Donnerstag der 2. Woche nach Pfingsten

Hochfest des Leibes und Blutes Christi

Fronleichnam

Die Menschwerdung des Sohnes ist das große Ereignis in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Mit dem irdischen Leben Jesu ist die Menschwerdung aber noch nicht an ihr Ziel und Ende gekommen. Sie setzt sich fort in den Sakramenten. In der Eucharistie ist Christus für uns zum Brot des Lebens geworden. Er ruft uns zum Fest der offenbar gewordenen Liebe.

EröffnungsversVgl. Ps 81 (80), 17

Er hat uns mit bestem Weizen genährt
und mit Honig aus dem Felsen gesättigt.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Herr Jesus Christus,
im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse
deines Leibes und Blutes so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteilwird.
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit.

ZUR 1. LESUNG   Gott hat Israel aus Ägypten herausgeführt, es zu einem freien Volk gemacht und ihm seinen Bund angeboten. Der Bundesschluss am Sinai vollzog sich in Rede und Antwort zwischen Gott und dem Volk. Nach der Verlesung der Bundesurkunde (Ex 24,7) wird der Bund mit dem Blut der Opfertiere besiegelt. Der Bund bedeutet bleibende Gemeinschaft mit Gott und vertiefte Gemeinschaft derjenigen, mit denen Gott den Bund geschlossen hat. Den Neuen Bund hat Jesus mit seinem eigenen Blut besiegelt (vgl. Evangelium).

Erste LesungEx 24, 3–8

Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch schließt

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
3 kam Mose und übermittelte dem Volk
alle Worte und Rechtssatzungen des Herrn.
Das ganze Volk antwortete einstimmig
und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat,
wollen wir tun.
4Mose schrieb alle Worte des Herrn auf.
Am frühen Morgen stand er auf
und errichtete am Fuß des Berges einen Altar
und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
5Er schickte die jungen Männer der Israeliten aus
und sie brachten Brandopfer dar
und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
6Mose nahm die Hälfte des Blutes
und goss es in eine Schüssel,
mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
7Darauf nahm er das Buch des Bundes
und verlas es vor dem Volk.
Sie antworteten:
Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun;
und wir wollen es hören.
8Da nahm Mose das Blut,
besprengte damit das Volk
und sagte: Das ist das Blut des Bundes,
den der Herr aufgrund all dieser Worte
mit euch schließt.

AntwortpsalmPs 116 (115), 12–13.15–16.17–18

Kv Der Kelch des Segens gibt uns Anteil (Kv: vgl. 1 Kor 10, 16)
an Christi Blut. – KvGL 305, 3
(Oder: Halleluja.)

12Wie kann ich dem Herrn vergelten *
all das Gute, das er mir erwiesen?
13Den Becher des Heils will ich erheben. *
Ausrufen will ich den Namen des Herrn. – (Kv)
15Kostbar ist in den Augen des Herrn *
der Tod seiner Frommen.
16Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *
Gelöst hast du meine Fesseln. – (Kv)
17Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *
ausrufen will ich den Namen des Herrn.
18Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen *
in Gegenwart seines ganzen Volkes. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Jesus Christus hat sich dem Vater als vollkommenes Opfer dargebracht. Durch seine Hingabe sind wir mit Gott versöhnt und zum Gottesdienst des Neuen Bundes fähig geworden. Die Zeit des alttestamentlichen Priestertums und Opferkultes ist vorbei. Es gibt nur noch den einen Hohepriester, der zugleich die Opfergabe ist.

Zweite LesungHebr 9, 11–15

Das Blut Christi wird unser Gewissen von toten Werken reinigen

Lesung
aus dem Hebräerbrief.

11Christus ist gekommen
als Hohepriester der künftigen Güter
durch das größere und vollkommenere Zelt,
das nicht von Menschenhand gemacht,
das heißt nicht von dieser Schöpfung ist.
12Nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren,
sondern mit seinem eigenen Blut
ist er ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen
und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt.
13Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren
und die Asche einer jungen Kuh
die Unreinen, die damit besprengt werden,
so heiligt, dass sie leiblich rein werden,
14um wie viel mehr wird das Blut Christi,
der sich selbst als makelloses Opfer
kraft des ewigen Geistes Gott dargebracht hat,
unser Gewissen von toten Werken reinigen,
damit wir dem lebendigen Gott dienen.
15Und darum ist er der Mittler eines neuen Bundes;
sein Tod hat die Erlösung
von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt,
damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten.

