Elfter Sonntag – im Jahreskreis
Jesus spricht vom Reich Gottes in Gleichnissen. Dabei sagt er nicht das, was wir schon wissen, sondern das Neue und Unerwartete. Wir sollen begreifen, dass Gott anders ist und anders handelt als die Menschen.
EröffnungsversPs 27 (26), 7.9
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich.
Du bist meine Hilfe: Verstoß mich nicht,
verlass mich nicht, du Gott meines Heils!
Ehre sei Gott, S. 371 f.
Tagesgebet
Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft,
ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Erste LesungEz 17, 22–24
Ich mache den niedrigen Baum hoch
Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.
22So spricht Gott, der Herr:
Ich selbst nehme vom hohen Wipfel der Zeder
und setze ihn ein.
Einen zarten Zweig aus ihren obersten Ästen breche ich ab,
ich selbst pflanze ihn auf einen hohen und aufragenden Berg.
23Auf dem hohen Berg Israels pflanze ich ihn.
Dort treibt er dann Zweige,
er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder.
Alle Vögel wohnen darin;
alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.
24Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen,
dass ich der Herr bin.
Ich mache den hohen Baum niedrig,
den niedrigen Baum mache ich hoch.
Ich lasse den grünenden Baum verdorren,
den verdorrten Baum lasse ich erblühen.
Ich, der Herr, habe gesprochen
und ich führe es aus.
AntwortpsalmPs 92 (91), 2–3.13–14.15–16 (Kv: 2a)
Kv Gut ist es, dem Herrn zu danken. – KvGL 401
2Gut ist es, dem Herrn zu danken, *
deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen,
3am Morgen deine Huld zu verkünden *
und in den Nächten deine Treue. – (Kv)
13Der Gerechte sprießt wie die Palme, *
er wächst wie die Zeder des Líbanon.
14Gepflanzt im Hause des Herrn, *
sprießen sie in den Höfen unseres Gottes. – (Kv)
15Sie tragen Frucht noch im Alter *
und bleiben voll Saft und Frische;
16sie verkünden: Der Herr ist redlich, *
mein Fels! An ihm ist kein Unrecht. – Kv
Zweite Lesung2 Kor 5, 6–10
Wir suchen unsere Ehre darin, dem Herrn zu gefallen
Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
6Wir sind immer zuversichtlich,
auch wenn wir wissen,
dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben,
solange wir in diesem Leib zu Hause sind;
7denn als Glaubende gehen wir unseren Weg,
nicht als Schauende.
8Weil wir aber zuversichtlich sind,
ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern
und daheim beim Herrn zu sein.
9Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen,
ob wir daheim oder in der Fremde sind.
10Denn wir alle
müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden,
damit jeder seinen Lohn empfängt
für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.
EvangeliumMk 4, 26–34
Das kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen Gewächse
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
sprach Jesus zu der Menge:
26Mit dem Reich Gottes ist es so,
wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
27dann schläft er und steht wieder auf,
es wird Nacht und wird Tag,
der Samen keimt und wächst
und der Mann weiß nicht, wie.
28Die Erde bringt von selbst ihre Frucht,
zuerst den Halm,
dann die Ähre,
dann das volle Korn in der Ähre.
29Sobald aber die Frucht reif ist,
legt er die Sichel an;
denn die Zeit der Ernte ist da.
30Er sagte:
Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen,
mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
31Es gleicht einem Senfkorn.
Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern,
die man in die Erde sät.
32Ist es aber gesät,
dann geht es auf
und wird größer als alle anderen Gewächse
und treibt große Zweige,
sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
33Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort,
so wie sie es aufnehmen konnten.
34Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen;
seinen Jüngern aber erklärte er alles,
wenn er mit ihnen allein war.
Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.
Fürbitten vgl. S. 805 ff.
Gabengebet
Herr,
durch diese Gaben
nährst du den ganzen Menschen:
du gibst dem irdischen Leben Nahrung
und dem Leben der Gnade Wachstum.
Lass uns daraus immer neue Kraft schöpfen
für Seele und Leib.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation, S. 427 ff.
KommunionversPs 27 (26), 4
Nur eines erbitte ich mir vom Herrn, danach verlangt mich:
im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens.
Oder:Joh 17, 11
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie wir.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
das heilige Mahl ist ein sichtbares Zeichen,
dass deine Gläubigen in dir eins sind.
Lass diese Feier wirksam werden
für die Einheit der Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Du lebst, wenn das Reich Gottes in dir angefangen hat, Wurzeln zu schlagen, nicht nur „innen“; du wächst mit dem Reich Gottes ins Weite. Deine Seele wird nicht nur stiller, sondern auch sensibler. Achtsamer. Das Innere und die Welt der sichtbaren Dinge und auch die unsichtbare Welt, die über sie hinausreicht, verweben sich. Innere und äußere Welt werden größer. Sie wachsen beide um all die Dimensionen, die dir natürlicherweise verschlossen sind. Seele und Welt werden umfassender, tiefer und wunderbarer, denn sie öffnen sich beide zur Welt Gottes. … Du lebst von innen nach außen und prägst deine kleine Welt so, dass das Reich Gottes in ihr Raum findet. (Jörg Zink)