20. Oktober

Hl. Wendelin
Einsiedler

Der Heilige lebte zur Zeit des heiligen Bischofs Magnerich von Trier (561/565 bis nach 578) als Mönch oder Einsiedler im Waldgebirge (Vosagus, „Vogesen“) zwischen Saar und Hunsrück. Die Legende machte ihn zum Königssohn und zum Abt von Tholey. Sein Grab ist schon um 1000 bezeugt und hat dem Ort den Namen gegeben: St. Wendel (Saar). Die Kirchentitel und die volkstümliche Verehrung erstrecken sich über West- und Süddeutschland, durch Auswanderer kam sie um 1800 auch nach Nordamerika und Osteuropa.

Commune-Texte:
A Messformulare für heilige Männer und heilige Frauen, S. 1349 ff.
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen, S. 1383 ff.

TAGESgebet

Gott unser Ursprung und Ziel, du hast deinen Knecht,
den heiligen Einsiedler Wendelin,
auf dem Weg der evangelischen Armut
zur Freiheit des Geistes geführt
und ihn zu unserem Fürsprecher bestellt.
Hilf uns, dass wir in allen Sorgen dieses Lebens
stets das eine Notwendige suchen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“ (1, 2), ist es wie mit dem Volk Gottes im Ersten Bund: Gott schafft sich sein Volk aus nichts (1, 28); er bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes; was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten Christus: Nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete und wirtschaftlich schwache Leute fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: Der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. – Dtn 7, 7–8; Ri 7, 2; 1 Sam 16, 7; 2 Kor 4, 7; Jak 2, 5; Dtn 8, 17–18; Eph 2, 8–9; Jer 9, 22–23; 2 Kor 10, 17.

ERSTE Lesung1 Kor 1, 26–31

Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

26Seht auf eure Berufung, Schwestern und Brüder!
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt,
um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen.
28Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt:
das, was nichts ist,
um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von ihm her seid ihr in Christus Jesus,
den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer sich rühmen will,
der rühme sich des Herrn;
so heißt es schon in der Schrift.

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 (Kv: vgl. 5a)

Kv Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. – KvGL 649, 2, II. Ton

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 5, 3

Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Von der Gefahr des Reichtums hat Jesus schon in der Bergpredigt gesprochen: Der Mammon mit seinem Anspruch steht in direktem Gegensatz zum Anspruch Gottes (Mt 6, 24). Jesus verdammt die Reichen nicht, er will sie retten. Wie schwierig das ist, sagt das Bild vom Kamel und vom Nadelöhr. Die Aussicht hindurchzukommen ist gleich Null. Mit Recht erschrecken die Jünger, obwohl sie wohl vom Problem des Reichtums nicht persönlich berührt sind. Aber sie erkennen das Ausmaß dieser Botschaft Jesu. Ähnlich sind die Jünger beim Wort von der Unauflöslichkeit der Ehe erschrocken (Mt 19, 10). Jesus antwortet ihnen auf zwei Fragen: 1. „Wer kann dann noch gerettet werden?“ (19, 25), 2. „… was werden wir dafür bekommen?“ (19, 27). Gerettet wird nur, wen Gott rettet. Darin sind Arme und Reiche gleich, nur hat Gott es mit den Reichen schwerer: Er muss sie zuerst arm machen, und sie müssen sich seiner Hand überlassen. Die zweite, von Petrus ausgesprochene Frage erhält eine doppelte Antwort: Wer Jesus nachfolgt in Armut, Niedrigkeit und Tod, der wird auch bei ihm sein in der kommenden Herrlichkeit; wer alles verlässt, wird alles gewinnen. Nur durch den Tod hindurch gibt es Wiedergeburt und Welterneuerung. – Mk 10, 23–31; Lk 18, 24–30; 22, 28–30; 1 Kor 6, 2; Offb 20, 4; Lk 14, 26; Mt 20, 16; Lk 13, 30.

EvangeliumMt 19, 27–29

Ihr, die ihr alles verlassen habt und mir nachgefolgt seid, werdet das Hundertfache erhalten

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

27In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus:
Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch:
Wenn die Welt neu geschaffen wird
und der Menschensohn
sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt,
werdet auch ihr, die ihr mir nachgefolgt seid,
auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
29Und jeder,
der um meines Namens willen Häuser
oder Brüder oder Schwestern
oder Vater oder Mutter oder Kinder
oder Äcker verlassen hat,
wird dafür das Hundertfache erhalten
und das ewige Leben erben.

FÜRBITTEN

Christus verspricht, dass die, die sich ihm anvertrauen, nicht leer ausgehen. Ihn bitten wir:
■ Hilf den Menschen, sich nicht an Macht und Besitz zu klammern, sondern innerlich und äußerlich frei zu werden für ein Leben mit dir.
■ Lass keinen Menschen in unfreiwilliger Einsamkeit zurück und sende jedem, der es braucht, einen zuverlässigen Beistand.
■ Gib denen, die uns regieren, die Demut zum Dienen und die Kraft, der Gerechtigkeit und dem Frieden den Boden zu bereiten.
■ Gib den Sterbenden einen Beistand, lass die Toten das ewige Leben gewinnen und tröste die Trauernden mit dem Glauben an dich als Retter.
Mit unseren Anliegen und den Menschen in unseren Herzen sind wir bei dir geborgen. Dafür sei dir Dank und Lob in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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