Christi Himmelfahrt

Hochfest

Christus, der Menschgewordene und Gekreuzigte, wurde in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen. Dort ist er als unser Hohepriester unsere Hoffnung. Er ist von der Erde nicht abwesend und hat uns nicht allein gelassen. Er lässt uns nicht in Ruhe; er sendet uns in die Welt.

EröffnungsversApg 1, 11

Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Der Herr wird wiederkommen, wie er jetzt aufgefahren ist. Halleluja.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR 1. LESUNG   In seinem Evangelium hat Lukas berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat; in der Apostelgeschichte beschreibt er das Wachsen der Kirche. Die letzten Worte Jesu vor seinem Weggang sind für die Jünger zugleich Verheißung und Auftrag. Für alle Menschen sollen sie Boten und Zeugen Christi sein; der Geist Gottes gibt ihnen die Kraft dazu. Von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi wird die Kirche Christi missionierende Kirche sein.

Erste LesungApg 1, 1–11

Dieser Jesus, der in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

1Im ersten Buch, lieber Theóphilus,
habe ich über alles berichtet,
was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat,
2bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde.
Vorher hat er den Aposteln,
die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte,
Weisung gegeben.
3Ihnen hat er nach seinem Leiden
durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt;
vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen
und hat vom Reich Gottes gesprochen.
4Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen:
Geht nicht weg von Jerusalem,
sondern wartet auf die Verheißung des Vaters,
die ihr von mir vernommen habt!
5Denn Johannes hat mit Wasser getauft,
ihr aber
werdet schon in wenigen Tagen
mit dem Heiligen Geist getauft werden.
6Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn:
Herr, stellst du in dieser Zeit
das Reich für Israel wieder her?
7Er sagte zu ihnen:
Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren,
die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.
8Aber ihr werdet Kraft empfangen,
wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird;
und ihr werdet meine Zeugen sein
in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien
und bis an die Grenzen der Erde.
9Als er das gesagt hatte,
wurde er vor ihren Augen emporgehoben
und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.
10Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten,
siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen
11und sagten: Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?
Dieser Jesus, der von euch fort
in den Himmel aufgenommen wurde,
wird ebenso wiederkommen,
wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

AntwortpsalmPs 47 (46), 2–3.6–7.8–9 (Kv: vgl. 6)

Kv Gott steigt empor unter Jubel,GL 340
der Herr beim Schall der Posaunen. – Kv

Oder: Kv Halleluja. – Kv
2Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
3Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *
ein großer König über die ganze Erde. – (Kv)
6Gott stieg empor unter Jubel, *
der Herr beim Schall der Hörner.
7Singt unserm Gott, ja singt ihm! *
Singt unserm König, singt ihm! – (Kv)
8Denn König der ganzen Erde ist Gott. *
Singt ihm ein Weisheitslied!
9Gott wurde König über die Völker, *
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Das Gebet des Apostels wird zu einem Bekenntnis der Macht und Größe Gottes. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt und an seine Seite erhöht: Er hat ihn zum Haupt der Kirche und der ganzen Schöpfung gemacht. Die Kirche ist „sein Leib“: sie lebt durch ihn, und er lebt in ihr. Die Kirche ist der Raum, wo Christus für die Welt gegenwärtig ist; sie ist die Erscheinungsform Christi in dieser Welt.

Zweite LesungEph 1, 17–23

Gott hat Christus auf den Platz zu seiner Rechten erhoben

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
17Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn,
der Vater der Herrlichkeit,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt.
18Er erleuchte die Augen eures Herzens,
damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
19und wie überragend groß
seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.
20Er ließ sie wirksam werden in Christus,
den er von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat,
21hoch über jegliche Hoheit und Gewalt,
Macht und Herrschaft
und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit,
sondern auch in der künftigen genannt wird.
22Alles hat er ihm zu Füßen gelegt
und ihn, der als Haupt alles überragt,
über die Kirche gesetzt.
23Sie ist sein Leib,
die Fülle dessen, der das All in allem erfüllt.

