DONNERSTAG

TAGESgebet

Gott, unser Vater,alles Gute kommt allein von dir,
ohne dich vermögen wir nichts.
Erweise allen, die zu dir rufen, deine Liebe.
Halte fern, was uns schadet,
und gewähre, was uns zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 273)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Die Frommen der nachexilischen Jerusalemer Gemeinde geben ihrer Enttäuschung massiven Ausdruck: Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Die frechen und übermütigen Menschen haben es leichter, und es geht ihnen besser. Dass auf den Guten der Segen Gottes ruht, der sich in Gesundheit, Reichtum, Ansehen offenbart, ist alttestamentliche Auffassung, die immer wieder zu Krisen des Glaubens geführt hat, zumal da man unter Glück nur das diesseitige Wohlergehen verstand (vgl. Ijob 31; Koh 7, 15; 8, 14). Der Prophet Maleachi hat darauf als erste, vorläufige Antwort die, dass Jahwe auf solche Beschwerden hinhört und dass er sich an das, was die Menschen tun, erinnert: an das Gute und an das Böse; das ist der Sinn des himmlischen Buches, in das alles eingetragen wird. Das abschließende Wort des Propheten ist eine Verheißung für den Tag, der kommen wird, den Gerichtstag (V. 19). Es wird ein schrecklicher Tag sein, aber für die Gottesfürchtigen ein Tag der Rettung und Freude. Der Prophet bleibt also beim Vergeltungsdenken seiner Zeit, aber das Gericht wird ein göttliches Gericht sein. – Zu 3, 14: Ijob 21, 14–15; Ps 73, 13; Jes 58, 3. – Zu 3, 16: Ps 139, 16; Dan 7, 10; Ps 115, 11. – Zu 3, 17: Ps 103, 13. – Zu 3, 18: Ps 58, 12. – Zu 3, 20: Weish 19, 9; Lk 1, 78; Joh 8, 12.

ERSTE LesungMal 3, 13–20a

Der Tag, der kommt, wird sie verbrennen

Lesung
aus dem Buch Maleáchi.

13Was ihr über mich sagt, ist kühn, spricht der Herr.
Doch ihr fragt: Was sagen wir denn über dich?
14Ihr sagt: Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen.
Was haben wir davon,
wenn wir auf seine Anordnungen achten
und vor dem Herrn der Heerscharen
in Trauergewändern umhergehen?
15Darum preisen wir die Überheblichen glücklich,
denn die Frevler haben Erfolg;
sie stellen Gott auf die Probe
und kommen doch straflos davon.
16Darüber redeten die miteinander,
die den Herrn fürchten.
Der Herr horchte auf und hörte hin.
Und man schrieb vor ihm ein Buch,
das alle in Erinnerung hält,
die den Herrn fürchten und seinen Namen achten.
17Sie werden an dem Tag, den ich herbeiführe
— spricht der Herr der Heerscharen —,
mein besonderes Eigentum sein.
Ich werde gut zu ihnen sein,
wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient.
18Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen
zwischen dem Gerechten und dem Frevler,
zwischen dem, der Gott dient,
und dem, der ihm nicht dient.
19Denn seht, der Tag kommt,
er brennt wie ein Ofen:
Da werden alle Überheblichen und alle Frevler zu Spreu
und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen,
spricht der Herr der Heerscharen.
Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen dann bleiben.
20aFür euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
und ihre Flügel bringen Heilung.

ANTWORTPSALMPs 1, 1–2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. Jer 17, 7)

Kv Gesegnet, wer auf den Herrn vertraut. – KvGL 31, 1, IV. Ton

1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, ∗
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, ∗
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt ∗
und dessen Blätter nicht welken.
[ ] Alles, was er tut, ∗
es wird ihm gelingen. – (Kv)
4[ ] Nicht so die Frevler: ∗
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, ∗
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Wird der Mensch durch die Erfüllung des (mosaischen) Gesetzes gerettet oder durch den Glauben an Jesus Christus: Das ist die entscheidende Frage im mittleren Teil des Galaterbriefs (3, 1 – 5, 12). Der Galaterbrief ist keine sachliche Abhandlung wie der Römerbrief, sondern eine erregte Auseinandersetzung, in der Paulus selbst immer neu um Klarheit des Gedankens und des Wortes ringt. – Wie soll er diesen „unvernünftigen Galatern“ klarmachen, dass ihre frommen Anstrengungen, das Gesetz zu beobachten, „Fleisch“ sind und sie niemals ans Ziel führen können, zu der „Vollendung“ (V. 3), die vor Gott gilt? Immer schon war es die schwierigste Sache der Welt, eine falsch gerichtete Frömmigkeit zu korrigieren. Paulus kann die Galater an die Anfänge ihres Glaubens erinnern, an die große Erfahrung des Geistes, der ihnen damals geschenkt wurde, gewiss nicht „vergeblich“; eine Quelle neuen Lebens und neuer Freude war ihnen aufgebrochen, woher war sie gekommen? Nicht vom jüdischen Gesetz – von ihm wussten sie damals noch gar nichts –, sondern allein aus dem Glauben an den Gekreuzigten. Und wovon werden sie in Zukunft leben, vom Gesetz und seiner Leistung oder vom Glauben an Jesus Christus? An dieser Frage entscheidet sich alles. – Zu 3, 1: 1 Kor 2, 2; Gal 2, 19–21. – Zu 3, 2: Röm 5, 5.

