6. Oktober

Hl. Bruno
Mönch, Einsiedler, Ordensgründer

Der Stifter der Kartäuser stammt aus Köln, wurde dort Priester und Kanoniker und übernahm 1057 die Leitung der Domschule zu Reims. Hier 1081 zum Erzbischof gewählt, musste er dem königlichen Kandidaten weichen. Unter Robert von Molesme wurde er Mönch und errichtete mit dessen Erlaubnis eine Eremitensiedlung. Wenig später erhielt er vom Bischof von Grenoble das Felsengebiet Cartusia, wo 1084 die erste Kartause entstand (La Grande Chartreuse). Sein ehemaliger Schüler Papst Urban II. rief ihn 1090 nach Rom an die Kirche St. Cyriacus, wodurch das Ideal der Kartäuser auch in Italien verbreitet wurde. Gestorben am 6. Oktober 1101 in S. Stefano in Kalabrien und dort begraben.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche, S. 1325 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1356 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1373 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1383 ff.

TAGESgebet

Gott, du hast den heiligen Bruno
in die Einsamkeit geführt
und ihn zu einem Leben in deiner Nähe berufen.
Auf die Fürsprache dieses heiligen Mönches
schenke uns die Gnade,
dass wir uns nicht blenden lassen vom Glanz dieser Welt,
sondern bereit und offen bleiben für deinen Ruf.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen? Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Vor allem: Er ist Jesus Christus und damit Gott wirklich begegnet. Dagegen ist alles andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (3, 13). Nichts davon hat ihm eine wirkliche Begegnung mit Gott geschenkt. Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt. Christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. – Zu 3, 8–11: Röm 1, 16; 10, 3; Gal 2, 16; Röm 1, 4; 9, 1–5. – Zu 3, 12–14: Gal 5, 7; 1 Kor 9, 24–27; Phil 2, 16.

ERSTE LesungPhil 3, 8–14

Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Philíppi.

Schwestern und Brüder!
8Ich halte dafür, dass alles Verlust ist,
weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn,
alles überragt.
Seinetwegen habe ich alles aufgegeben
und halte es für Unrat,
um Christus zu gewinnen
9und in ihm erfunden zu werden.
Nicht meine Gerechtigkeit will ich haben,
die aus dem Gesetz hervorgeht,
sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt,
die Gerechtigkeit, die Gott schenkt aufgrund des Glaubens.
10Christus will ich erkennen
und die Macht seiner Auferstehung
und die Gemeinschaft mit seinen Leiden,
indem ich seinem Tod gleich gestaltet werde.
11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12Nicht dass ich es schon erreicht hätte
oder dass ich schon vollendet wäre.
Aber ich strebe danach, es zu ergreifen,
weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein,
dass ich es schon ergriffen hätte.
Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt,
und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis:
der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

ANTWORTPSALMPs 1, 1–2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder

Kv Selig, wer Gefallen hat Ps 92 [91], 13.14)
an der Weisung des Herrn– KvGL 31, 3, IV. Ton
Oder:
Kv Gesegnet, wer auf den Herrn vertraut. – Kv
Oder:
Kv Der Gerechte sprießt wie die Palme in den Höfen unseres Gottes. – Kv

1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, ∗
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, ∗
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt ∗
und dessen Blätter nicht welken.
[ ] Alles, was er tut, ∗
es wird ihm gelingen. – (Kv)
4[ ] Nicht so die Frevler: ∗
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, ∗
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Drei kurze Gespräche über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt: Das letzte (Lk 9, 61–62) steht nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu nicht um eine Reisebegleitung, es geht um die Teilnahme am Leben Jesu und an seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus, „Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen. Die Forderungen werfen Licht auf den, der fordert; von ihm, dem Menschensohn her, der die Gottesherrschaft herbeiführt, werden sie erst verständlich. – Mt 8, 19–22; Lk 14, 26–33; 1 Kön 19, 19–21; Phil 3, 13.

EvangeliumLk 9, 57–62

Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit,
57als Jesus und seine Jünger
auf ihrem Weg nach Jerusalem weiterzogen,
sagte ein Mann zu Jesus:
Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
58Jesus antwortete ihm:
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester;
der Menschensohn aber hat keinen Ort,
wo er sein Haupt hinlegen kann.
59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach!
Der erwiderte:
Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben!
60Jesus sagte zu ihm:
Lass die Toten ihre Toten begraben;
du aber geh und verkünde das Reich Gottes!
61Wieder ein anderer sagte:
Ich will dir nachfolgen, Herr.
Zuvor aber lass mich Abschied nehmen
von denen, die in meinem Hause sind.
62Jesus erwiderte ihm:
Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat
und nochmals zurückblickt,
taugt für das Reich Gottes.

FÜRBITTEN

Christus nachzufolgen, ist oft herausfordernd. Doch sein Ruf ist vor allem ein Ruf in seine Nähe. Im Gebet verbunden bitten wir ihn:
■ Erfülle die Ordenschristen des Karthäuserordens in ihrer Einsamkeit mit deiner spürbaren Nähe.
■ Gib allen, die unter dem Druck von Erwartungen leiden, die Möglichkeit des Rückzugs, der Stille und des Krafttankens.
■ Erbarme dich aller, die unter ihrer Einsamkeit leiden, bewahre sie vor Depressionen und sende ihnen einen liebevollen Beistand.
■ Schenke auch heute jungen Menschen den Mut, sich deinem Ruf zu stellen, und gib denen Ausdauer, die deinem Ruf gefolgt sind.
■ Bewahre die Menschheit vor Kriegen, Egoismus und Gottvergessenheit und gewähre den Toten ewiges Leben.
Mit unseren Bitten, ob ausgesprochen oder unausgesprochen, vertrauen wir uns dir an. Du gehst uns voraus und führst uns durch die Zeit in deine Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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