15. Oktober

Hl. Theresia von Jesus (von Ávila)
Ordensfrau, Kirchenlehrerin

Gedenktag

In Ávila 1515 aus adeligem Geschlecht geboren, wurde sie Karmelitin im dortigen Kloster der Menschwerdung. Durch manche Hindernisse rang sie sich zum mystischen Gebetsleben durch, rief zahlreiche Reformklöster ins Leben und verfasste Schriften, in denen sie ihre Lehre vom Weg der Vollkommenheit, von der mystischen Vermählung mit Gott, darlegte. Eine der größten Frauengestalten der Kirche, war sie erfüllt von heiligen Idealen und erfasste mit gnadenhafter Intuition die tiefsten Wahrheiten, besaß aber auch großes Organisationstalent. Gestorben in der Nacht vom 4. auf den 15. Oktober 1582 (damals Einführung des Gregorianischen Kalenders) zu Alba de Tormes. Schrein in der dortigen Ordenskirche.

Commune-Texte:
A Messformulare für Jungfrauen, S. 1344 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1341 ff.
B Schriftlesungen für Jungfrauen, S. 1381 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1378 ff.

ERÖFFNUNGSVERSPs 42 (41), 2–3

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
Meine Seele dürstet nach Gott.

TAGESgebet

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Theresia von Jesus
durch deinen Geist erweckt
und sie der Kirche als Lehrmeisterin
des Weges zur Vollkommenheit geschenkt.
Gib, dass wir in ihren Schriften
Nahrung für unser geistliches Leben finden.
Durchdringe uns mit der Gewissheit,
dass du allein genügst,
und entzünde in uns das Verlangen nach Heiligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   In unserem Leben und überall in der Welt sehen wir wenig von Erlösung und Heil. Was wir sehen, ist Schwachheit, Schmerz, Sünde, Tod: „Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung … seufzt.“ Dass wir erlöst sind, wissen wir durch den Glauben an das Wort Gottes und durch den Geist Gottes, den wir in der Taufe empfangen haben. Statt „Glaube“ kann Paulus auch „Hoffnung“ sagen (8, 24). Damit ist ausgesprochen, dass unser Christenleben hier noch etwas Unfertiges, Unvollständiges ist. Es muss in Schmerzen wachsen und reifen wie das Leben eines Kindes. Derselbe Heilige Geist, der in uns das neue Leben schafft, lehrt uns auch die Grundbewegungen dieses Lebens. Er, der im Leben des dreifaltigen Gottes der „Atem“ ist, lehrt uns atmen, d. h. beten. Er selbst ist unser Atem, unser Gebet. Er kennt die Tiefen der Gottheit, er kennt auch die Geheimnisse des Menschenherzens, besser als der Mensch selbst. Weil wir noch nicht die Weite und Freiheit Gottes erreicht haben, leidet unser Gebet unter der Enge und dem Widerspruch unseres Lebens. Der „Atem“ des Gebets wird zum „Seufzen“ nach Befreiung und Vollendung. Weil die „Heiligen“ unter ihrer Schwachheit leiden, deshalb leidet und seufzt in ihnen auch der Geist Gottes. Aber er bleibt in ihnen, darum sind sie „Heilige“. – 2 Kor 5, 2–7; Gal 5, 5; Hebr 11, 1; 1 Kor 2, 10–15; Ps 139, 1.

ERSTE LesungRöm 8, 22–27

Der Geist selber tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
22Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung
bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.
23Aber nicht nur das, sondern auch wir,
obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben,
auch wir seufzen in unserem Herzen
und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes
als Söhne offenbar werden.
24Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet.
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht,
ist keine Hoffnung.
Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
25Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen,
dann harren wir aus in Geduld.
26So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an.
Denn wir wissen nicht,
was wir in rechter Weise beten sollen;
der Geist selber tritt jedoch für uns ein
mit unaussprechlichen Seufzern.
27Der die Herzen erforscht,
weiß, was die Absicht des Geistes ist.
Denn er tritt so, wie Gott es will,
für die Heiligen ein.

