Christi Himmelfahrt
Hochfest
Christus ist in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Er ist dort als der Menschgewordene und der Gekreuzigte, als unser Priester und Fürbitter. Er ist aber von der Erde nicht einfach weggegangen, sodass er nun abwesend wäre. Er hat seine Jünger nicht allein gelassen, er bleibt anwesend in seiner Kirche und durch sie in der Welt.
EröffnungsversApg 1, 11
Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Der Herr wird wiederkommen, wie er jetzt aufgefahren ist. Halleluja.
Ehre sei Gott, S. 375 f.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur 1. Lesung In seinem Evangelium hat Lukas berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat; in der Apostelgeschichte beschreibt er das Wachsen der Kirche. Die letzten Worte Jesu vor seinem Weggang sind für die Jünger zugleich Verheißung und Auftrag. Für alle Menschen sollen sie Boten und Zeugen Christi sein; der Geist Gottes gibt ihnen die Kraft dazu. Von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi wird die Kirche Christi missionierende Kirche sein.
Erste LesungApg 1, 1–11
Dieser Jesus, der in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen
Lesung
aus der Apostelgeschichte.
1Im ersten Buch, lieber Theóphilus,
habe ich über alles berichtet,
was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat,
2bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde.
Vorher hat er den Aposteln,
die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte,
Weisung gegeben.
3Ihnen hat er nach seinem Leiden
durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt;
vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen
und hat vom Reich Gottes gesprochen.
4Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen:
Geht nicht weg von Jerusalem,
sondern wartet auf die Verheißung des Vaters,
die ihr von mir vernommen habt!
5Denn Johannes hat mit Wasser getauft,
ihr aber
werdet schon in wenigen Tagen
mit dem Heiligen Geist getauft werden.
6Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn:
Herr, stellst du in dieser Zeit
das Reich für Israel wieder her?
7Er sagte zu ihnen:
Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren,
die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.
8Aber ihr werdet Kraft empfangen,
wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird;
und ihr werdet meine Zeugen sein
in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien
und bis an die Grenzen der Erde.
9Als er das gesagt hatte,
wurde er vor ihren Augen emporgehoben
und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.
10Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten,
siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen
11und sagten: Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?
Dieser Jesus, der von euch fort
in den Himmel aufgenommen wurde,
wird ebenso wiederkommen,
wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.
AntwortpsalmPs 47 (46), 2–3.6–7.8–9 (Kv: vgl. 6)
Kv Gott steigt empor unter Jubel,GL 340
der Herr beim Schall der Posaunen. – Kv
Oder: Kv Halleluja. – Kv
2Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
3Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *
ein großer König über die ganze Erde. – (Kv)
6Gott stieg empor unter Jubel, *
der Herr beim Schall der Hörner.
7Singt unserm Gott, ja singt ihm! *
Singt unserm König, singt ihm! – (Kv)
8Denn König der ganzen Erde ist Gott. *
Singt ihm ein Weisheitslied!
9Gott wurde König über die Völker, *
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. – Kv
Zur 2. Lesung Das Gebet des Apostels wird zu einem Bekenntnis der Macht und Größe Gottes. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt und an seine Seite erhöht: Er hat ihn zum Haupt der Kirche und der ganzen Schöpfung gemacht. Die Kirche ist „sein Leib“: sie lebt durch ihn, und er lebt in ihr. Die Kirche ist der Raum, wo Christus für die Welt gegenwärtig ist; sie ist die Erscheinungsform Christi in dieser Welt.
Zweite LesungEph 1, 17–23
Gott hat Christus auf den Platz zu seiner Rechten erhoben
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.
Schwestern und Brüder!
17Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn,
der Vater der Herrlichkeit,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt.
18Er erleuchte die Augen eures Herzens,
damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
19und wie überragend groß
seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.
20Er ließ sie wirksam werden in Christus,
den er von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat,
21hoch über jegliche Hoheit und Gewalt,
Macht und Herrschaft
und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit,
sondern auch in der künftigen genannt wird.
22Alles hat er ihm zu Füßen gelegt
und ihn, der als Haupt alles überragt,
über die Kirche gesetzt.
23Sie ist sein Leib,
die Fülle dessen, der das All in allem erfüllt.
Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 28, 19a.20b
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.
Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Halleluja.
Zum Evangelium Am Anfang des Matthäusevangeliums stand die Verheißung „Gott ist mit uns“ (Mt 1, 23); an seinem Ende steht die Versicherung Jesu, des Auferstandenen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Mit göttlicher Vollmacht sendet Jesus seine Jünger in die Welt hinaus; sie sollen alle Menschen lehren und taufen. Man wird Jünger Jesu durch den Glauben und die Taufe; man bleibt es dadurch, dass man nach seiner Lehre und Weisung lebt (Mt 5–7).
EvangeliumMt 28, 16–20
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit
16 gingen die elf Jünger nach Galiläa
auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
17Und als sie Jesus sahen,
fielen sie vor ihm nieder,
einige aber hatten Zweifel.
18Da trat Jesus auf sie zu
und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
19Darum geht
und macht alle Völker zu meinen Jüngern;
tauft sie
auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes
20und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe,
ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Glaubensbekenntnis, S. 378 ff.
Fürbitten vgl. S. 807 ff.
Zur Eucharistiefeier Mit der Himmelfahrt Jesu weitet sich unser Horizont, sie erschließt eine neue Zukunft. Jetzt heißt es, nicht stehen zu bleiben beim Altbekannten, sondern aufzubrechen zu neuen Ufern. Gefragt sind Botschafter, Zeugen seiner Gegenwart „alle Tage, bis zum Ende der Welt“.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
bringen wir dieses Opfer dar.
Gib uns durch diese heilige Feier die Gnade,
dass wir uns über das Irdische erheben
und suchen, was droben ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen von Christi Himmelfahrt, S. 428 f.
In den Hochgebeten I–III eigener Einschub
KommunionversMt 28, 20
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Halleluja.
Schlussgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
deine göttlichen Geheimnisse anvertraut.
Lenke unser Sinnen und Verlangen zum Himmel,
wo Christus als Erster der Menschen bei dir ist,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Die Botschaft
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände,
um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße,
um Menschen auf seinen Weg zu führen.
um den Menschen von ihm zu erzählen.
Wir sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest.
Wir sind Gottes letzte Botschaft,
in Taten und Worten geschrieben. (Aus dem 14. Jh., Verfasser unbekannt)