Einundzwanzigster Sonntag – im Jahreskreis

Das Wort Jesu ist lebendiges Wort für den, der an die Person Jesu glaubt. Der Unglaube fängt beim Misstrauen an und endet im Verrat. Das Wort Jesu ist göttliches Leben für den, der es aufnimmt und erfüllt. Die Eucharistie ist lebendiges Brot für den, der Hunger hat nach dem lebendigen Gott.

EröffnungsversPs 86 (85), 1–3

Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr,
hilf deinem Knecht, der dir vertraut, sei mir gnädig, o Herr.
Den ganzen Tag rufe ich zu dir.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Gott, unser Herr,
du verbindest alle, die an dich glauben,
zum gemeinsamen Streben.
Gib, dass wir lieben, was du befiehlst,
und ersehnen, was du uns verheißen hast,
damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens
unsere Herzen dort verankert seien,
wo die wahren Freuden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Josua, der Nachfolger des Mose, hat die Stämme Israels in das verheißene Land hineingeführt. Hier aber begegnet Israel den Göttern Kanaans, die ihren Verehrern Glück und Wohlstand verheißen. In seiner Abschiedsrede stellt Josua das Volk vor die Entscheidung: der treue Gott, der sein Volk befreit und gesegnet hat, oder die Götter der Heiden ringsum. In Zukunft wird jede Generation aufs Neue vor dieser Entscheidung stehen.

Erste LesungJos 24, 1–2a.15–17.18b

Wir wollen dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott

Lesung
aus dem Buch Jósua.

In jenen Tagen
1 versammelte Jósua alle Stämme Israels in Sichem;
er rief die Ältesten Israels,
seine Oberhäupter, Richter und Aufsichtsleute zusammen
und sie traten vor Gott hin.
2aJósua sagte zum ganzen Volk:
15Wenn es euch nicht gefällt, dem Herrn zu dienen,
dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt:
den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten,
oder den Göttern der Amoríter, in deren Land ihr wohnt.
Ich aber und mein Haus,
wir wollen dem Herrn dienen.
16Das Volk antwortete:
Das sei uns fern,
dass wir den Herrn verlassen
und anderen Göttern dienen.
17Denn der Herr, unser Gott, war es,
der uns und unsere Väter
aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat
und der vor unseren Augen
alle die großen Wunder getan hat.
Er hat uns beschützt
auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind,
und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.
18bAuch wir wollen dem Herrn dienen;
denn er ist unser Gott.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.16–17.18–19.20–21.22–23 (Kv: 9a)

Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – KvGL 39, 1

2Ich will den Herrn allezeit preisen; *
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; *
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
16Die Augen des Herrn sind den Gerechten zugewandt, *
seine Ohren ihrem Hilfeschrei.
17Das Angesicht des Herrn richtet sich gegen die Bösen, *
ihr Andenken von der Erde zu tilgen. – (Kv)
18Die aufschrien, hat der Herr erhört, *
er hat sie all ihren Nöten entrissen.
19Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen *
und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe. – (Kv)
20Viel Böses erleidet der Gerechte, *
doch allem wird der Herr ihn entreißen.
21Er behütet all seine Glieder, *
nicht eins von ihnen wird zerbrochen. – (Kv)
22Den Frevler wird die Bosheit töten, *
die den Gerechten hassen, werden es büßen.
23Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, *
niemals müssen büßen, die bei ihm sich bergen. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Wo Christen tatsächlich als Christen leben, wird etwas vom Geheimnis Gottes sichtbar in dieser Welt. Das gilt im Besonderen von der christlichen Ehe. Paulus stellt die damaligen rechtlichen und sozialen Voraussetzungen nicht unmittelbar in Frage; aber er vergleicht die Ehe mit dem Verhältnis Christi zu seiner Kirche. Wenn der Mann seine Frau liebt, wie Christus seine Kirche geliebt hat, d. h. bis zur Hingabe, dann kann seine Stellung als „Haupt der Frau“ kein Recht zur Gewaltherrschaft bedeuten. Durch ihre Ehrfurcht vor Christus und die Liebe zu Christus erweisen christliche Eheleute ihre Gemeinschaft als Sakrament, als lebendiges Abbild der Verbindung, die zwischen Christus und seiner Kirche besteht.