Sequenz

Vor dem Ruf vor dem Evangelium kann die Sequenz eingefügt werden. Sie wird entweder ganz genommen oder in ihrer Kurzform, beginnend mit * Seht das Brot.

Deinem Heiland, deinem Lehrer,
deinem Hirten und Ernährer,
Zion, stimm ein Loblied an!
Preis nach Kräften seine Würde,
da kein Lobspruch, keine Zierde
seinem Ruhm genügen kann.
Dieses Brot sollst du erheben,
welches lebt und gibt das Leben,
das man heut den Christen weist.
Dieses Brot, mit dem im Saale
Christus bei dem Abendmahle
die zwölf Jünger hat gespeist.

Laut soll unser Lob erschallen
und das Herz in Freude wallen,
denn der Tag hat sich genaht,
da der Herr zum Tisch der Gnaden
uns zum ersten Mal geladen
und dies Mahl gestiftet hat.
Neuer König, neue Zeiten,
neue Ostern, neue Freuden,
neues Opfer allzumal!
Vor der Wahrheit muss das Zeichen,
vor dem Licht der Schatten weichen,
hell erglänzt des Tages Strahl.
Was von Christus dort geschehen,
sollen wir fortan begehen,
seiner eingedenk zu sein.
Treu dem heiligen Befehle
wandeln wir zum Heil der Seele
in sein Opfer Brot und Wein.
Doch wie uns der Glaube kündet,
der Gestalten Wesen schwindet,
Fleisch und Blut wird Brot und Wein.
Was das Auge nicht kann sehen,
der Verstand nicht kann verstehen,
sieht der feste Glaube ein.
Unter beiderlei Gestalten
hohe Dinge sind enthalten.
in den Zeichen tief verhüllt.
Blut ist Trank und Fleisch ist Speise,
doch der Herr bleibt gleicherweise
ungeteilt in beider Bild.
Wer ihm nahet voll Verlangen,
darf ihn unversehrt empfangen,
ungemindert, wunderbar.

Einer kommt und tausend kommen,
doch so viele ihn genommen,
er bleibt immer, der er war.
Gute kommen, Böse kommen,
alle haben ihn genommen,
die zum Leben, die zum Tod.
Bösen wird er Tod und Hölle,
Guten ihres Lebens Quelle,
wie verschieden wirkt dies Brot!
Wird die Hostie auch gespalten,
zweifle nicht an Gottes Walten,
dass die Teile das enthalten,
was das ganze Brot enthält.
Niemals kann das Wesen weichen,
teilen lässt sich nur das Zeichen,
Sach und Wesen sind die gleichen,
beide bleiben unentstellt.
* Seht das Brot, die Engelspeise!
Auf des Lebens Pilgerreise
nehmt es nach der Kinder Weise,
nicht den Hunden werft es hin!
Lang im Bild wars vorbereitet:
Ísaak, der zum Opfer schreitet;
Osterlamm, zum Mahl bereitet;
Manna nach der Väter Sinn.
Guter Hirt, du wahre Speise,
Jesus, gnädig dich erweise!
Nähre uns auf deinen Auen,
lass uns deine Wonnen schauen
in des Lebens ewigem Reich!
Du, der alles weiß und leitet,
uns im Tal des Todes weidet,
lass an deinem Tisch uns weilen,
deine Herrlichkeit uns teilen.
Deinen Seligen mach uns gleich!

Oder:

