Sonntag nach Pfingsten

Dreifaltigkeitssonntag

Hochfest

Die heilige Dreifaltigkeit ist nicht ein in sich selbst ruhendes Geheimnis. Von jeher spricht Gott sein Wort in die geschaffene Welt und im Wort ist die Kraft seines Geistes. Die Erschaffung der Welt und die Erlösung sind das Werk des dreifaltigen Gottes. In seiner Kraft wird bis ans Ende der Zeit das Evangelium verkündet und die Taufe gespendet. Die ganze Welt ist der Acker, auf dem das Wort Frucht bringen soll.

Eröffnungsvers

Gepriesen sei der dreieinige Gott:
der Vater und sein eingeborener Sohn
und der Heilige Geist;
denn er hat uns sein Erbarmen geschenkt.

Ehre sei Gott, S. 371 f.

Tagesgebet

Herr, himmlischer Vater,
du hast dein Wort und deinen Geist
in die Welt gesandt,
um das Geheimnis des göttlichen Lebens
zu offenbaren.
Gib, dass wir im wahren Glauben
die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen
und die Einheit der drei Personen
in ihrem machtvollen Wirken verehren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Jahwe, der Gott Israels, der sich am Sinai offenbart hat, ist der eine und einzige Gott. Er hat sein Volk aus Ägypten herausgeholt, ihm seinen Willen bekannt gemacht und ihm das Land Kanaan als Besitz gegeben. Er ist der Einzige „im Himmel droben und auf der Erde unten“. Immer und überall ist er bei denen, die ihn suchen und auf sein Wort hören.

Erste LesungDtn 4, 32–34.39–40

Der Herr ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst

Lesung
aus dem Buch Deuteronómium.

Mose sprach zum Volk;
er sagte:
32 Forsche einmal in früheren Zeiten nach,
die vor dir gewesen sind,
seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde erschuf;
forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende:
Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses
und hat man je solches gehört?
33Hat je ein Volk
mitten aus dem Feuer
die donnernde Stimme eines Gottes reden gehört,
wie du sie gehört hast,
und ist am Leben geblieben?
34Oder hat je ein Gott es ebenso versucht,
zu einer Nation zu kommen
und sie sich mitten aus einer anderen herauszuholen
unter Prüfungen,
unter Zeichen, Wundern und Krieg,
mit starker Hand und hoch erhobenem Arm
und unter großen Schrecken,
wie alles, was der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat,
vor deinen Augen?
39Heute sollst du erkennen und zuinnerst begreifen:
Der Herr ist der Gott im Himmel droben
und auf der Erde unten,
keiner sonst.
40Daher sollst du seine Gesetze
und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, bewahren,
damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht
und du lange lebst
in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.

AntwortpsalmPs 33 (32), 4–5.6 u. 9.18–19.20 u. 22 (Kv: vgl. 12b)

Kv Selig das Volk, das der Herr sichGL 56, 1
zum Erbteil erwählt hat. – Kv

4Das Wort des Herrn ist redlich, *
all sein Tun ist verlässlich.
5Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *
erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde. – (Kv)
6Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, *
ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
9Denn er sprach und es geschah; *
er gebot und da stand es. – (Kv)
18Siehe, das Auge des Herrn ruht auf denen, die ihn fürchten, *
die seine Huld erwarten,
19dass er ihre Seele dem Tod entreiße *
und, wenn sie hungern, sie am Leben erhalte. – (Kv)
20Unsre Seele hofft auf den Herrn; *
er ist unsre Hilfe und unser Schild.
22Lass deine Huld über uns walten, o Herr, *
wie wir auf dich hofften! – Kv

ZUR 2. LESUNG   Anders als alle Geschöpfe lebt Jesus von Gott her und zu Gott hin; er ist der Sohn. Die Fülle des Heiligen Geistes wohnt in ihm. Weil wir denselben Geist empfangen haben, sind auch wir Kinder Gottes. Wir dürfen Gott als unseren Vater anreden. Wir sind Söhne und Töchter, und wir sind frei: Wir können ohne Furcht leben.

Zweite LesungRöm 8, 14–17

Ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
14Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen,
sind Kinder Gottes.
15Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen,
sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet,
sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen,
in dem wir rufen: Abba, Vater!
16Der Geist selber bezeugt unserem Geist,
dass wir Kinder Gottes sind.
17Sind wir aber Kinder, dann auch Erben;
Erben Gottes
und Miterben Christi,
wenn wir mit ihm leiden,
um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Offb 1, 8

Halleluja. Halleluja.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Ehre sei dem einen Gott,
der war und der ist und der kommen wird.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Auferstandene offenbart sich den Jüngern als der Menschensohn, dem alle Macht übertragen ist. Aus dieser Vollmacht heraus gibt er ihnen den Missionsbefehl und verheißt ihnen seine bleibende Nähe. Der Missionsauftrag ist unbegrenzt nach Raum und Zeit. Wer ein Jünger Jesu geworden ist, wird auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft; er bindet sich an die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes.

EvangeliumMt 28, 16–20

Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
16 gingen die elf Jünger nach Galiläa
auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
17Und als sie Jesus sahen,
fielen sie vor ihm nieder,
einige aber hatten Zweifel.
18Da trat Jesus auf sie zu
und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
19Darum geht
und macht alle Völker zu meinen Jüngern;
tauft sie
auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes
20und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe,
ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Glaubensbekenntnis, S. 374 ff.

Fürbitten vgl. S. 812

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Die Eucharistie gewährt uns Gemeinschaft mit Christus und mit dem Vater im Heiligen Geist. Durch die Taufe gehören wir zur „Familie“ Gottes, sind seine Töchter und Söhne. Und in diesem Geist der Kindschaft Gottes dürfen wir uns ihm anvertrauen mit allem, was unser Herz bewegt.

Gabengebet

Gott, unser Vater,
wir rufen deinen Namen an über Brot und Wein.
Heilige diese Gaben
und nimm mit ihnen auch uns an,
damit wir dir auf ewig gehören.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation, S. 426 f.

KommunionversGal 4, 6

Weil ihr Söhne seid,
sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen,
den Geist, der ruft: Abba, Vater.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
wir haben den Leib
und das Blut deines Sohnes empfangen.
Erhalte uns durch dieses Sakrament
im wahren Glauben und im Bekenntnis
des einen Gottes in drei Personen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Der Ort
Frage: Wie können wir so leben, dass wir Gott verherrlichen? Wie können wir leben als die, die wir sind; wie können wir unser tiefstes Wesen verwirklichen? Antwort: Nehmen Sie dies als ihr Lebenswort mit: „Ich bin die Herrlichkeit Gottes.“ Machen Sie diesen Gedanken zum Mittelpunkt Ihres Meditierens, sodass er nach und nach nicht nur ein Gedanke, sondern lebendige Wirklichkeit wird. Sie sind der Ort, den Gott sich zur Wohnung erwählt hat, und das geistliche Leben besteht darin, den Raum zu schaffen, in dem Gott wohnen und seine Herrlichkeit sich offenbaren kann.
Jedes Mal, wenn ich die Herrlichkeit Gottes in mir erkenne und ihr Raum gebe, um sich in mir zu offenbaren, kann ich alles Menschliche zu ihr bringen, und alles wird verwandelt. Gott selbst, der Heilige Geist, betet in mir und rührt hier und jetzt die ganze Welt mit seiner Liebe an. (Henri Nouwen)

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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