MITTWOCH DER OSTEROKTAV

EröffnungsversMt 25, 34

Kommt her, ihr, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
nehmt das Reich in Besitz,
das seit Anfang der Welt für euch bestimmt ist. Halleluja.

Ehre sei Gott,

Tagesgebet

Gnädiger Gott,
du schenkst deinem Volk jedes Jahr

die österliche Freude
durch das hohe Fest der Auferstehung Christi.
Führe uns durch die Feier,
die wir auf Erden begehen,
zur unvergänglichen Freude im Himmel.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen“, hatte der Herr gesagt (Apg 1, 8). In dieser Kraft vollbrachten die Apostel „viele Wunder und Zeichen“, wie zusammenfassend am Ende des zweiten Kapitels gesagt wird (2, 43). Als führende Apostel erscheinen im Kapitel 3 und 4 Petrus und Johannes. Sie gehen als fromme Juden zum Tempel hinauf, um dort zur Zeit des Abendopfers (15 Uhr) zu beten. Blinde und Lahme durften nach der alten Vorschrift den eigentlichen Tempelbezirk nicht betreten, so wenig wie die Heiden. Der Lahme an der „Schönen Pforte“ aber wird in der Kraft des Geistes und im Namen Jesu geheilt. Nun kann er mit den Aposteln hineingehen und in das Gotteslob einstimmen. Damit ist der nächste Sinn dieses Wunders erfüllt. Darüber hinaus aber soll es Zeichen der angebrochenen messianischen Zeit sein, wie sich aus der nachfolgenden Petrusrede ergibt. – Lev 21, 17–20; Jes 35, 4.6; Mt 28, 20; Mk 16, 17–18; Lk 5, 26; 7, 22; Apg 14, 8–10.

Erste LesungApg 3, 1–10

Was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu, steh auf und geh umher!

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
1 gingen Petrus und Johannes zur Gebetszeit
um die neunte Stunde in den Tempel hinauf.
2Da wurde ein Mann herbeigetragen,
der von Geburt an gelähmt war.
Man setzte ihn täglich an das Tor des Tempels,
das man die Schöne Pforte nennt;
dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen,
um Almosen betteln.
3Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah,
bat er sie um ein Almosen.
4Petrus und Johannes blickten ihn an
und Petrus sagte: Sieh uns an!
5Da wandte er sich ihnen zu
und erwartete, etwas von ihnen zu bekommen.
6Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht.
Doch was ich habe, das gebe ich dir:
Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher!
7Und er fasste ihn an der rechten Hand
und richtete ihn auf.
Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke;
8er sprang auf,
konnte stehen und ging umher.
Dann ging er mit ihnen in den Tempel,
lief und sprang umher und lobte Gott.
9Alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott loben.
10Sie erkannten ihn als den,
der gewöhnlich an der Schönen Pforte des Tempels saß
und bettelte.
Und sie waren voll Verwunderung und Staunen
über das, was mit ihm geschehen war.

Antwortpsalm Ps 105 (104), 1–2.3–4.6–7.8–9 (Kv: vgl. 3b)

Kv Suchet den Herrn! Euer Herz lebe auf! – KvGL 60, 1, VI. Ton
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

1Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen aus! ∗
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
2 Singt ihm und spielt ihm, ∗
sinnt nach über all seine Wunder! – (Kv)
3Rühmt euch seines heiligen Namens! ∗
Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
4Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, ∗
sucht sein Angesicht allezeit! – (Kv)
6Ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, ∗
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7Er, der Herr, ist unser Gott. ∗
Auf der ganzen Erde gelten seine Entscheide. – (Kv)
8Auf ewig gedachte er seines Bundes, ∗
des Wortes, das er gebot für tausend Geschlechter,
9des Bundes, den er mit Abraham geschlossen, ∗
seines Eides, den er Ísaak geschworen hat. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Ps 118 (117), 24

Halleluja. Halleluja.
Das ist der Tag, den der Herr gemacht;
lasst uns jubeln und seiner uns freuen.
Halleluja.

Wo der Ostermontag nicht als Feiertag begangen wird:

ZUM EVANGELIUM  Der Auferstandene offenbart sich den Jüngern als der Prophet, der die Schriften kennt und sie mit Vollmacht auslegt. Beim Mahl sehen ihre Augen, was unterwegs ihr Herz geahnt hat. Nur Jesus kann so das Brot brechen und sagen: Nehmt und esst! Also lebt er, der Gekreuzigte, der Begrabene. Er ist da, er hat sie gesucht. In der Kraft dieser Begegnung und dieses Mahls können sie hinausgehen und mit brennendem Herzen bezeugen: Jesus ist nicht im Tode geblieben, er lebt, er ist der Herr. – Lk 16, 29–31; Apg 2, 22; 1 Kor 15, 5; 1 Petr 1, 11.