Oder:

ZUR 2. LESUNG   Die Berufung zum christlichen Glauben ist eine Berufung in die Gemeinde der Glaubenden hinein. Der eine Geist Gottes ist es, der den ganzen Leib beseelt und ihm die Einheit gibt. Derselbe Geist aber offenbart sich in der Vielfalt der Gaben, die alle zum Aufbau des Ganzen notwendig sind. Christus, der Auferstandene, teilt jedem seine besondere Gabe und Aufgabe zu.

Zweite LesungEph 4, 1–13

Der Fülle Christi entsprechen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr,
ein Glaube,
eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
8Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe
und erbeutete Gefangene,
er gab den Menschen Geschenke.
9Wenn es heißt: Er stieg aber hinauf,
was bedeutet dies anderes,
als dass er auch zur Erde herabstieg?
10Derselbe, der herabstieg,
ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel,
um das All zu erfüllen.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

Oder Kurzfassung:

Zweite LesungEph 4, 1–7.11–13

Der Fülle Christi entsprechen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr,
ein Glaube,
eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 28, 19a.20b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.
Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Himmelfahrt Jesu wird am Schluss des Markusevangeliums kurz berichtet und theologisch gedeutet: Es ist die Thronbesteigung des Messias-Königs, der seine Herrschaft antritt. Für das Evangelium, die Botschaft von der Gottesherrschaft, beginnt mit dem Weggang Jesu ein neuer, entscheidender Abschnitt: Der ganzen Welt wird die Botschaft verkündet. Die Menschheit wird in die Entscheidung gerufen.

EvangeliumMk 16, 15–20

Er wurde in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit erschien Jesus den Elf
15und sprach zu ihnen:
Geht hinaus in die ganze Welt
und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!
16Wer glaubt und sich taufen lässt,
wird gerettet;
wer aber nicht glaubt,
wird verurteilt werden.
17Und durch die, die zum Glauben gekommen sind,
werden folgende Zeichen geschehen:
In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben;
sie werden in neuen Sprachen reden;
18wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken,
wird es ihnen nicht schaden;
und die Kranken, denen sie die Hände auflegen,
werden gesund werden.
19Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte,
wurde er in den Himmel aufgenommen
und setzte sich zur Rechten Gottes.
20Sie aber zogen aus und verkündeten überall.
Der Herr stand ihnen bei
und bekräftigte das Wort
durch die Zeichen, die es begleiteten.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 802 ff.

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Christus, der erhöhte Herr, ist in seiner Kirche gegenwärtig; in der Verkündigung des Evangeliums wie in der Feier der Sakramente ist die Kraft seines Geistes am Werk. Neue Schöpfung entsteht überall da, wo Gottes lebendiger Atem weht. An uns ist es, in unserem alltäglichen Leben dieser neuen Schöpfung sichtbaren Ausdruck zu verleihen.

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
am Fest der Himmelfahrt deines Sohnes
bringen wir dieses Opfer dar.
Gib uns durch diese heilige Feier die Gnade,
dass wir uns über das Irdische erheben
und suchen, was droben ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen von Christi Himmelfahrt, S. 424 f.

In den Hochgebeten I–III eigener Einschub

KommunionversMt 28, 20

Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Halleluja.

Schlussgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast uns, die wir noch auf Erden leben,
deine göttlichen Geheimnisse anvertraut.
Lenke unser Sinnen und Verlangen zum Himmel,
wo Christus als Erster der Menschen bei dir ist,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

Dem modernen Heidentum, dem vielfach jedes geistliche Kleid verdächtig ist, das von keiner Glaubenslehre etwas wissen will, kann das jenseitige Leben kaum noch anders nahe kommen als in Menschen, die von außen gesehen seinesgleichen sind, vielleicht denselben Beruf in der Welt ausüben, starke gemeinsame Interessen mit den Menschen dieser Welt haben und doch spürbar von einer geheimnisvollen Kraft getragen sind, die von andersher kommt. (Edith Stein/Sr. Teresia Benedicta a Cruce)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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