ANTWORTPSALMPs 19 (18), 8.9.10.11–12 (Kv: 10c oder vgl. Joh 6, 63b)

Kv Die Urteile des Herrn sind wahrhaftig. – KvGL 312, 7, II. Ton
Oder:
Kv Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. – Kv

8Die Weisung des Herrn ist vollkommen, ∗
sie erquickt den Menschen.
Das Zeugnis des Herrn ist verlässlich, ∗
den Unwissenden macht es weise. – (Kv)
9Die Befehle des Herrn sind gerade, ∗
sie erfüllen das Herz mit Freude.
Das Gebot des Herrn ist rein, ∗
es erleuchtet die Augen. – (Kv)
10Die Furcht des Herrn ist lauter, ∗
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahrhaftig, ∗
gerecht sind sie alle. – (Kv)
11Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. ∗
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
12Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; ∗
reichen Lohn hat, wer sie beachtet. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Jesus ist der wahre Weinstock, wie er das wahre Licht ist und der gute Hirt und das lebendige Brot. Er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis ist. In der Rede Jesu vom Weinstock gehen Gleichnis und Wirklichkeit ineinander über. Die gemeinte Wirklichkeit ist die lebensnotwendige Verbindung: Der Rebzweig ist nichts ohne die lebendige Einheit mit dem Weinstock. Nur wer in der Einheit bleibt, hat das Leben. Die Mahnung „Bleibt in mir!“ (15, 4) wird in 15, 9 ergänzt und verdeutlicht durch das Wort: „Bleibt in meiner Liebe!“; in 15, 17 heißt es dafür: „Liebt einander!“ Die Liebe, die hier gemeint ist, ist die Treue des Glaubens; nur der liebende Glaube ist fruchtbar. Der Glaube kommt vom Hören und Aufnehmen des Wortes; in Jesus spricht uns Gott selbst an und fordert uns. Das Wort macht uns rein (15, 3): nicht dadurch, dass wir es auseinandernehmen und untersuchen, sondern dadurch, dass wir unser zwiespältiges Leben von der Kraft des Wortes Jesu sammeln und verwandeln lassen. Und nicht nur das gesprochene Wort ist Wort; auf vielfache Weise nimmt Gott den Menschen in seine Schule, um ihn rein und reif zu machen. – Jes 5, 1–7; Jer 2, 21; Mt 15, 13; 1 Joh 3, 21–24.

EvangeliumJoh 15, 1–8

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Ich bin der wahre Weinstock
und mein Vater ist der Winzer.
2Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt,
schneidet er ab
und jede Rebe, die Frucht bringt,
reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
3Ihr seid schon rein kraft des Wortes,
das ich zu euch gesagt habe.
4Bleibt in mir
und ich bleibe in euch.
Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann,
sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,
so auch ihr,
wenn ihr nicht in mir bleibt.
5Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6Wer nicht in mir bleibt,
wird wie die Rebe weggeworfen
und er verdorrt.
Man sammelt die Reben,
wirft sie ins Feuer
und sie verbrennen.
7Wenn ihr in mir bleibt
und meine Worte in euch bleiben,
dann bittet um alles, was ihr wollt:
Ihr werdet es erhalten.
8Mein Vater wird dadurch verherrlicht,
dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

FÜRBITTEN

Allein Gott genügt. Darum kommen wir mit unseren Anliegen zu ihm und bitten ihn vertrauensvoll:
■ Bewahre die Kirche, insbesondere den Klerus und die Klöster, vor Verweltlichung, Bequemlichkeit und Machtmissbrauch.
■ Hilf den Christinnen und Christen, nach dem Vorbild Theresias, das Vollkommenere zu tun und die Treue zu dir und deiner Kirche zu bewahren.
■ Lass Eltern, Erzieher und Lehrerinnen gute Vorbilder sein und hilf ihnen, Glauben und Liebe, Wissen und Erfahrung gut weiterzugeben.
■ Stärke alle, die an Leib und Seele krank sind, ermutige alle, die den Lebensmut verloren haben und nimm die Verstorbenen in dein Reich auf.
Du bist der Weinstock und wir dürfen mit dir verbunden sein. Dafür danken wir dir bis in Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Herr, unser Gott, du hast die Hingabe und den Gehorsam
der heiligen Theresia angenommen.
Nimm unsere Gaben an
und mache uns zu einem Opfer,
das dir wohlgefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSPs 89 (88), 2

Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen,
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.

SCHLUSSgebet

Gütiger Gott, du hast deine Gemeinde
mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Gib, dass wir in der Danksagung verharren
und mit der heiligen Theresia
die Werke deines Erbarmens in Ewigkeit preisen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de