Lobe, Zion, deinen Hirten;
dem Erlöser der Verirrten
stimme Dank und Jubel an.
Lass dein Lob zum Himmel dringen;
ihn zu rühmen, ihm zu singen,
hat kein Mensch genug getan.
Er ist uns im Brot gegeben,
Brot, das lebt und spendet Leben,
Brot, das Ewigkeit verheißt,
Brot, mit dem der Herr im Saale
dort beim österlichen Mahle
die zwölf Jünger hat gespeist.
Lobt und preist, singt Freudenlieder;
festlich kehrt der Tag uns wieder,
jener Tag von Brot und Wein,
da der Herr zu Tisch geladen
und dies heilge Mahl der Gnaden
setzte zum Gedächtnis ein.
Was bei jenem Mahl geschehen
sollen heute wir begehen
und verkünden seinen Tod.
Wie der Herr uns aufgetragen,
weihen wir, Gott Dank zu sagen,
nun zum Opfer Wein und Brot.
* Seht das Brot, der Engel Speise,
Brot auf unsrer Pilgerreise,
das den Hunger wahrhaft stillt.
Abrams Opfer hats gedeutet,
war im Manna vorbereitet,
fand im Osterlamm sein Bild.
Guter Hirt, du Brot des Lebens,
wer dir traut, hofft nicht vergebens,
geht getrost durch diese Zeit.

Die du hier zu Tisch geladen,
ruf auch dort zum Mahl der Gnaden
in des Vaters Herrlichkeit.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 6, 51

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Über das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern haben wir mehrere Berichte (Mt 26, 26–29; Mk 14, 22–25; Lk 22, 15–20; 1 Kor 11, 23–26). Diese Berichte wurden geschrieben, nachdem Jesus von den Toten auferstanden war. In den christlichen Gemeinden wurde das eucharistische Mahl bereits als Vermächtnis des Herrn gefeiert. Brot und Wein sind die Zeichen für den geopferten Leib Christi und für sein Blut, mit dem er den Neuen Bund besiegelt hat.

EvangeliumMk 14, 12–16.22–26

Das ist mein Leib. Das ist mein Blut des Bundes

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

12Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote,
an dem man das Paschalamm Sprich: Pas-chalamm. zu schlachten pflegte,
sagten die Jünger zu Jesus:
Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
13Da schickte er zwei seiner Jünger voraus
und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt;
dort wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt.
Folgt ihm,
14 bis er in ein Haus hineingeht;
dann sagt zu dem Herrn des Hauses:

Der Meister lässt dich fragen:
Wo ist der Raum,
in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?
15Und der Hausherr
wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen,
der schon für das Festmahl hergerichtet
und mit Polstern ausgestattet ist.
Dort bereitet alles für uns vor!
16Die Jünger machten sich auf den Weg
und kamen in die Stadt.
Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte,
und bereiteten das Paschamahl vor.
22Während des Mahls nahm er das Brot
und sprach den Lobpreis;
dann brach er das Brot,
reichte es ihnen
und sagte:
Nehmt, das ist mein Leib.
23Dann nahm er den Kelch,
sprach das Dankgebet,
gab ihn den Jüngern
und sie tranken alle daraus.
24Und er sagte zu ihnen:
Das ist mein Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird.
25Amen, ich sage euch:
Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken
bis zu dem Tag,
an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes.
26Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 813

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Es bleibt letztlich unbegreiflich: Ein einfaches Stückchen Brot, eine einfache Geste des Teilens – sie verdeutlichen das tiefste Geheimnis unseres Glaubens. Weiter kann die Liebe Gottes nicht gehen, als dass er selbst uns zur Nahrung wird.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
wir bringen das Brot dar,
das aus vielen Körnern bereitet,
und den Wein,
der aus vielen Trauben gewonnen ist.
Schenke deiner Kirche,
was diese Gaben geheimnisvoll bezeichnen:
die Einheit und den Frieden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen von der heiligen Eucharistie

KommunionversJoh 6, 56

So spricht der Herr:
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

Schlussgebet

Herr Jesus Christus,
der Empfang deines Leibes und Blutes
ist für uns ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit.
Sättige uns im ewigen Leben
durch den vollen Genuss deiner Gottheit.
Der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.

PANGE LINGUA

5. Tief gebeugt im Staub verehren
Wir das hohe Gnadenpfand,
Und des neuen Bundes Lehren
Lösen des Gesetzes Band,
Schwacher Sinne Kraft zu mehren
Hilft des Glaubens starke Hand.
6. Dem Erzeuger und dem Sohne
Lob und lauter Jubelklang;
Ihm, der auf dem höchsten Throne
Aus der beiden Lieb’ entsprang,
Gleiche Ehre wird zum Lohne
Ruhm und Heil und Lobgesang.
(Übersetzung von Edith Stein/Sr. Teresia Benedicta a Cruce)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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