Siebter Sonntag der Osterzeit

Die Freude ist wie die Liebe: Sie will über die Zeit hinaus dauern und „bleiben“. Das sagen uns die Lesungen aus dem Johannesevangelium und den Johannesbriefen. Unser Herz stimmt zu, und unser Glaube bestätigt es auch dann, wenn unsere Erfahrung Widerspruch anmeldet. Gott nimmt uns an; er liebt uns mit göttlichem Ernst und mit göttlicher Freude, auch mit Geduld und Erbarmen.

EröffnungsversPs 27 (26), 7–9

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
sei mir gnädig und erhöre mich!
Mein Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir! Halleluja.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
wir bekennen, dass unser Erlöser – bei dir in deiner Herrlichkeit ist.
Erhöre unser Rufen
und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt
bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR 1. LESUNG   Mit 120 Gläubigen tritt die Urgemeinde von Jerusalem in die Geschichte ein. Das ist das Zehnfache der Zahl der Apostel. Die Zwölfzahl ist auch die Zahl der Stämme Israels. Nach dem unglücklichen Weggang des Judas musste diese Zahl wiederhergestellt werden. Der Hinzugewählte muss von Anfang an bei Jesus gewesen sein, vor allem aber muss er Zeuge der Auferstehung Jesu sein. Auf dem Zeugnis der Apostel ruht der Glaube der Kirche.

Erste LesungApg 1, 15–17.20ac–26

Einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

15In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder
– etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen –
und sagte:
16 Brüder!
Es musste sich das Schriftwort erfüllen,
das der Heilige Geist durch den Mund Davids
im Voraus über Judas gesprochen hat.
Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.
17Er wurde zu uns gezählt
und hatte Anteil am gleichen Dienst.
20acEs steht im Buch der Psalmen:
Sein Amt soll ein anderer erhalten!
21Es ist also nötig, dass einer von den Männern,
die mit uns die ganze Zeit zusammen waren,
als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging,
22 angefangen von der Taufe durch Johannes
bis zu dem Tag,
an dem er von uns ging
und in den Himmel aufgenommen wurde –
einer von diesen muss nun zusammen mit uns
Zeuge seiner Auferstehung sein.
23Und sie stellten zwei Männer auf:
Josef, genannt Barsábbas, mit dem Beinamen Justus,
und Matthías.
24Dann beteten sie:
Du, Herr, kennst die Herzen aller;
zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast,
25 diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen!
Denn Judas hat es verlassen
und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.
26Sie warfen das Los über sie;
das Los fiel auf Matthías
und er wurde den elf Aposteln zugezählt.

AntwortpsalmPs 103 (102), 1–2.11–12.19–20b (Kv: 19a)

Kv Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel. – KvGL 79, 1
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

1Preise den Herrn, meine Seele, *
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2Preise den Herrn, meine Seele, *
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! – (Kv)
11Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, *
so mächtig ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
12So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, *
so weit entfernt er von uns unsere Frevel. – (Kv)
19Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, *
seine königliche Macht beherrscht das All.
20abPreist den Herrn, ihr seine Engel, *
ihr starken Helden, die sein Wort vollstrecken. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Wir haben Gemeinschaft mit Gott, weil sein Geist in uns wohnt und wirkt. An zwei Zeichen erkennen wir, dass wir den Geist Gottes haben: 1. dass wir an Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben, 2. dass wir einander als Brüder und Schwestern zugetan sind. Damit bezeugen wir auch, dass Christus lebt.

Zweite Lesung1 Joh 4, 11–16

Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

11Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat,
müssen auch wir einander lieben.
12Niemand hat Gott je geschaut;
wenn wir einander lieben,
bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns vollendet.
13Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben
und er in uns bleibt:
Er hat uns von seinem Geist gegeben.
14Wir haben geschaut und bezeugen,
dass der Vater den Sohn gesandt hat
als Retter der Welt.
15Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist,
in dem bleibt Gott
und er bleibt in Gott.
16Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt
und gläubig angenommen.
Gott ist Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott
und Gott bleibt in ihm.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 14, 18; 16, 22b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich lasse euch nicht als Waisen zurück.
Ich komme zu euch. Dann wird euer Herz sich freuen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das unverwechselbare Kennzeichen der christlichen Gemeinde ist die Freude. Ohne sie gibt es keinen Glauben und keine Liebe. „Meine Freude“, sagt Jesus; sie ist Ausdruck der Lebensfülle, die er durch seine Einheit mit dem Vater hat. Die Jüngergemeinde lebt noch in einer Welt, die völlig anders denkt, aber Christus hat uns durch den Heiligen Geist in seine eigene Glaubensgemeinschaft aufgenommen.

EvangeliumJoh 17, 6a.11b–19

Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir!

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
6aVater, ich habe deinen Namen
den Menschen offenbart,
die du mir aus der Welt gegeben hast.
11bHeiliger Vater,
bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie wir!
12Solange ich bei ihnen war,
bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast.
Und ich habe sie behütet
und keiner von ihnen ging verloren,
außer dem Sohn des Verderbens,
damit sich die Schrift erfüllte.
13Aber jetzt komme ich zu dir
und rede dies noch in der Welt,
damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
14Ich habe ihnen dein Wort gegeben
und die Welt hat sie gehasst,
weil sie nicht von der Welt sind,
wie auch ich nicht von der Welt bin.
15Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst,
sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.
16Sie sind nicht von der Welt,
wie auch ich nicht von der Welt bin.
17Heilige sie in der Wahrheit;
dein Wort ist Wahrheit.
18Wie du mich in die Welt gesandt hast,
so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
19Und ich heilige mich für sie,
damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 802 ff.

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Durch Jesus sind wir in die Gemeinschaft Gottes hineingenommen, und von da aus werden wir in die Welt gesandt. Die Verbindung mit ihm, die wir in jeder Feier der Eucharistie vertiefen, ist die Quelle, aus der unser alltägliches Leben als Christinnen und Christen gespeist wird.

Gabengebet

Herr und Gott,
nimm die Gebete und Opfergaben
deiner Gläubigen an.
Lass uns diese heilige Feier
mit ganzer Hingabe begehen,
damit wir einst das Leben
in der Herrlichkeit des Himmels erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen von Christi Himmelfahrt, S. 424 f.

KommunionversVgl. Joh 17, 22

Ich bitte dich, Vater, lass sie eins sein,
wie wir eins sind. Halleluja.

Schlussgebet

Erhöre uns, Gott, unser Heil,
und schenke uns die feste Zuversicht,
dass durch die Feier der heiligen Geheimnisse
die ganze Kirche jene Vollendung erlangen wird,
die Christus, ihr Haupt,
in deiner Herrlichkeit schon besitzt,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Sakrament der Liebe Gottes   Der Auferstandene macht euch frei von dem, was euch hindert, im Glauben zu leben; im Frieden mit den anderen, in der Wahrheit, in der Einheit, in der Vergebung, in der Liebe zu leben. Er legt in euch sein göttliches Leben hinein und seine Macht der Erneuerung. Geht auf die Straßen der Welt, in eure Familien, in eure Städte, in eure Schulen, um in gewisser Weise das Sakrament der Liebe Gottes zu sein bei jedem eurer Brüder, damit sie den Erlöser in ihr Leben aufnehmen. Es ist das Geheimnis des Glückes. (Johannes Paul II.)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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