Einundzwanzigster Sonntag – im Jahreskreis

Bewegt uns die Frage noch, ob wir gerettet werden, und die Frage, ob es viele oder wenige sind, die gerettet werden im Gericht Gottes? Es gibt über zwei Milliarden Christen, aber die Welt ist voll Hass und Angst, die Christen nicht ausgenommen. Angst vor dem Leben, vor der Zukunft, vor den Menschen. „Aber hin und wieder gibt es einen Christen, und wo er auftritt, gerät die Welt in Staunen“, sagte einmal ein unfreundlicher Kritiker des Christentums. Hin und wieder gibt es einen Christen.

EröffnungsversPs 86 (85), 1–3

Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr,
hilf deinem Knecht, der dir vertraut, sei mir gnädig, o Herr.
Den ganzen Tag rufe ich zu dir.

Ehre sei Gott, S. 365 f.

Tagesgebet

Gott, unser Herr,
du verbindest alle, die an dich glauben,
zum gemeinsamen Streben.
Gib, dass wir lieben, was du befiehlst,
und ersehnen, was du uns verheißen hast,
damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens
unsere Herzen dort verankert seien,
wo die wahren Freuden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Der Prophet, der im dritten Teil des Buches Jesaja spricht (Jes 56–66), lebte im 5. oder 4. Jahrhundert v. Chr. Er richtet seinen Blick in die Zukunft: Nach dem Gericht über die Völker der Erde wird Gott von den geretteten Heiden einige in die Welt hinaussenden. Sie werden Zeugen der Macht Gottes sein und Zeichen der Sammlung und Rettung für alle. Die Völker sollen lernen, in den Ereignissen der Geschichte das Handeln Gottes zu erkennen.

Erste LesungJes 66, 18–21

Sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen herbeibringen

Lesung
aus dem Buch Jesája.

So spricht der Herr:
18Ich kenne die Taten und die Gedanken aller Nationen und Sprachen
und komme, um sie zu versammeln,
und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen.
19Ich stelle bei ihnen ein Zeichen auf
und schicke von ihnen einige, die entronnen sind,
zu den Nationen, zu den fernen Inseln,
die noch keine Kunde von mir gehört
und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben.
Sie sollen meine Herrlichkeit unter den Nationen verkünden.
20Sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen
als Opfergabe für den Herrn herbeibringen
auf Rossen und Wagen,
in Sänften, auf Maultieren und Kamelen,
zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, spricht der Herr,
so wie die Söhne Israels
ihre Opfergabe in reinen Gefäßen zum Haus des Herrn bringen.
21Und auch aus ihnen
nehme ich einige zu levitischen Priestern, spricht der Herr.

AntwortpsalmPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Kv Geht hinaus in die ganze WeltGL 454
und verkündet allen das Evangelium! – Kv

(Oder: Halleluja.)
1Lobet den Herrn, alle Völker, *
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, *
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv

Zur 2. Lesung   Die Situation des Menschen ist durch Schwachheit und Unvollkommenheit gekennzeichnet; der Mensch ist noch nicht fertig. Der Sohn Gottes selbst ist in Schwachheit gekommen, um uns zu helfen. Er hat Versuchung, Leiden und Tod kennengelernt; er hat den Gehorsam gelernt (Hebr 5, 8). Das Bild von der körperlichen Züchtigung durch den Herrn ist für uns kaum mehr nachzuvollziehen. Aber auch die Gemeinde der Jünger muss damit rechnen, dass Gott sie in die harte Schule des Gehorsams nimmt.

Zweite LesungHebr 12, 5–7.11–13

Wen der Herr liebt, den züchtigt er

Lesung
aus dem Hebräerbrief.

Schwestern und Brüder!
5Ihr habt die Mahnung vergessen,
die euch als Söhne anredet:
Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn
und verzage nicht, wenn er dich zurechtweist!
6Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er;
er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.
7Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet!
Gott behandelt euch wie Söhne.
Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?
11Jede Züchtigung
scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen,
sondern Leid;
später aber
gewährt sie denen, die durch sie geschult worden sind,
Gerechtigkeit als Frucht des Friedens.
12Darum macht die erschlafften Hände
und die wankenden Knie wieder stark,
13schafft ebene Wege für eure Füße,
damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt,
sondern vielmehr geheilt werden!

