!
Lesung
aus der Apostelgeschichte.
In jenen Tagen
1 wütete Saulus noch immer mit Drohung und Mord
gegen die Jünger des Herrn.
Er ging zum Hohepriester
2 und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damáskus,
um die Anhänger des Weges Jesu,
Männer und Frauen, die er dort finde,
zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.
3Unterwegs aber, als er sich bereits Damáskus näherte,
geschah es,
dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.
4Er stürzte zu Boden
und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte:
Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
5Er antwortete: Wer bist du, Herr?
Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
6Steh auf und geh in die Stadt;
dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst!
7Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren,
standen sprachlos da;
sie hörten zwar die Stimme,
sahen aber niemanden.
8Saulus erhob sich vom Boden.
Obwohl seine Augen offen waren, sah er nichts.
Sie nahmen ihn bei der Hand
und führten ihn nach Damáskus hinein.
9Und er war drei Tage blind
und er aß nicht und trank nicht.
10In Damáskus lebte ein Jünger namens Hananías.
Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananías!
Er antwortete: Siehe, hier bin ich, Herr.
11Der Herr sagte zu ihm:
Steh auf und geh zu der Straße, die man „Die Gerade“ nennt,
und frag im Haus des Judas
nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus!
Denn siehe, er betet
12und hat in einer Vision gesehen,
wie ein Mann namens Hananías hereinkommt
und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.
13Hananías antwortete:
Herr, ich habe von vielen gehört,
wie viel Böses dieser Mann
deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.
14Auch hier hat er Vollmacht von den Hohepriestern,
alle zu fesseln, die deinen Namen anrufen.
15Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur!
Denn dieser Mann ist mir ein auserwähltes Werkzeug:
Er soll meinen Namen
vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.
16Denn ich werde ihm zeigen,
wie viel er für meinen Namen leiden muss.
17Da ging Hananías hin
und trat in das Haus ein;
er legte ihm die Hände auf
und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt,
Jesus, der dir auf dem Weg, den du gekommen bist,
erschienen ist;
du sollst wieder sehen
und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
18Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen
und er sah wieder;
er stand auf und ließ sich taufen.
19Und nachdem er etwas gegessen hatte,
kam er wieder zu Kräften.
Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damáskus;
20und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen:
Dieser ist der Sohn Gottes.
21Alle, die es hörten, waren fassungslos
und sagten: Ist das nicht der Mann,
der in Jerusalem alle vernichten wollte,
die diesen Namen anrufen?
Und ist er nicht auch hierhergekommen,
um sie gefesselt vor die Hohepriester zu führen?
22Saulus aber trat umso kraftvoller auf
und brachte die Juden in Damáskus in Verwirrung,
weil er ihnen darlegte, dass Jesus der Christus ist.
ANTWORTPSALMPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)
Kv Geht in alle Welt, Halleluja,GL 454, VI. Ton
und seid meine Zeugen. Halleluja. – Kv
1Lobet den Herrn, alle Völker, ∗
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, ∗
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv
RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 15, 16
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Halleluja.
EvangeliumMk 16, 15–18
Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium!
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit erschien Jesus den Elf
und sprach zu ihnen:
15 Geht hinaus in die ganze Welt
und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!
16Wer glaubt und sich taufen lässt,
wird gerettet;
wer aber nicht glaubt,
wird verurteilt werden.
17Und durch die, die zum Glauben gekommen sind,
werden folgende Zeichen geschehen:
In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben;
sie werden in neuen Sprachen reden;
18wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken,
wird es ihnen nicht schaden;
und die Kranken, denen sie die Hände auflegen,
werden gesund werden.
FÜRBITTEN
Christus, der Auferstandene, ist das Licht auf unserem Weg, die Stimme, die uns ruft, und die Liebe, die uns trägt. Ihn bitten wir:
■ Bewahre die Kirche und die Welt vor religiösem Fanatismus und schenke dem Glauben die Weite des Herzens.
■ Schenke allen, die dich gefunden haben und sich taufen oder firmen lassen wollen, deinen Geist und gute Wegbegleiter.
■ Ermögliche allen, die umkehren wollen, einen Neuanfang und lass sie die Hilfe und Begleitung der Gesellschaft erfahren.
■ Erneuere den Glauben der Christen, mache sie zu einer Gemeinschaft des Gebets und hilf ihnen, den Glauben zu leben.
Diese Bitten und unsere Gedanken bringen wir vor dich, der du mit dem Vater und dem Geist lebst und herrschst in Ewigkeit. – A: Amen.
GABENGEBET
Gott und Vater aller Menschen,erhelle unsere Herzen mit dem Licht des Glaubens
und erfülle sie in dieser Opferfeier mit dem Heiligen Geist,
der den Apostel Paulus gedrängt hat,
deine Herrlichkeit unter den Völkern zu verkünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
KOMMUNIONVERSGal 2, 20
Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes,
der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.
SCHLUSSGEBET
Herr, unser Gott,das Sakrament, das wir empfangen haben,
erwecke in uns den apostolischen Eifer,
der den heiligen Paulus dazu bereitgemacht hat,
unermüdlich für alle Gemeinden zu sorgen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.