28. September
Hl. Wenzel
Märtyrer
Wenzel (Wenzeslaus, Václav) wurde um 905 als ältester Sohn des böhmischen Herzogs Wratislaw geboren. Seine Großmutter, die hl. Ludmilla, sorgte dafür, dass er eine gute Erziehung erhielt. Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters wurde Wenzel trotz des Widerstandes des zum Teil noch heidnischen Adels 922 Herzog von Böhmen. Beim Volk war er wegen seiner Frömmigkeit und Gerechtigkeit beliebt. Er bemühte sich um die kulturelle und religiöse Hebung seines Landes und den Anschluss an die abendländische Kulturgemeinschaft. Über die Gründe seiner Ermordung am 28. September 929 (oder 935) besteht keine Klarheit. Sicher ist, dass er im Adel eine starke Opposition hatte und dass sein jüngerer Bruder Boleslaw nach der Herrschaft strebte. Wenzel wurde schon bald nach seinem Tod vom Volk als Märtyrer verehrt und ist noch heute der Nationalheilige der Tschechen.
Commune-Texte:
Messformular für Märtyrer
Schriftlesung für Märtyrer
Tagesgebet
Gott, du König der ewigen Herrlichkeit,
du hast den heiligen Märtyrer Wenzel gelehrt,
das himmlische Reich höher zu schätzen
als die irdische Herrschaft.
Auf seine Fürsprache hin gib uns die Kraft,
eher auf Erfolg und Ansehen zu verzichten,
als dich zu verlieren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Lesung aus dem ersten Petrusbrief ist eine Mahnung zum Bekenntnis des Glaubens und zur Geduld im Leiden. Der christliche Glaube wird in 3,15 „Hoffnung“ genannt. Der heidnischen Umgebung muss es aufgefallen sein, dass die Christen Menschen waren, die eine Hoffnung hatten und wegen dieser Hoffnung bereit waren, Unglaubliches zu tun und zu erleiden. Aber auf was hofft denn der Christ, was erhofft er? Letzten Endes das Leben, das ihm durch die Auferstehung Christi sichtbar und sicher geworden ist, vorausgesetzt, dass auch er mit Christus den Weg durch das Leiden geht. - Mt 5,44; 1 Petr 2,20; Jes 8,12-13.
ERSTE Lesung |
1 Petr 3, 14-17 |
Fürchtet euch nicht vor ihnen, und lasst euch nicht erschrecken!
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
Liebe Brüder!
14Wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden müsst, seid ihr selig zu preisen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, und lasst euch nicht erschrecken,
15sondern haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt;
16aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in der Gemeinschaft mit Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen.
17Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse.
Antwortpsalm |
Ps 126 (125), 1-2b.2c-3.4-5.6 (R: vgl. 5) |
R Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. - R |
(GL neu 443) |
1 Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, |
I. Ton |
da waren wir alle wie Träumende.
2ab Da war unser Mund voll Lachen
und unsere Zunge voll Jubel. - (R)
2cd Da sagte man unter den andern Völkern:
„Der Herr hat an ihnen Großes getan.“
3 Ja, Großes hat der Herr an uns getan.
Da waren wir fröhlich. - (R)
4 Wende doch, Herr, unser Geschick,
wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
5 Die mit Tränen säen,
werden mit Jubel ernten. - (R)
6 Sie gehen hin unter Tränen
und tragen den Samen zur Aussaat.
Sie kommen wieder mit Jubel
und bringen ihre Garben ein. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 5, 10 |
Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Mit dem Wort vom Schwert (Mt 10,34) empfiehlt Jesus sicher nicht den Krieg für die Sache des Glaubens; er stellt aber fest, dass die Verkündigung des Evangeliums die Menschen vor eine Entscheidung stellen und Zwietracht hervorrufen wird. Und er bereitet die Jünger auf die Verfolgung vor. Nicht von jedem Jünger wird das Martyrium, die Hingabe des Lebens um des Glaubens willen, verlangt; aber grundsätzlich schließt die Entscheidung für Jesus - die Entscheidung für Gott - die Bereitschaft in sich, auch das Leben preiszugeben. Und immer ist die Nachfolge Jesu, wo sie ernst genommen wird, ein beständiges Abschiednehmen, ein Leben wie durch den Tod hindurch. - Zu 10,34-36: Lk 12,51-53; Mi 7,6. - Zu 10,37-39: Lk 14,26-27; 17,33; Mk 8,34-35; Joh 12,25.
Evangelium |
Mt 10, 34-39 |
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
34Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
39Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
Fürbitten
Zu Jesus Christus, den Gott auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat, beten wir:
Für die Christen in Böhmen: dass sie ungehindert nach ihrem Glauben leben können. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Politiker: dass sie mit den Hirten der Kirche zum Wohl der Menschen zusammenarbeiten. (Stille) Christus, höre uns.
Für die verfolgten Christen: dass du ihnen Mut machst. (Stille) Christus, höre uns.
Für die Opfer ungerechter Gewalt: dass sie in deine Herrlichkeit gelangen. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, auf die Fürsprache des heiligen Wenzel hilf uns, dir treu zu dienen, und nimm uns auf in dein Reich durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.