17. Oktober

Hl. Ignatius von Antiochien
Bischof, Märtyrer

Gedenktag

Er steht in der Bischofsliste von Antiochien als zweiter Nachfolger des hl. Petrus. Unter Kaiser Trajan (98–117) wurde er gefangen nach Rom gebracht und dort den wilden Tieren vorgeworfen. Auf der Reise schrieb er seine berühmten sieben Briefe, in denen er die Adressaten besonders zur Einheit unter dem Bischof, dem Presbyter- und dem Diakonenkollegium ermahnt. Den heutigen Gedenktag kannte man in Antiochien schon im 4. Jahrhundert.

Commune-Texte:
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1370 ff.,
oder für Hirten der Kirche, S. 1383 ff.

ERÖFFNUNGSVERSGal 2, 19–20

Ich bin mit Christus gekreuzigt worden;
so lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.
Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes,
der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.

TAGESgebet

Allmächtiger, ewiger Gott, das Blutzeugnis deiner Märtyrer
ist der Ruhm der ganzen Kirche.
Gib, dass das glorreiche Leiden,
das den heiligen Ignatius
zur ewigen Herrlichkeit führte,
uns deinen beständigen Schutz erwirke.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Die „Feinde des Kreuzes Christi“, vor denen der Apostel warnt (Phil 3, 18), befinden sich innerhalb der Gemeinde selbst. Aus Vers 3, 21 können wir schließen, dass es sich um Leute handelte, die den Leib entweder überschätzten oder missachteten. Judenchristen hatten augenscheinlich behauptet, die Beschneidung sei zum Heil notwendig. Heidenchristen hatten aufgrund von bestimmten philosophischen Voraussetzungen her den Leib missachtet und ihn zum Niemandsland erklärt (vgl. 3, 19). Gewiss, sagt Paulus, es ist ein armseliger Leib, aber er ist die Wirklichkeit, in der wir unser gegenwärtiges Leben, unser konkretes Christsein zu vollziehen haben. Und Christus, der Auferstandene, hat die Macht, diesen Leib in seine eigene Herrlichkeit aufzunehmen. Wir haben eine Zukunft und eine Heimat: „im Himmel“, bei Christus. Von daher werden unser gegenwärtiges Leben und seine Werte in Frage gestellt. Wir retten sie nur, indem wir bereit sind, sie zu verlieren, sie der verwandelnden Kraft Christi zu übergeben. – Zu 3, 17–19: 1 Kor 4, 16; 11, 1; 1 Petr 5, 4; Gal 5, 11; 6, 12; Röm 16, 18. – Zu 3, 20–21: Eph 2, 6.19; Kol 3, 1–4; Röm 8, 29; 1 Joh 3, 2.

ERSTE LesungPhil 3, 17 – 4, 1

Unsere Heimat ist im Himmel

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi.

3, 17Ahmt auch ihr mich nach, Schwestern und Brüder,
und achtet auf jene,
die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt!
18Denn viele
— von denen ich oft zu euch gesprochen habe,
doch jetzt unter Tränen spreche –
leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19Ihr Ende ist Verderben,
ihr Gott der Bauch
und ihre Ehre besteht in ihrer Schande;
Irdisches haben sie im Sinn.
20Denn unsere Heimat ist im Himmel.
Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn,
als Retter,
21der unseren armseligen Leib verwandeln wird
in die Gestalt seines verherrlichten Leibes,
in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann.
4, 1Darum, meine geliebten Brüder und Schwestern,
nach denen ich mich sehne,
meine Freude und mein Ehrenkranz,
steht fest im Herrn, Geliebte!

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 5b)

Kv All meinen Ängsten hat er mich entrissen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
[ ] und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Jak 1, 12

Halleluja. Halleluja.
Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn wenn er sich bewährt,
wird er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Zwischen dem Einzug Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium (12, 20–36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“ spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde seiner Verherrlichung sein (12, 23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es in die Erde fällt und stirbt: In diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen – durch den Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater: „Ihn wird der Vater ehren.“ – 1 Kor 15, 36–37; Mk 8, 35; Mt 16, 25; Lk 9, 24; 17, 33.

EvangeliumJoh 12, 24–26

Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein;
wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht.
25Wer sein Leben liebt,
verliert es;
wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,
wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn einer mir dienen will,
folge er mir nach;
und wo ich bin,
dort wird auch mein Diener sein.
Wenn einer mir dient,
wird der Vater ihn ehren.

FÜRBITTEN

Christus ist wie ein Weizenkorn gestorben und begraben worden. Seine Frucht: Das ewige Leben für alle. Ihn, den Auferstandenen, bitten wir:
■ Für die Kinder und alle Kleinen, die von anderen an den Rand gedrängt werden: Stell sie in die Mitte der Gesellschaft und lass sie erfahren, wertvoll zu sein.
■ Für alle, die anderen von ihrem Glauben erzählen: Lass sie standhaft bleiben, schenke ihnen Ausdauer in der Glaubensweitergabe und lass sie auf offene Herzen stoßen.
■ Für alle Kranken und Notleidenden: Eröffne ihnen einen Zugang zum Lebensnotwendigen, sende ihnen liebevolle Helfer und lass sie erfahren, dass du selbst ihnen nahe bist.
■ Für die Verstorbenen: Erwecke sie zum ewigen Leben und gib den Angehörigen verständnisvolle Tröster und den Glauben an deine Auferstehung.
Dir vertrauen wir unser Leben an – denn wenn es verloren scheint, ist es bei dir geborgen, heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Herr, unser Gott, der heilige Ignatius wollte Weizenkorn Christi sein,
und du hast ihn in seinem Lebensopfer angenommen als reines Brot.
Nimm auch unsere Hingabe gnädig an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERS

Ich bin ein Weizenkorn Christi;
die Zähne der wilden Tiere müssen mich zermalmen,
damit ich reines Brot werde.

SCHLUSSgebet

Gütiger Gott, das Brot des Himmels,
das wir am Fest des heiligen Ignatius empfangen haben,
mache uns würdig, Christen zu heißen,
und gebe uns die Kraft, Christen zu sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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