Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis
Wer im Namen Gottes zu den Menschen kommt, braucht nicht großartig aufzutreten, er kann auf Gewalt verzichten. Jesus hat die seliggepriesen, die keine Gewalt anwenden; er selbst hat dies vorgelebt. Wirkliche Demut ist nicht Schwachheit, sondern Freiheit. Jesus war frei, um für andere da zu sein, auch um für sie zu sterben.
EröffnungsversPs 48 (47), 10–11
Deiner Huld, o Gott, gedenken wir in deinem heiligen Tempel.
Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde;
deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
Ehre sei Gott, S. 375 f.
Tagesgebet
Barmherziger Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes
hast du die gefallene Menschheit
wieder aufgerichtet
und aus der Knechtschaft der Sünde befreit.
Erfülle uns mit Freude über die Erlösung
und führe uns zur ewigen Seligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Nicht mit Macht und Glanz wird der Retter Israels, der Messias, kommen. Er ist ein armer, „demütiger“ König. Gott selbst wird – durch ihn und für ihn – den Frieden schaffen; der Messias, König und Prophet, wird das Heil Gottes allen Völkern bringen – denen, die seine Königsherrschaft annehmen.
Erste LesungSach 9, 9–10
Siehe, dein König kommt zu dir; demütig ist er
Lesung
aus dem Buch Sachárja.
So spricht der Herr:
9Juble laut, Tochter Zion!
Jauchze, Tochter Jerusalem!
Siehe, dein König kommt zu dir.
Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil,
demütig ist er und reitet auf einem Esel,
ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.
10Ausmerzen werde ich die Streitwagen aus Éfraim
und die Rosse aus Jerusalem,
ausgemerzt wird der Kriegsbogen.
Er wird den Nationen Frieden verkünden;
und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer
und vom Strom bis an die Enden der Erde.
AntwortpsalmPs 145 (144), 1–2.8–9.10–11.13c–14 (Kv: 1a)
Kv Ich will dich erheben, meinen Gott und König. – KvGL 649, 5
(Oder: Halleluja.)
1Ich will dich erheben, meinen Gott und König, *
ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.
2Jeden Tag will ich dich preisen *
und deinen Namen loben auf immer und ewig. – (Kv)
8Der Herr ist gnädig und barmherzig, *
langmütig und reich an Huld.
9Der Herr ist gut zu allen, *
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. – (Kv)
10Danken sollen dir, Herr, all deine Werke, *
deine Frommen sollen dich preisen.
11Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, *
von deiner Macht sollen sie sprechen. – (Kv)
und heilig in all seinen Werken.
14Der Herr stützt alle, die fallen, *
er richtet alle auf, die gebeugt sind. – Kv
Zur 2. Lesung Der Geist Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, prägt auch das Leben der Getauften. Christ sein heißt: den Geist Christi haben und wie Christus leben. Der „alte Mensch“ ist „Fleisch“: eingesperrt in sein kleines Ich, unzugänglich für den Geist Gottes. Der neue Mensch ist der lebendige Mensch, in ihm kann Gottes Geist wohnen und seine Herrlichkeit aufscheinen.
Zweite LesungRöm 8, 9.11–13
Wenn ihr durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder!
9Ihr seid nicht vom Fleisch,
sondern vom Geist bestimmt,
da ja der Geist Gottes in euch wohnt.
Wer aber den Geist Christi nicht hat,
der gehört nicht zu ihm.
11Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,
dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat,
auch eure sterblichen Leiber lebendig machen,
durch seinen Geist, der in euch wohnt.
12Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern,
sodass wir nach dem Fleisch leben müssten.
13Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt,
müsst ihr sterben;
wenn ihr aber
durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet,
werdet ihr leben.
Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Mt 11, 25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus hat bei den maßgebenden Leuten seiner Zeit wenig Glauben gefunden, weder in Galiläa noch in Jerusalem. Er war den Reichen zu arm, den Gebildeten zu einfach, den Frommen zu frei. Aber die Wahrheit Gottes, seine Heiligkeit und seine Liebe leuchteten in allem, was er sagte und tat.
EvangeliumMt 11, 25–30
Ich bin gütig und von Herzen demütig
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
25In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
26Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand kennt den Sohn,
nur der Vater,
und niemand kennt den Vater,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.
28Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
29Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
30Denn mein Joch ist sanft
und meine Last ist leicht.
Glaubensbekenntnis, S. 378 ff.
Fürbitten vgl. S. 810 ff.
Zur Eucharistiefeier Kommt alle zu mir! – Jesus lädt alle ein zum heiligen Mahl, auch jeden von uns. Wir Müden können bei ihm ausruhen, wir Hungrigen empfangen seine Gaben, wir Unruhigen werden ruhig – bei ihm.
Gabengebet
Herr, zu deiner Ehre feiern wir dieses Opfer. Es befreie uns vom Bösen
und helfe uns,
Tag für Tag das neue Leben sichtbar zu machen,
das wir von dir empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation, S. 431 ff.
KommunionversPs 34 (33), 9
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist.
Selig der Mensch, der bei ihm seine Zuflucht nimmt.
Oder:Mt 11, 28
Kommt alle zu mir,
die ihr euch plagt und unter Lasten stöhnt!
Ich will euch Ruhe verschaffen – so spricht der Herr.
Schlussgebet
Herr, du hast uns mit reichen Gaben beschenkt. Lass uns in der Danksagung verharren
und einst die Fülle des Heils erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Für den Tag und die Woche
Du bist gesegnet
in all deinem Ringen und Aufbegehren
in all deiner Sehnsucht und Hoffnung
in all deiner Verzweiflung und Angst
in deinem Selbstwerdungsweg
in deinem Einsatz für die Menschenrechte
in deinem Mitgefühl mit aller Kreatur
Du bist gesegnet
jeden Tag neu
in deiner Einmaligkeit und Stärke
in deiner Einzigartigkeit und Schwäche
(Pierre Stutz)