Zweite LesungEph 5, 21–32

Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
21Einer ordne sich dem andern unter
in der gemeinsamen Furcht Christi!
22Ihr Frauen
euren Männern wie dem Herrn;
23denn der Mann ist das Haupt der Frau,
wie auch Christus das Haupt der Kirche ist.
Er selbst ist der Retter des Leibes.
24Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet,
so sollen sich auch die Frauen in allem den Männern unterordnen.
25Ihr Männer,
liebt eure Frauen,
wie auch Christus die Kirche geliebt
und sich für sie hingegeben hat,
26 um sie zu heiligen,
da er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort!
27So will er die Kirche herrlich vor sich hinstellen,
ohne Flecken oder Falten oder andere Fehler;
heilig soll sie sein und makellos.
28Darum sind die Männer verpflichtet,
ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib.
Wer seine Frau liebt,
liebt sich selbst.
29Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst,
sondern er nährt und pflegt ihn,
wie auch Christus die Kirche.
30Denn wir sind Glieder seines Leibes.

31Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen
und sich an seine Frau binden
und die zwei werden ein Fleisch sein.
32Dies ist ein tiefes Geheimnis;
ich beziehe es auf Christus und die Kirche.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 6, 63b.68c

Halleluja. Halleluja.
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Rede Jesu über das lebendige Brot, das er der Welt geben will, ist für die Jünger eine Offenbarung und zugleich eine Glaubensprobe. Sie müssen sich entscheiden. Jesus gibt den Jüngern und uns zu verstehen, dass Menschwerdung, Kreuzesopfer und Himmelfahrt (Verherrlichung) die drei Stationen des einen Christusgeheimnisses sind und dass im „Brot des Lebens“ der ganze Christus gegenwärtig ist: seine Menschheit, sein Opfer, seine göttliche Herrlichkeit. Unsere Glaubensentscheidung gilt der ganzen Wahrheit und Wirklichkeit Christi.

EvangeliumJoh 6, 60–69

Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
60 sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten:
Diese Rede ist hart.
Wer kann sie hören?
61Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten,
und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß?
62Was werdet ihr sagen,
wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht,
dorthin, wo er vorher war?
63Der Geist ist es, der lebendig macht;
das Fleisch nützt nichts.
Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe,
sind Geist und sind Leben.
64Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben.
Jesus wusste nämlich von Anfang an,
welche es waren, die nicht glaubten,
und wer ihn ausliefern würde.
65Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt:
Niemand kann zu mir kommen,
wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.
66Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück
und gingen nicht mehr mit ihm umher.
67Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
68Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen?
Du hast Worte des ewigen Lebens.
69Wir sind zum Glauben gekommen
und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 805 ff.

ZUR EUCHARISTIEFEIER   „Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Christus. „Du bist der Heilige Gottes“, antwortet ihm Petrus als Sprecher der glaubenden Jüngergemeinschaft. Christus, der Sohn, ist der ganz Heilige. Wer bei ihm bleibt, der bleibt in der Gegenwart Gottes und hat schon jetzt Anteil am ewigen Leben.

Gabengebet

Herr und Gott,
du hast dir
das eine Volk des Neuen Bundes erworben
durch das Opfer deines Sohnes,
das er ein für alle Mal dargebracht hat.

Sieh gnädig auf uns

und schenke uns in deiner Kirche
Einheit und Frieden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation, S. 427 ff.

KommunionversVgl. Ps 104 (103), 13–15

Herr, von den Früchten deiner Schöpfung werden alle satt.
Du schenkst dem Menschen Brot von der Erde
und Wein, der sein Herz erfreut.

Oder:Joh 6, 54

So spricht der Herr:
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
schenke uns durch dieses Sakrament
die Fülle deines Erbarmens und mache uns heil.
Gewähre uns deine Hilfe,
damit wir so vor dir leben können,
wie es dir gefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Aus Liebe   Dass wir dich doch als das sehen möchten, was du bist und warst und bis zu deiner Wiederkunft sein wirst: als das Zeichen des Ärgernisses und den Gegenstand des Glaubens, als den geringen Menschen und doch den Retter und Erlöser des Menschengeschlechts, der aus Liebe zur Erde kam, um die Verlorenen zu suchen, um zu leiden und zu sterben, und der du doch bekümmert wiederholen musstest: Selig, wer an mir nicht Ärgernis nimmt. Dass wir dich so sehen möchten und dass wir uns dann nicht an dir ärgern möchten. (Søren Kierkegaard)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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