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 14, 6

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Halleluja.

Zum Evangelium   Drei Jesusworte sind in diesem Abschnitt zusammengestellt: das Wort von der engen Tür, das von der geschlossenen Tür und das Wort von der Zulassung aller Völker zum Reich Gottes (13, 23–24.25–27.28–30). – Die Zahl der Geretteten kennt Gott allein. Wichtig ist, dass es in der Geschichte Gottes mit jedem Menschen und auch mit den Völkern einen entscheidenden Augenblick gibt: „Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt …“ Das Mahnwort in diesem Evangelium heißt: „Bemüht euch mit allen Kräften!“ Am Ende steht eine Verheißung für alle Völker der Erde: Es wird mehr Gerettete geben, als eine engherzige Theologie fassen kann.

EvangeliumLk 13, 22–30

Sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
22 zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem
von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf
und lehrte.
23Da fragte ihn einer:
Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?
Er sagte zu ihnen:
24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen;
denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen,
aber es wird ihnen nicht gelingen.
25Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt
und ihr draußen steht,
an die Tür klopft
und ruft: Herr, mach uns auf!,
dann wird er euch antworten:
Ich weiß nicht, woher ihr seid.
26Dann werdet ihr anfangen zu sagen:
Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken
und du hast auf unseren Straßen gelehrt.
27Er aber wird euch erwidern:
Ich weiß nicht, woher ihr seid.
Weg von mir,
ihr habt alle Unrecht getan!
28Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein,
wenn ihr seht, dass Abraham, Ísaak und Jakob
und alle Propheten im Reich Gottes sind,
ihr selbst aber ausgeschlossen seid.
29Und sie werden von Osten und Westen
und von Norden und Süden kommen
und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.
30Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein,
und da sind Erste, die werden Letzte sein.

Glaubensbekenntnis, S. 368 ff.

Fürbitten vgl. S. 812 ff.

Zur Eucharistiefeier   Jesus, ich danke dir, dass du mich einlädst, in deinem Reich mit dir zu leben. Ich kann mir das nicht verdienen, die Gemeinschaft mit dir ist dein Geschenk und ich muss nur „Ja“ sagen zu dieser Gemeinschaft. Jesus, ich bete auch für andere Menschen, dass auch sie im Herzen von dir berührt werden und dein Angebot annehmen, gerettet zu werden.

Gabengebet

Herr und Gott,
du hast dir
das eine Volk des Neuen Bundes erworben
durch das Opfer deines Sohnes,
das er ein für alle Mal dargebracht hat.

Sieh gnädig auf uns

und schenke uns in deiner Kirche
Einheit und Frieden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation, S. 420 ff.

KommunionversVgl. Ps 104 (103), 13–15

Herr, von den Früchten deiner Schöpfung werden alle satt.
Du schenkst dem Menschen Brot von der Erde
und Wein, der sein Herz erfreut.

Oder:Joh 6, 54

So spricht der Herr:
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
schenke uns durch dieses Sakrament
die Fülle deines Erbarmens und mache uns heil.
Gewähre uns deine Hilfe,
damit wir so vor dir leben können,
wie es dir gefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Wenn allen, nicht nur einigen Völkern auf der Erde ein gleiches Maß an Vertrauen entgegengebracht wird, tut sich ein Weg zum Frieden auf. In allen Völkern gibt es eine kleine Zahl von Wahnsinnigen, die, wenn es ihnen gelingt die Macht zu ergreifen, fähig sind, ungezählte Menschen in ein Räderwerk aus Hass und Krieg hineinzuziehen. Deshalb kommt es entscheidend darauf an, niemals die Angehörigen einer Nation zu demütigen, in der einige wenige Führer unvorstellbare Gräuel veranlasst haben. Man kann es nicht oft genug sagen: Es gibt kein Volk, das schuldiger ist als andere; das gibt es nicht, das wird es niemals geben. (Frère Roger, Taizé)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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