ERSTE LesungGal 3, 1–5

Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch das Hören der Glaubensbotschaft empfangen?

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinden in Galátien.

1Ihr unvernünftigen Gálater, wer hat euch verblendet?
Ist euch Jesus Christus
nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden?
2Dies eine möchte ich von euch erfahren:
Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes
oder durch das Hören der Glaubensbotschaft empfangen?
3Seid ihr so unvernünftig?
Im Geist habt ihr angefangen
und jetzt wollt ihr im Fleisch enden?
4Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren?
Wenn es denn vergeblich war!
5Warum gibt euch denn Gott den Geist
und bewirkt Machttaten unter euch?
Aus Werken des Gesetzes
oder aus dem Hören der Glaubensbotschaft?

ANTWORTPSALMLk 1, 68–69.70–71.72–75 (Kv: 68a)

Kv Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! – KvGL 616, 3, V. Ton

68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! ∗
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Ersung geschaffen;
69er hat uns einen starken Retter erweckt ∗
im Hause seines Knechtes David. – (Kv)
70So hat er verheißen von alters her ∗
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
71Er hat uns errettet vor unseren Feinden ∗
und aus der Hand aller, die uns hassen. – (Kv)
72Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /
und an seinen heiligen Bund gedacht, ∗
73an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
74er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit ∗
75vor seinem Angesicht all unsre Tage. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Apg 16, 14b

Halleluja. Halleluja.
Herr, öffne uns das Herz,
dass wir auf die Worte deines Sohnes hören.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Jesusworte dieses Abschnitts gehören unter sich eng zusammen. Lukas hat sie an das Vaterunser angeschlossen; sie sind eine Fortsetzung der Unterweisung Jesu über das Gebet. Es ist nicht nur erlaubt, Gott um etwas zu bitten: Die Jünger werden dazu eindringlich aufgefordert. Der Mensch ehrt Gott nicht nur dadurch, dass er lobt und anbetet; er ehrt ihn nicht weniger, wenn er seine leeren Hände zu ihm aufhebt und glaubt, dass sie ihm mit guten Gaben gefüllt werden. An Gottes Güte zweifeln wäre so viel wie an Gott selbst zweifeln; an dem Gott, der nicht ein blindes Schicksal, sondern ein hilfsbereiter Freund und ein Vater ist, mehr als ein irdischer Freund und Vater es sein kann. Um was dürfen wir bitten? Um alles, was wir brauchen: um das tägliche Brot und um den Heiligen Geist. Der Heilige Geist steht am Ende dieser Unterweisung als der Inbegriff aller Gaben, die der Mensch von Gott erbitten und empfangen kann. Er ist die gute Gabe Gottes schlechthin, die große Gabe, die Quelle, die weiterströmt ins ewige Leben (Joh 7, 38). – Lk 18, 1–8; Mt 7, 7–11; Joh 14, 13–17.

EvangeliumLk 11, 5–13

Bittet und es wird euch gegeben

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
5sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn einer von euch einen Freund hat
und um Mitternacht zu ihm geht
und sagt: Freund, leih mir drei Brote;
6denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist,
ist zu mir gekommen
und ich habe ihm nichts anzubieten!,
7wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe,
die Tür ist schon verschlossen
und meine Kinder schlafen bei mir;
ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?
8Ich sage euch:
Wenn er schon nicht deswegen aufsteht
und ihm etwas gibt,
weil er sein Freund ist,
so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen
und ihm geben, was er braucht.
9Darum sage ich euch:
Bittet und es wird euch gegeben;
sucht und ihr werdet finden;
klopft an und es wird euch geöffnet.
10Denn wer bittet, der empfängt;
wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet.
11Oder welcher Vater unter euch,
den der Sohn um einen Fisch bittet,
gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange
12oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?
13Wenn nun ihr, die ihr böse seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben wisst,
wie viel mehr wird der Vater im Himmel
den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

FÜRBITTEN

„Bittet, dann wird euch gegeben“ – Ermutigt durch Jesus, kommen wir mit unserem Bitten zu Gott, unserem himmlischen Vater:
■ Ermutige alle, die keinem zur Last fallen wollen, Hilfe anzunehmen, und stifte Vertrauen in ihre Helfer.
■ Hilf den Christen, über allem Engagement in den Pfarreien das Gebet und den Gottesdienst nicht zu vernachlässigen.
■ Erhöre das Gebet der Notleidenden und sei bei ihnen in ihrer Angst und Einsamkeit.
■ Öffne den Verstorbenen die Tür zu deinem Reich und hilf den Angehörigen, mit dem Verlust umzugehen.
Um all das, was wir ausgesprochen haben, und das, was uns noch auf dem Herzen liegt, bitten wir durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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