28. September

Hl. Lioba
Äbtissin

Aus vornehmer angelsächsischer Familie stammend, wurde sie Nonne und kam, dem Ruf des mit ihr verwandten hl. Bonifatius folgend, auf das Festland, wo sie als erste Äbtissin von Tauberbischofsheim und als angesehene Lehrerin und Erzieherin wichtige Mitarbeit leistete. Gestorben am 28. September um 782 in Schornsheim bei Mainz, beigesetzt in Fulda, ihre Gebeine 838 auf den Petersberg übertragen.

Commune-Texte:
A Messformulare für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1356 ff.
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1383 ff.

TAGESgebet

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Äbtissin Lioba dazu berufen,
am Missionswerk des heiligen Bonifatius mitzuwirken.
Gib auch unserer Zeit Männer und Frauen,
die durch ihr Gebet und ihre Arbeit
in unserem Volk den Glauben lebendig erhalten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   In Weish 7, 22–23 werden die Eigenschaften der Weisheit aufgezählt. Der Verfasser übernimmt eine Reihe von Ausdrücken aus der griechischen Philosophie; dem Geschmack seiner Griechisch sprechenden Umwelt entspricht auch die Liebe zur Häufung von Wörtern, ohne scharfe Scheidung der einzelnen Begriffe und ohne eine strenge logische Ordnung. Es sind im Ganzen einundzwanzig Eigenschaften der Weisheit, die aufgezählt werden; das galt für die Zahlenmystik jener Zeit als eine vollkommene Zahl (3  mal 7). Natürlich ist von der göttlichen Weisheit die Rede, nicht etwa von menschlicher Weisheit. Die Frage, ob hier göttliche Personen unterschieden werden (Gott – Weisheit – Geist), ist mit Sicherheit zu verneinen; der Verfasser spricht von göttlichen Eigenschaften, nicht von göttlichen Personen. Aber die Art, wie er davon spricht, hat tatsächlich den Boden für die Offenbarung des Neuen Testaments bereitet. – Hebr 1, 2–3; Jak 3, 17; Weish 9, 11; 1, 6–10; Sir 24, 3; Joh 1, 9; Kol 1, 15; Ps 102, 27–28; 104, 30.

ERSTE LesungWeish 7, 7–10.13–14.26.27b.29 – 8, 1

Ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

7, 7Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben;
ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.
8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor,
Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.
9Einen unschätzbaren Edelstein stellte ich ihr nicht gleich;
denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand
und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.
10Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie
und zog ihren Besitz dem Lichte vor;
denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.
13Uneigennützig lernte ich und neidlos gebe ich weiter;
ihren Reichtum verberge ich nicht bei mir.
14Ein unerschöpflicher Schatz ist sie für die Menschen;
die ihn erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes.
Sie sind empfohlen durch die Gaben der Bildung.
26Die Weisheit ist der Widerschein des ewigen Lichts,
der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft,
das Bild seiner Güte.
27bVon Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein
und schafft Freunde Gottes und Propheten;
29Sie ist schöner als die Sonne
und übertrifft jedes Sternbild.
Sie erweist sich strahlender als das Licht;
30denn diesem folgt die Nacht,
doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.
8, 1Sie entfaltet ihre Kraft
von einem Ende zum andern
und durchwaltet voll Güte das All.

ANTWORTPSALMPs 73 (72), 1 u. 23.24–25.26 u. 28 (Kv: 28a)

Kv Gott nahe zu sein, ist gut für mich. – KvGL 76, 1, I. Ton

1Fürwahr, Gott ist gut für Israel, ∗
für alle, die reinen Herzens sind.
23Ich bin beständig bei dir, ∗
du hast meine Rechte ergriffen. – (Kv)
24Du leitest mich nach deinem Ratschluss, ∗
danach nimmst du mich auf in Herrlichkeit.
25Wen habe ich im Himmel außer dir? ∗
Neben dir erfreut mich nichts auf Erden. – (Kv)
26Mag mein Fleisch und mein Herz vergehen, ∗
Fels meines Herzens und mein Anteil ist Gott auf ewig.
28Gott nahe zu sein, ist gut für mich, /
ich habe Gott, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht. ∗
Ich will erzählen von all deinen Taten. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus ist der wahre Weinstock; wie er das wahre Licht und der gute Hirt und das lebendige Brot ist. Er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis ist. Das Bild vom Weinstock (oder Weinberg) hat, wie das vom guten Hirten, seine Wurzeln im Alten Testament, wo Israel der Weinberg des Herrn genannt wird. Vergleichspunkt ist in der Bildrede Jesu die lebensnotwendige Einheit von Weinstock und Rebe. Nur wer in der Einheit bleibt, kann Frucht bringen: Was er tut, hat Sinn und Wert vor Gott und in der Kirche, in der Gemeinde. „Bleibt in meiner Liebe!“ lautet deshalb die Mahnung, die sich in Vers 9 anschließt: Bleibt durch eure Liebe so, dass ich euch lieben kann, wie mich der Vater liebt. Ein und derselbe Strom des Lebens und der Liebe geht vom Vater zum Sohn und vom Sohn zu den Jüngern. Diese Gemeinschaft ist uns in der Taufe geschenkt worden und wirkt sich aus in der Verbundenheit der Jünger untereinander, in einer Atmosphäre des Vertrauens und der Freude. – Zu 15, 9–11: Joh 3, 35; 10, 14–15; 17, 23–24; Joh 1, 3.

EvangeliumJoh 15, 5.8–12

Bleibt in meiner Liebe!

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
5Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
8Mein Vater wird dadurch verherrlicht,
dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
9Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
10Wenn ihr meine Gebote haltet,
werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe
und in seiner Liebe bleibe.
11Dies habe ich euch gesagt,
damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude vollkommen wird.
12Das ist mein Gebot,
dass ihr einander liebt,
so wie ich euch geliebt habe.

FÜRBITTEN

Jesus Christus hat Frauen zu den ersten Zeuginnen für seine Auferstehung gemacht. Ihn bitten wir:
■ Gib allen Frauen, die in der Glaubensverkündigung und im Religionsunterricht tätig sind, den Geist der Weisheit.
■ Hilf der Kirche in unserem Land, sich nachhaltig zu erneuern und in der pluralen Gesellschaft den richtigen Standort zu finden.
■ Wende dich allen zu, die sich von Glaube und Kirche abgewandt haben, damit sie ihren eigenen Weg zum Glück finden.
■ Lass unsere Gemeinde immer mehr zu einem Ort werden, an dem die Liebe Gottes zu uns Menschen erfahrbar wird.
Barmherziger Gott, die heilige Lioba hat mitgeholfen, den Glauben in unserem Land zu verwurzeln. Lass uns auf ihre Fürsprache überall als Zeuginnen und Zeugen des Glaubens leben durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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