13. September

Hl. Johannes Chrysostomus
Bischof, Kirchenlehrer

Gedenktag

Aus einer vornehmen Familie in Antiochien stammend, nahm der wegen seiner Predigten „Goldmund“ genannte Heilige christliche und heidnische Gelehrsamkeit auf und führte im Haus seiner Mutter und dann in der Bergeinsamkeit nahe der Stadt ein asketisches Leben, wurde dann Diakon und Presbyter und 397 Patriarch von Konstantinopel, auch in diesem Amt durch Einfachheit und Wohltätigkeit hochgeachtet. Spannungen mit simonistischen Bischöfen und dem Hof führten zu seiner Verbannung 404, in der er am 14. September 407 zu Komana in Pontus starb. Grab seit 1204 in der Peterskirche zu Rom.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche (Bischöfe), S. 1325 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1341 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1373 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1378 ff.

ERÖFFNUNGSVERSVgl. Sir 15, 5

Inmitten der Kirche öffnete der Herr ihm den Mund.
Er hat ihn erfüllt mit dem Geist der Weisheit und des Verstandes;
er hat ihn bekleidet mit dem Gewand der Herrlichkeit. (MB 931)

TAGESgebet

Gott, du Stärke aller, die auf dich vertrauen. Du hast dem heiligen Johannes Chrysostomus
die Gabe der Rede geschenkt
und ihm in den Bedrängnissen
seines Lebens geholfen.
Belehre uns durch sein Wort
und ermutige uns durch sein Vorbild.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4, 2). In den Versen 4, 4–6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinandergereiht: 1. ein Leib – ein Geist – eine Hoffnung: das ist die Kirche; 2. ein Herr – ein Glaube – eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater aller. – Im zweiten Teil dieser Lesung (4, 7.11–13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde – im Gottesdienst und im Alltag – seine besondere Gnade: Es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Es ist der eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr; ist auch „das Haupt“ (4, 15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und beherrscht. – Zu 4, 1–3: Eph 3, 1; Röm 12, 1.16; Kol 3, 12–14. – Zu 4, 4–6: Röm 12, 5; Eph 2, 16.18; 1 Kor 8, 6. – Zu 4, 7.11–13: Röm 12, 3–8; 1 Kor 12, 11.28; Kol 1, 25.28.

ERSTE LesungEph 4, 1–7.11–13

Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

ANTWORTPSALMPs 40 (39), 2 u. 4ab.7–8.9–10 (Kv: vgl. 8a.9a)

Kv Mein Gott, ich komme;GL 624, 5, V. Ton
deinen Willen zu tun, ist mein Gefallen. – Kv

2Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. ∗
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
4abEr gab mir ein neues Lied in den Mund, ∗
einen Lobgesang auf unseren Gott. – (Kv)
7An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /
doch Ohren hast du mir gegraben, ∗
Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.
8Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. ∗
In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – (Kv)
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen ∗
und deine Weisung ist in meinem Innern.
10Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, ∗
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUM

Halleluja. Halleluja.
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In Kap. 4 hat Markus Gleichnisreden zusammengestellt. Eingeleitet wird dieser Abschnitt durch die Verse 1–2, abgeschlossen durch die Verse 33–34. Die Frage nach dem Wesen und Sinn der Gleichnisrede überhaupt wird in dem wichtigen und schwierigen mittleren Teil des Evangelienabschnittes beantwortet (4, 10–12). Hier wird auch das Gleichnis vom Sämann (4, 3–9) grundsätzlich gedeutet; eine weitere Auslegung hat es in den Versen 13–20 gefunden. Im Gleichnis vom Sämann geht es wie in den folgenden Gleichnissen um „das Geheimnis des Reiches Gottes“ (4, 11), um die Art und Weise, wie sich die Gottesherrschaft verwirklicht: ganz anders, als die Menschen es sich denken. Man kann es sehen und hören (Vers 12), es verwirklicht sich im Ereignis und im Wort. Das „Geheimnis“ des Gottesreiches wird aber nur denen gegeben, die „drinnen“ sind: Die „draußen“ sehen nicht und verstehen nicht. Dass es aber die Absicht Jesu gewesen sei, durch die Gleichnisrede denen „draußen“ unverständlich zu bleiben, ist doch wohl eine verfehlte Deutung dieses schwierigen Textes (vgl. Mk 4, 33–34; Mt 13, 13). Jesus will verstanden werden, aber er kann nur von denen verstanden werden, die bei ihm sind (4, 10). Für die andern gibt es den Weg der Umkehr und Vergebung (4, 12). – Mt 13, 1–23; Lk 8, 4–15; Mk 2, 13; Lk 5, 1–3; Mk 7, 17; Röm 16, 25; Kol 4, 3; Jes 6, 9–10.

