Christkönigssonntag
Hochfest
Das Wort vom „Königtum Christi“ gibt für unser heutiges Verständnis nur ungenügend die gemeinte Wirklichkeit wieder. Gemeint ist der absolute Vorrang Christi, des ewigen Sohnes, in der ganzen Schöpfung. Alles wurde durch ihn geschaffen, er ist die Kraft, die in allem wirkt, und die Mitte der geschaffenen Wirklichkeit. Für den Menschen ist dieses Königtum Christi nicht eine Art Naturgesetz; es ist vielmehr, durch die Menschwerdung, das Sterben und die Auferstehung Jesu hindurch, die Offenbarung des Königtums Gottes, seiner rettenden Hinwendung zum Menschen und seiner Welt.
EröffnungsversOffb 5, 12; 1, 6
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.
Ehre sei Gott, S. 375 f.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Die Hirten Israels, das heißt seine Könige und die ganze Führungsschicht, haben versagt. Sie haben für sich selbst gesorgt und das Volk ausgebeutet, anstatt für Recht und Ordnung zu sorgen. Jetzt aber will Gott selbst für sein Volk der gute Hirt sein. Er wird die Verirrten, die in fremde Länder Zerstreuten wieder sammeln und heimführen, dem Unrecht und der Ausbeutung für immer ein Ende machen und den Schwachen zu ihrem Recht verhelfen.
Erste LesungEz 34, 11–12.15–17a
Ihr, meine Herde, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf
Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.
11So spricht Gott, der Herr:
Siehe, ich selbst bin es,
ich will nach meinen Schafen fragen
und mich um sie kümmern.
12Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert
an dem Tag,
an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben,
so werde ich mich um meine Schafe kümmern
und ich werde sie retten aus all den Orten,
wohin sie sich am Tag des Gewölks
und des Wolkendunkels zerstreut haben.
15Ich, ich selber werde meine Schafe weiden
und ich, ich selber werde sie ruhen lassen –
Spruch Gottes, des Herrn.
16Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen,
die vertriebenen zurückbringen,
die verletzten verbinden,
die schwachen kräftigen,
die fetten und starken behüten.
Ich will ihr Hirt sein
und für sie sorgen, wie es recht ist.
17aIhr aber, meine Herde – so spricht Gott, der Herr —,
siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.
AntwortpsalmPs 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)
Kv Der Herr ist mein Hirt,GL 37, 1
nichts wird mir fehlen. – Kv
1Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3Meine Lebenskraft bringt er zurück. *
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. – (Kv)
4Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
5Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
6Ja, Güte und Huld *
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn *
für lange Zeiten. – Kv
Zur 2. Lesung Noch gibt es in der Welt die Sünde und den Tod. Aber „Christus ist von den Toten auferweckt worden“, damit hat sich alles geändert. Der Tod ist nicht mehr das Letzte, das Leben ist mächtiger als der Tod. Durch Christus wissen wir, dass wir eine Zukunft haben. Die Vollendung des Werkes Christi, des Sohnes, wird die volle Offenbarung der königlichen Herrschaft Gottes sein: Jenseits von Sünde und Tod wird die Schöpfung ihr Ziel und der Mensch seine Vollendung erreichen.
Zweite Lesung1 Kor 15, 20–26.28
Christus wird seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben, damit Gott alles in allem sei
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder!
20Christus ist von den Toten auferweckt worden
als der Erste der Entschlafenen.
kommt durch
auch die Auferstehung der Toten.
22Denn wie in Adam alle sterben,
so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
23Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge:
Erster ist Christus;
dann folgen, wenn Christus kommt,
alle, die zu ihm gehören.
24Danach kommt das Ende,
wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat
und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.
25Denn er muss herrschen,
bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
26Der letzte Feind, der entmachtet wird,
ist der Tod.
28Wenn ihm dann alles unterworfen ist,
wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen,
der ihm alles unterworfen hat,
damit Gott alles in allem sei.
Ruf vor dem EvangeliumVers: Mk 11, 9.10
Halleluja. Halleluja.
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.
Halleluja.
Zum Evangelium Als König, Hirt und Richter wird der Menschensohn die Völker der Erde versammeln. Quer durch alle Völker und Gruppierungen hindurch wird er scheiden zwischen Guten und Bösen. Nach nichts anderem wird der Richter fragen als nach den Taten der barmherzigen Liebe. Der Menschensohn steht auf der Seite der Armen und Schwachen; die bildhafte Darstellung des Endgerichts ist eine eindringliche Mahnung und Warnung für die Jünger Jesu. Jesus will, dass alle gerettet werden.
EvangeliumMt 25, 31–46
Der Menschensohn wird sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen und er wird die Menschen voneinander scheiden
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt
und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden
und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken.
34Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen:
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
35Denn ich war hungrig
und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen;
36ich war nackt
und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank
und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis
und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben
oder durstig
und dir zu trinken gegeben?
38Und wann haben wir dich fremd gesehen
und aufgenommen
oder nackt
und dir Kleidung gegeben?
39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
40Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.
41Dann wird er zu denen auf der Linken sagen:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten,
in das ewige Feuer,
das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
42Denn ich war hungrig
und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43ich war fremd
und ihr habt mich nicht aufgenommen;
ich war nackt
und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
ich war krank und im Gefängnis
und ihr habt mich nicht besucht.
44Dann werden auch sie antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig
oder fremd oder nackt
oder krank oder im Gefängnis gesehen
und haben dir nicht geholfen?
45Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan.
zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber
zum ewigen Leben.
Glaubensbekenntnis, S. 378 ff.
Fürbitten vgl. S. 818
Zur Eucharistiefeier Immer wenn wir zusammenkommen, um dem Auferstandenen in seinem Wort und dem heiligen Sakrament zu begegnen, werden wir an unsere Mitmenschen verwiesen. Die konkrete Hilfe, vor allem für die Bedürftigsten, ist der unmittelbare Weg zum Heil.
Gabengebet
Herr, unser Gott, wir bringen das Opfer deines Sohnes dar,
das die Menschheit mit dir versöhnt.
Er, der für uns gestorben ist,
schenke allen Völkern Einheit und Frieden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfation, S. 431
KommunionversPs 29 (28), 10–11
Der Herr thront als König in Ewigkeit.
Der Herr segne sein Volk mit Frieden.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott, du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
Betäubt und bitter vor Verlust,
Ursprung und Ziel verloren –
dies Leben, das kein Leben ist,
noch tot, noch ungeboren.
Mach auf, du, der im Lichte wohnt,
dass nicht zum Tod verdammt sind,
wir, die nach dir benannt sind.
Dein Name, einst uns zugesagt,
klingt fort in unsern Ohren,
damit wir Recht tun allezeit
und sind aus dir geboren:
„Ein Nächster dem Geringsten sein“ –
das Wort hat Sinn gegeben
dem angstbelad’nen Leben.
Nicht Schicksal wird beschieden sein,
die deinen Weg begehen;
nur du wirst ihnen Atem sein
und lässt dein Land sie sehen.
Die Wüsten sind von Tau getränkt,
Gerechtigkeit erfahren,
die schon verworfen waren.
(Huub Oosterhuis)