Siebter Sonntag der Osterzeit

„Herrlichkeit“ ist für uns heute ein schwieriges Wort. „Herrlichkeit Gottes“ meint die sichtbare, erfahrbare Offenbarung seiner Größe und Heiligkeit. Jesus konnte sagen: „Wer mich sieht, der sieht auch meinen Vater“. Weil der Vater auf Jesus mit unendlicher Liebe schaut, wird auch seine Menschheit vom Licht Gottes verklärt. Die Fülle Gottes wohnt in ihm. Und wenn wir in seiner Liebe bleiben, bleibt er in uns. Seine Liebe aber verpflichtet uns zur Einheit. Darin wird Gott „verherrlicht“: sichtbar und erfahrbar in dieser Welt.

EröffnungsversPs 27 (26), 7–9

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
sei mir gnädig und erhöre mich!
Mein Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir! Halleluja.

Ehre sei Gott, S. 365 f.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
wir bekennen, dass unser Erlöser – bei dir in deiner Herrlichkeit ist.
Erhöre unser Rufen
und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt
bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Zur 1. Lesung   Bei seinem Abschied hatte Jesus gesagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1, 8). Der Diakon Stephanus war der Erste, der das Zeugnis des Wortes mit seinem Blut besiegelt hat. Stephanus bezeugt, was er gesehen hat: Jesus, den auferstandenen und an die Seite Gottes erhöhten Herrn. Sein Martyrium bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte des Christentums; jetzt nimmt das Evangelium seinen Weg von Jerusalem aus nach Judäa und Samarien und in die Welt der Heiden hinaus.

Erste LesungApg 7, 55–60

Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
55 blickte Stéphanus, erfüllt vom Heiligen Geist,
zum Himmel empor,
sah die Herrlichkeit Gottes
und Jesus zur Rechten Gottes stehen
56und rief:
Siehe, ich sehe den Himmel offen
und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.
57Da erhoben sie ein lautes Geschrei,
hielten sich die Ohren zu,
stürmten einmütig auf ihn los,
58trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.
Die Zeugen legten ihre Kleider
zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.
59So steinigten sie Stéphanus;
er aber betete
und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60Dann sank er in die Knie
und schrie laut:
Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!
Nach diesen Worten starb er.

AntwortpsalmPs 97 (96), 1–2.6–7.9 u. 12 (Kv: 1a u. 9a)

Kv Der Herr ist König,GL 52,1
er ist der Höchste über der ganzen Erde. – Kv

Oder: Kv Halleluja. – Kv
1Der Herr ist König. Es juble die Erde! *
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, *
Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Thrones. – (Kv)
6Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, *
seine Herrlichkeit schauen alle Völker.
7Alle, die Bildern dienen, werden zuschanden, /
die sich der Götzen rühmen. *
Vor ihm werfen sich alle Götter nieder. – (Kv)
9Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, *
hoch erhaben bist du über alle Götter.
12Freut euch am Herrn, ihr Gerechten, *
dankt seinem heiligen Namen! – Kv

Zur 2. Lesung   Der erhöhte Christus wird in Offb 22 mit großen Würdenamen bezeichnet. Er ist „der Erste und der Letzte“: es gibt keinen Gott und Retter vor ihm und keinen nach ihm. Er ist der Morgenstern des neuen Tages. Der Tag ist nahe: „Ich komme bald“; das ist als Trost und als Mahnung gesagt.

Zweite LesungOffb 22, 12–14.16–17.20

Komm, Herr Jesus!

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

Ich, Johannes, hörte eine Stimme, die zu mir sprach:
12Siehe, ich komme bald
und mit mir bringe ich den Lohn
und ich werde jedem geben,
was seinem Werk entspricht.
13Ich bin das Alpha und das Ómega,
der Erste und der Letzte,
der Anfang und das Ende.
14Selig, die ihre Gewänder waschen:
Sie haben Anteil am Baum des Lebens
und sie werden durch die Tore in die Stadt eintreten können.
16Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt
als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft.
Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids,
der strahlende Morgenstern.
17Der Geist und die Braut aber sagen: Komm!
Wer hört, der rufe: Komm!
Wer durstig ist, der komme!
Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens!
20Er, der dies bezeugt, spricht:
Ja, ich komme bald. –
Amen.
Komm, Herr Jesus!

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 14, 18; 16, 22b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich lasse euch nicht als Waisen zurück.
Ich komme zu euch. Dann wird euer Herz sich freuen.
Halleluja.

Zum Evangelium   Jesus hat um die Einheit derer gebetet, die an ihn glauben. Die Einheit der Kirche hat ihren Ursprung und ihr Ziel in dem einen, dreifaltigen Gott. In ihr soll etwas von Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar werden. Und Christus soll als der geliebte Sohn Gottes in der Welt erkannt werden: durch das Leben derer, die sein Wort gehört und seine Herrlichkeit geschaut haben (Joh 1, 14).

EvangeliumJoh 17, 20–26

Sie sollen eins sein, wie wir eins sind: Sie sollen vollendet sein in der Einheit

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

20In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel
und betete:
Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

Glaubensbekenntnis, S. 368 ff.

Fürbitten vgl. S. 809 ff.

Zur Eucharistiefeier   Jesus, ich danke dir, dass ich jetzt schon Gemeinschaft mit dir und dem Vater im Heiligen Geist haben darf. Eines Tages darf ich im Himmel sein und dich mit allen Engeln und Heiligen anbeten. Aber ich will es auch hier und jetzt schon tun. Danke, dass ich in deiner Gegenwart leben darf.

Gabengebet

Herr und Gott,
nimm die Gebete und Opfergaben
deiner Gläubigen an.
Lass uns diese heilige Feier
mit ganzer Hingabe begehen,
damit wir einst das Leben
in der Herrlichkeit des Himmels erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen von Christi Himmelfahrt, S. 417 f.

KommunionversVgl. Joh 17, 22

Ich bitte dich, Vater, lass sie eins sein,
wie wir eins sind. Halleluja.

Schlussgebet

Erhöre uns, Gott, unser Heil,
und schenke uns die feste Zuversicht,
dass durch die Feier der heiligen Geheimnisse
die ganze Kirche jene Vollendung erlangen wird,
die Christus, ihr Haupt,
in deiner Herrlichkeit schon besitzt,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Für den Tag und die Woche

Das ganze Leben Jesu war ein Zeugnisgeben von der Liebe seines Vaters im Himmel. Jesus ruft alle, die ihm nachfolgen, auf, dieses Zeugnis in seinem Namen weiterzutragen. Als Getaufte und Glaubende sind wir in diese Welt gesandt, um sichtbare Zeichen der bedingungslosen Liebe Gottes zu den Menschen zu sein. Deshalb werden wir nicht zuerst danach gerichtet werden, was wir sagen, sondern danach, wie wir leben …
In einer von Rivalität, Angst, Hass und Feindschaft gespaltenen Welt haben wir das Privileg und die Berufung, lebendige Zeichen seiner Liebe zu sein, die alle Spaltungen überbrücken und alle Wunden heilen kann. (Henri Nouwen)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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