EvangeliumLk 24, 13–35

Sie erkannten ihn, als er das Brot brach

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

13Am ersten Tag der Woche
waren zwei von den Jüngern Jesu
auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus,
das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
14Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
15Und es geschah:
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.
16Doch ihre Augen waren gehalten,
sodass sie ihn nicht erkannten.
17Er fragte sie: Was sind das für Dinge,
über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen
18und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm:
Bist du so fremd in Jerusalem,
dass du als Einziger nicht weißt,
was in diesen Tagen dort geschehen ist?
19Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret.
Er war ein Prophet,
mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.
20Doch unsere Hohepriester und Führer
haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
21Wir aber hatten gehofft,
dass er der sei, der Israel erlösen werde.
Und dazu ist heute schon der dritte Tag,
seitdem das alles geschehen ist.
22Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis
haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab,
23 fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen
und hätten gesagt, er lebe.
24Einige von uns gingen dann zum Grab
und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.
25Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen,
deren Herz zu träge ist,
um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.
26Musste nicht der Christus das erleiden
und so in seine Herrlichkeit gelangen?
27Und er legte ihnen dar,
ausgehend von Mose und allen Propheten,
was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
28So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.
Jesus tat, als wolle er weitergehen,
29aber sie drängten ihn
und sagten: Bleibe bei uns;
denn es wird Abend,
der Tag hat sich schon geneigt!
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
30Und es geschah:
Als er mit ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis,
brach es und gab es ihnen.
31Da wurden ihre Augen aufgetan
und sie erkannten ihn;
und er entschwand ihren Blicken.
32Und sie sagten zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
33Noch in derselben Stunde brachen sie auf
und kehrten nach Jerusalem zurück
und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
34Diese sagten:
Der Herr ist wirklich auferstanden
und ist dem Simon erschienen.
35Da erzählten auch sie,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie ihn erkannt hatten,
als er das Brot brach.

Oder (wo der Ostermontag als Feiertag begangen wird und das Emmausevangelium [Lk 24, 13–35] an diesem Tag genommen wurde):

EvangeliumJoh 20, 11–18

ZUM EVANGELIUM  Die Erscheinung des Auferstandenen vor Maria aus Magdala am Ostermorgen wird im Johannesevangelium anders dargestellt als bei Mt 28, 9–10. Dem vierten Evangelisten kommt es weniger darauf an, die Tatsache der Auferstehung zu betonen, als darauf, die neue Seinsweise des Auferstandenen zu zeigen: seine neue Gemeinschaft mit dem Vater und seine neue Gegenwart bei den Jüngern. Auferstehung und Himmelfahrt werden hier nicht getrennt gesehen; beide zusammen sind seine „Erhöhung“ zum Vater. Etwas Fremdes, Geheimnisvolles umgibt den Auferstandenen, so dass Maria von Magdala ihn nicht sogleich erkennt; erst als Jesus ihren Namen nennt, da erkennt sie ihn. Nur der Glaube wird von jetzt an seine Gegenwart wahrnehmen, so sehr ist seine Menschheit von der Gottheit aufgenommen und erfüllt. Der volle Osterglaube aber besteht darin, sich selbst in die mächtige Bewegung zum Vater hineinzubegeben, die das Ostergeheimnis Christi ausmacht. – Mk 16, 5–7.9–11; Lk 24, 16; Joh 10, 3; Lk 24, 9–11.

Evangelium Joh 20, 11–18

Ich habe den Herrn gesehen und das hat er mir gesagt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
11 stand Maria von Mágdala draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte,
beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
12Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
den einen dort, wo der Kopf,
den anderen dort,
wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
13Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen:
Sie haben meinen Herrn weggenommen
und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um
und sah Jesus dastehen,
wusste aber nicht, dass es Jesus war.
15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du?
Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
sag mir, wohin du ihn gelegt hast!
Dann will ich ihn holen.
16Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um
und sagte auf Hebräisch zu ihm:
Rabbúni!, das heißt: Meister.
17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest;
denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern
und sag ihnen:
Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater,
zu meinem Gott und eurem Gott.
18Maria von Mágdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete,
was er ihr gesagt hatte.

Fürbitten

Christus, unserem Bruder und Herrn, der uns auf dem Lebensweg begleitet, tragen wir unsere Bitten vor:
■ Bleib bei deinen Gläubigen auf dem Weg durch das Dunkel der Zeit.
■ Erleuchte alle Theologinnen und Theologen, die die Heilige Schrift erforschen und auslegen, mit deinem Geist.
■ Schenke allen Völkern der Erde Freiheit und Frieden.
■ Gedenke der Menschen, die krank sind, und tröste sie durch deinen Beistand.
■ Gib dich uns zu erkennen, wenn wir in der Eucharistiefeier das Brot miteinander teilen.
Allmächtiger Gott, du hast deinen Sohn dem Tod entrissen und ihn zu neuem Leben erweckt. Mache auch uns zu einer neuen Schöpfung durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

Gabengebet

Barmherziger Gott,
nimm die Opfergaben

für das Heil der Menschen gnädig an
und mache uns gesund an Leib und Seele.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation I, S. 752.

In den Hochgebeten I–III eigene Einschübe.

KommunionversVgl. Lk 24, 35

Die Jünger erkannten den Herrn Jesus,
als er das Brot brach. Halleluja.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
das Sakrament, das wir empfangen haben,

tilge unsere alte Schuld
und mache uns zu einer neuen Schöpfung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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