22. September

Hl. Mauritius und Gefährten
Märtyrer

Der Primicerius der Thebäischen Legion wurde nach einem Bericht des 5. Jh. mit seinen Gefährten in St-Maurice (Wallis) in der Verfolgung des Kaisers Maximianus Herculius niedergemetzelt. Bischof Theodor von Octodurum erbaute um 380 die erste Basilika zu ihren Ehren. Die spätere Legende brachte auch rheinische Märtyrer mit der Legion in Verbindung. Mauritius wurde unter den Ottonen und Saliern zum Reichsheiligen.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1313 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1370 ff.

TAGESgebet

Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Märtyrer Mauritius
und seinen Gefährten die Kraft gegeben,
dem Glauben an Christus treu zu bleiben.
Gib auch uns den Mut,
dir mehr zu gehorchen als den Menschen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Die ersten fünf Kapitel des Buches der Weisheit erklären sich aus der Situation der Religionsverfolgung, wie sie die Juden ums Jahr 80 vor Christus in Ägypten erfuhren. Die „Gerechten“ (Weish 3, 1) sind hier die glaubenstreuen Juden; als Toren werden in 3, 2 die bezeichnet, die nichts von der Weisheit Gottes begriffen haben. Es können Heiden oder abgefallene Juden sein. Sie sind unfähig, über die Natur des Menschen und seine letzte Bestimmung nachzudenken, sie haben auch keine Augen, um in der Geschichte Israels das Eingreifen Gottes zu sehen. Für sie sind die Toten tot, und die Frommen, die ihres Glaubens wegen vor der Zeit ihr Leben verloren haben, sind Narren. Die Gerechten „aber sind in Frieden“ (3, 3), in dem Frieden, den allein Gott geben kann und den nur die Menschen empfangen können, die sich für Gott geöffnet haben: die Menschen des Glaubens und der Hoffnung. Ihre Hoffnung war wie ein Gefäß, das Gott mit Unsterblichkeit gefüllt hat (3, 4), mit einem Leben, das nicht einfach die Verlängerung des irdischen Lebens ist; es ist ein neu geschaffenes Leben, dem gegenüber alles Bisherige wie nichts erscheint. Leiden und Tod sind darauf die Vorbereitung, sie dienen zur Prüfung und Läuterung. Auf den Glauben und die Treue des Menschen antwortet Gott mit Gnade und Erbarmen (3, 9), die in Wirklichkeit ja allem menschlichen Tun schon vorausgehen und dieses erst möglich machen. – Zu 3, 1: Dtn 33, 3. – Zu 3, 2: Weish 4, 17. – Zu 3, 3: Jes 57, 2. – Zu 3, 4: Weish 2, 23; 6, 18. – Zu 3, 5: Röm 8, 18; 2 Kor 4, 17. – Zu 3, 6: Ijob 23, 10; Ps 17, 3; 26, 2; Spr 17, 3. – Zu 3, 9: 1 Kor 13, 12; 1 Joh 3, 2.

ERSTE LesungWeish 3, 1–9

Gott hat die Gerechten wie ein Ganzopfer angenommen

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

1Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand
und keine Folter kann sie berühren.
2In den Augen der Toren schienen sie gestorben,
ihr Heimgang galt als Unglück,
3ihr Scheiden von uns als Vernichtung;
sie aber sind in Frieden.
4In den Augen der Menschen wurden sie gestraft;
doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
5Ein wenig nur werden sie gezüchtigt;
doch sie empfangen große Wohltat.
Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.
6Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt
und wie ein Ganzopfer sie angenommen.
7Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie aufleuchten
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
8Sie werden Völker richten
und über Nationen herrschen
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
9Alle, die auf ihn vertrauen,
werden die Wahrheit erkennen
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen werden seinen Heiligen zuteil
und Rettung seinen Erwählten.

ANTWORTPSALMPs 27 (26), 1.2.3.13–14 (Kv: 1a)

Kv Der Herr ist mein Licht und mein Heil. – KvGL 38, 1, IV. Ton

1Der Herr ist mein Licht und mein Heil: ∗
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens: ∗
Vor wem sollte mir bangen? – (Kv)
2Dringen Böse auf mich ein, ∗
um mein Fleisch zu verschlingen,
meine Bedränger und Feinde; ∗
sie sind gestrauchelt und gefallen. – (Kv)
3Mag ein Heer mich belagern: ∗
Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben: ∗
Ich bleibe dennoch voll Zuversicht. – (Kv)
13Ich bin gewiss, zu schauen ∗
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14Hoffe auf den Herrn/
sei stark und fest sei dein Herz! ∗
Und hoffe auf den Herrn– Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMJak 1, 12

Halleluja. Halleluja.
Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn wenn er sich bewährt,
wird er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Wer sich zu Jesus bekennt, nimmt an seinem Schicksal teil. Er muss in der gegenwärtigen Welt mit Widerstand und Verfolgung rechnen (Mt 10, 24–25). Auf diese Ankündigung folgt ein dreimal wiederholtes „Fürchtet euch nicht!“ (10, 26.28.31). Der Christ soll sich nicht fürchten, den Menschen am hellen Tag die Wahrheit Gottes zu sagen, die in Jesus offenbar geworden ist. Vielleicht trifft er Menschen, die das Wort aufnehmen; aber er riskiert auch, dass er abgewiesen und angefeindet wird. Das Evangelium spricht hier nicht vom hochgemuten Menschen, den Verfolgung und Tod nicht schrecken. Christen sind Menschen, und der normale Mensch fürchtet sich. Aber die Furcht vor den Menschen wird aufgehoben von der Furcht vor Gott: vor dem, der allein die Macht über das Menschenleben hat. Muss der Christ Gott fürchten? Das Neue Testament sagt das an vielen Stellen, wenn auch die Furcht vor Gott nicht das letzte Wort ist. Wie soll ich einen Gott lieben, den ich nicht fürchte? Die Furcht vor Gott, die zugleich Liebe ist, macht frei von jeder anderen Furcht; sie macht zur Treue fähig. – Zu 10, 26–31: Lk 12, 4–7; Jak 4, 12; Röm 8, 15; 1 Joh 4, 17–18; Mt 6, 26; 12, 12. – Zu 10, 32–33: Lk 12, 8–9; Röm 10, 8–10; Offb 3, 5; Lk 9, 26; 2 Tim 2, 12.

EvangeliumMt 10, 28–33

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
28Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,
sondern fürchtet euch eher vor dem,
der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
29Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde
ohne den Willen eures Vaters.
30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
32Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich
vor meinem Vater im Himmel bekennen.
33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

FÜRBITTEN

Jesus Christus hat dem Tod alle Macht genommen; ihn bitten wir:

■ Bestärke alle Christinnen und Christen in deinem Geist, dass sie auch in schwierigen Zeiten für den Glauben einstehen.
■ Gib, dass die Menschen, die Macht über uns ausüben, die Glaubensfreiheit achten; und schenke den Christen, die verfolgt werden, Mut und Geduld.
■ Ermutige die Menschen, denen die Entscheidung für Glaube und Kirche heute schwerfällt, ihr Leben auf Gottes Treue zu bauen.
■ Schenke allen Verstorbenen, die den Glauben bewahrt haben, die Krone des Lebens.

Allmächtiger Gott, der heilige Mauritius und seine Gefährten haben ihr Taufversprechen bis in den Tod gehalten. Ihre Fürbitte helfe uns, dir die Treue zu halten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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