23. Oktober

Hl. Johannes von Capestrano
Ordenspriester, Wanderprediger

In Capestrano (Aquila) 1386 geboren, wurde er Richter und dann Franziskaner von der strengen Observanz. Als größter Wanderprediger seines Jahrhunderts kam er nach Deutschland, Böhmen, Mähren, Polen und wiederholt nach Österreich und wirkte auch als gesuchter Beichtvater, Apostel der Nächstenliebe und Ratgeber von Päpsten und Herrschern. Außer der Rückführung der böhmischen Kalixtiner war ihm vor allem die Türkenabwehr ein großes Anliegen; die Rettung Belgrads 1456 ist sein Werk. Gestorben am 23. Oktober 1456 in Ilok (Donau). Sein Leib ist verschollen.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1336 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1373 ff.

TAGESgebet

Barmherziger Gott, du hast den heiligen Johannes von Capestrano berufen,
die Christenheit in Angst und Not zu ermutigen.
Lass die Kirche auch heute deinen Schutz erfahren
und schenke ihr allezeit deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Die Liebe Christi, die den Apostel drängt, ist die Liebe dessen, der für uns alle gestorben ist (2 Kor 5, 14). Dieses „für alle“ eröffnet für die Menschen „von jetzt an“ (5, 16) neue Möglichkeiten, ihr Leben zu verstehen und zu leben. Die bisherige Situation der Welt und des Menschen kann als Entfremdung bezeichnet werden: Die Lesung spricht von „Verfehlungen“ (5, 19), die nichts anderes sind als Erscheinungsformen der Selbstüberhebung des Menschen, seiner Selbstbehauptung und Ichbezogenheit. Gott hat diese in sich selbst verlorene Menschheit nicht aufgegeben; „einer ist für alle gestorben“. Im Tod Jesu hat Gott die Welt gerichtet, und zugleich hat er uns „durch Christus mit sich versöhnt“. Aber die Versöhnung erreicht die einzelnen Menschen nur durch Menschen, die wie Christus nicht mehr für sich leben. Die Berufung zur Nachfolge und zum Apostolat hat ihr Ziel nicht im Berufenen, sondern im Dienst der Versöhnung (V. 19). Das Evangelium von der Versöhnung ist das notwendige Wort, durch das fortwährend neue Schöpfung geschieht mitten in dieser vergehenden Welt. – Zu 5, 14–15: Röm 6, 10; 7, 4–6; 14, 7–9. – Zu 5, 17–20: Röm 8, 10–11; Gal 6, 15; Offb 21, 5; Röm 10–11; 3, 25; Kol 1, 19–10; Eph 6, 20.

ERSTE Lesung2 Kor 5, 14–20

Gott hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
14Die Liebe Christi drängt uns,
da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben,
also sind alle gestorben.15Er ist aber für alle gestorben,
damit die Lebenden nicht mehr für sich leben,
sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
16Also kennen wir von jetzt an
niemanden mehr dem Fleische nach;
auch wenn wir früher
Christus dem Fleische nach gekannt haben,
jetzt kennen wir ihn nicht mehr so.
17Wenn also jemand in Christus ist,
dann ist er eine neue Schöpfung:
Das Alte ist vergangen,
siehe, Neues ist geworden.
18Aber das alles kommt von Gott,
der uns durch Christus mit sich versöhnt
und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.
19Ja, Gott war es,
der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat,
indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete
und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.
20Wir sind also Gesandte an Christi statt
und Gott ist es, der durch uns mahnt.
Wir bitten an Christi statt:
Lasst euch mit Gott versöhnen!

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 (Kv: vgl. 5a)

Kv Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. – KvGL 649, 2, II. Ton

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Drei kurze Gespräche über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt: Das letzte (Lk 9, 61–62) steht nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu nicht um eine Reisebegleitung, es geht um die Teilnahme am Leben Jesu und an seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus, „Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen. Die Forderungen werfen Licht auf den, der fordert; von ihm, dem Menschensohn her, der die Gottesherrschaft herbeiführt, werden sie erst verständlich. – Mt 8, 19–22; Lk 14, 26–33; 1 Kön 19, 19–21; Phil 3, 13.

EvangeliumLk 9, 57–62

Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit,
57als Jesus und seine Jünger
auf ihrem Weg nach Jerusalem weiterzogen,
sagte ein Mann zu Jesus:
Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
58Jesus antwortete ihm:
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester;
der Menschensohn aber hat keinen Ort,
wo er sein Haupt hinlegen kann.
59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach!
Der erwiderte:
Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben!
60Jesus sagte zu ihm:
Lass die Toten ihre Toten begraben;
du aber geh und verkünde das Reich Gottes!
61Wieder ein anderer sagte:
Ich will dir nachfolgen, Herr.
Zuvor aber lass mich Abschied nehmen
von denen, die in meinem Hause sind.
62Jesus erwiderte ihm:
Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat
und nochmals zurückblickt,
taugt für das Reich Gottes.

FÜRBITTEN

Nachfolge und Christsein sind nichts Punktuelles. Wir sind berufen, das ganze Leben Jesu zu teilen im Bewusstsein, dass er seines mit uns teilt. Ihn bitten wir:
■ Hilf den Pilgernden und Reisenden überall Zeugnis von deiner Gegenwart zu geben und dein Dasein an verschiedenen Orten zu spüren.
■ Gib den Predigern die richtigen Worte und eine Glaubensfreude, die für die Hörenden ansteckend und ermutigend ist.
■ Bewahre die Richter vor Vorurteilen und vorschnellen Schlussfolgerungen und lass sie zur Besserung von Menschen beitragen.
■ Sende denen, die Tote begraben müssen, Seelsorger, die sie mit der Verkündigung vom Reich Gottes trösten.
Du bleibst mit uns im Dialog und wirst uns geben, was wir zum Leben brauchen. Darauf vertrauen wir heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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