EvangeliumMk 4, 1–10.13–20

Ein Sämann ging hinaus, um zu säen

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
1lehrte Jesus am Ufer des Sees von Galiläa
und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn.
Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich;
die Leute aber standen am Ufer.
2Und er sprach lange zu ihnen
und lehrte sie in Gleichnissen.
Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört!
Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen.
4Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg
und die Vögel kamen und fraßen es.
5Ein anderer Teil
fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab,
und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;
6als aber die Sonne hochstieg,
wurde die Saat versengt
und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen
und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat
und sie brachte keine Frucht.
8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden
und brachte Frucht;
die Saat ging auf und wuchs empor
und trug dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.
9Und Jesus sprach:
Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
10Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war,
fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse.
13Und er sagte zu ihnen:
Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht,
wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen?
14Der Sämann sät das Wort.
15Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören,
aber sofort kommt der Satan
und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.
16Ähnlich ist es bei den Menschen,
bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt:
Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf;
17aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig,und wenn sie dann
um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden,
kommen sie sofort zu Fall.
18Bei anderen fällt das Wort in die Dornen:
Sie hören es zwar,
19aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum
und die Gier nach all den anderen Dingen
machen sich breit und ersticken es
und es bleibt ohne Frucht.
20Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät,
die es hören und aufnehmen und Frucht bringen,
dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumMk 4, 1–9

Ein Sämann ging hinaus, um zu säen

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
1lehrte Jesus am Ufer des Sees von Galiläa
und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn.
Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich;
die Leute aber standen am Ufer.
2Und er sprach lange zu ihnen
und lehrte sie in Gleichnissen.
Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört!
Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen.
4Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg
und die Vögel kamen und fraßen es.
5Ein anderer Teil
fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab,
und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;6als aber die Sonne hochstieg,
wurde die Saat versengt
und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen
und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat
und sie brachte keine Frucht.
8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden
und brachte Frucht;
die Saat ging auf und wuchs empor
und trug dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.
9Und Jesus sprach:
Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

FÜRBITTEN

Unseren Herrn Jesus Christus, der die Menschen mit Vollmacht lehrte, wollen wir bitten:
■ Für alle, die deine frohe Botschaft verkünden: Gib ihnen die Überzeugungskraft des heiligen Johannes Chrysostomus.
■ Für alle, die das Wortes Gottes hören: Öffne ihre Herzen und mache sie bereit ihm zu folgen.
■ Für alle, die um des Glaubens willen vielerorts diskriminiert und verfolgt werden: Lass sie standhaft bleiben.
■ Für unsere Gemeinde: Lass uns mit aufrichtigem Herzen an deinem Wort festhalten.
■ Für unsere Verstorbenen: Lass sie teilnehmen am Hochzeitsmahl in deinem Reich.
Herr, unser Gott, du hast durch die Predigt des heiligen Johannes Chrysostomus den Glanz deiner Herrlichkeit aufleuchten lassen. Gib, dass wir auf seine Fürbitte zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Herr, unser Gott, sieh auf die Gaben,
die wir dir am Gedenktag
des heiligen Johannes Chrysostomus weihen.
Da wir getreu seiner Weisung uns selbst dir schenken,
nimm mit dem Opfer des Lobes uns alle an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSJoh 12, 42

Er ist der treue und kluge Verwalter, den der Herr eingesetzt hat,
damit er seinen Dienern zur rechten Zeit gibt,
was sie zum Leben brauchen. (MB 932)

SCHLUSSgebet

Barmherziger Gott,
stärke durch die heiligen Gaben unsere Liebe zu dir,
damit wir nach dem Beispiel des heiligen Chrysostomus
getreu deine Botschaft bezeugen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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