Vierter Sonntag der Osterzeit

Nichts Kostbareres gibt es für den Menschen als das Leben. Das Größte, was ein Mensch für andere tun kann, ist, ihrem Leben zu dienen. Jesus hat für uns sein Leben eingesetzt; er liebt uns. Er ruft uns beim Namen und ist der gute Hirte. Er nimmt uns in seinen Dienst; auch wir sollen helfen, retten, heilen.

EröffnungsversPs 33 (32), 5–6

Die Erde ist voll von der Huld des Herrn.
Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen.
Halleluja.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Der Grund, warum die jüdische Behörde den Aposteln entgegentrat und sie einsperren ließ, war der Glaube an die Auferstehung Jesu. Die Verteidigungsrede des Petrus ist in Wirklichkeit eine Missionspredigt. In der Mitte steht die Botschaft von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Nur im Glauben an ihn gibt es Heilung und Heil.

Erste LesungApg 4, 8–12

In keinem anderen ist das Heil zu finden

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
8 sagte Petrus,
erfüllt vom Heiligen Geist:
Ihr Führer des Volkes und ihr Ältesten!
9Wenn wir heute
wegen einer guten Tat an einem kranken Menschen
darüber vernommen werden, durch wen er geheilt worden ist,
10 so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen:
im Namen Jesu Christi, des Nazoräers,
den ihr gekreuzigt habt
und den Gott von den Toten auferweckt hat.
Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.
11Dieser Jesus ist der Stein,
der von euch Bauleuten verworfen wurde,
der aber zum Eckstein geworden ist.
12Und in keinem anderen ist das Heil zu finden.
Denn es ist uns Menschen
kein anderer Name unter dem Himmel gegeben,
durch den wir gerettet werden sollen.

AntwortpsalmPs 118 (117), 1 u. 4.8–9.21–22.23 u. 26.28–29 (Kv: 22)

Kv Ein Stein, den die Bauleute verwarfen,GL 558, 1
er ist zum Eckstein geworden. – Kv
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

1Danket dem Herrn, denn er ist gut, *
denn seine Huld währt ewig!
4So sollen sagen, die den Herrn fürchten: *
Denn seine Huld währt ewig. – (Kv)
8Besser, sich zu bergen beim Herrn, *
als zu vertrauen auf Menschen.
9Besser, sich zu bergen beim Herrn, *
als zu vertrauen auf Fürsten. – (Kv)
21Ich will dir danken, dass du mir Antwort gabst, *
du bist mir zur Rettung geworden.
22Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, *
er ist zum Eckstein geworden. – (Kv)
23Vom Herrn her ist dies gewirkt, *
ein Wunder in unseren Augen.
26Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! *
Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. – (Kv)
28Mein Gott bist du, dir will ich danken. *
Mein Gott bist du, dich will ich erheben.
29Danket dem Herrn, denn er ist gut, *
denn seine Huld währt ewig! – Kv

ZUR 2. LESUNG   Woher wissen wir, dass wir Kinder Gottes sind, und wie sollen wir es verstehen? Noch ist diese Tatsache ja nicht sichtbar, wie es auch im Leben Jesu nicht offenkundig war. Wir wissen es durch sein Wort und durch seinen Geist, der uns fähig macht, das Wort zu hören. Wir fangen an, es zu begreifen, wenn wir seinem Wort in unserem Leben Raum geben, sodass wir selbst zum Wort der Liebe Gottes werden für andere.

Zweite Lesung1 Joh 3, 1–2

Wir werden Gott sehen, wie er ist

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

Schwestern und Brüder!
1Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat:
Wir heißen Kinder Gottes
und wir sind es.
Deshalb erkennt die Welt uns nicht,
weil sie ihn nicht erkannt hat.
2Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes.
Doch ist noch nicht offenbar geworden,
was wir sein werden.
Wir wissen,
dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   „Hirten“ nannten sich in der alten Zeit die Könige und Führer des Volkes. Jesus ist der „gute Hirt“. Durch das Osterereignis verstehen wir diese Bezeichnung des Herrn: Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Seinen. Seither heißt Hirte sein: für andere leben, arbeiten und leiden.

EvangeliumJoh 10, 11–18

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
11Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12Der bezahlte Knecht aber,
der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören,
sieht den Wolf kommen,
lässt die Schafe im Stich und flieht;
und der Wolf reißt sie und zerstreut sie.
Er flieht,
13 weil er nur ein bezahlter Knecht ist
und ihm an den Schafen nichts liegt.
14Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen
und die Meinen kennen mich,
15 wie mich der Vater kennt
und ich den Vater kenne;
und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.
16Ich habe noch andere Schafe,
die nicht aus diesem Stall sind;
auch sie muss ich führen
und sie werden auf meine Stimme hören;
dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.
17Deshalb liebt mich der Vater,
weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.
18Niemand entreißt es mir,
sondern ich gebe es von mir aus hin.
Ich habe Macht, es hinzugeben,
und ich habe Macht, es wieder zu nehmen.
Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 802 ff.

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Wie gut es tut zu wissen, dass da jemand ohne Bedingungen und Vorbehalte für mich da ist, dass einer nicht fragt nach Leistung und Ansehen, sondern einfach „Ja“ sagt zu mir, wie ich bin. Die Liebe des guten Hirten ist die Quelle meiner Lebenskraft.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns
zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation, S. 423 f.

Kommunionvers

Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe.
Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.

Schlussgebet

Gott, du Hirt deines Volkes,
sieh voll Huld auf deine Herde,
die durch das kostbare Blut deines Sohnes erkauft ist;
bleibe bei ihr
und führe sie auf die Weide des ewigen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Christus begegnen   Wenn der Mensch die Sehnsucht nach Glück, die ihm das Herz verbrennt, stillen möchte, dann muss er seine Schritte zu Jesus hinlenken. Christus ist nicht weit von ihm. In Wahrheit ist unser Leben hier auf Erden ein ständiges Begegnen mit Christus: mit Christus, gegenwärtig in der Heiligen Schrift als Wort Gottes; mit Christus, gegenwärtig in seinen Dienern als Lehrer, Priester und Hirte; mit Christus, gegenwärtig im Nächsten und insbesondere in den Armen, den Kranken, den Ausgestoßenen, die seine leidenden Glieder sind; mit Christus, gegenwärtig in den Sakramenten, in denen sich sein Heilswirken fortsetzt; mit Christus, dem Gast in unserem Herzen, in dem er wohnt, in dem er sein göttliches Leben mitteilt. (Papst Johannes Paul II.)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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