2. Oktober

Heilige Schutzengel

Gedenktag

Eine besondere Verehrung der Schutzengel ist seit dem 9. Jh. bekannt, sie verbindet sich schon mit dem älteren Fest des hl. Erzengels Michael, das zugleich allen Engeln galt. Das besondere Fest wurde im 16. Jh. einigen Kirchen gestattet und 1615 in den Römischen Kalender aufgenommen.

ERÖFFNUNGSVERSDan 3, 59

Preist den Herrn, ihr Engel des Herrn;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!

TAGESgebet

Gott, in deiner Vorsehung sorgst du für alles, was du geschaffen hast.
Sende uns deine heiligen Engel zu Hilfe,
dass sie uns behüten auf allen unseren Wegen,
und gib uns in der Gemeinschaft mit ihnen
deine ewige Freude.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Das hebräische Wort, das wir gewöhnlich mit „Engel“ übersetzen, bezeichnet zunächst einfach den Boten, der im Auftrag des Herrn etwas zu sagen oder zu tun hat. Im Alten Testament ist aber der „Engel des Herrn“ („Engel Jahwes“) oft kaum von Jahwe selbst zu unterscheiden; es ist Gott selbst, sofern er auf der Erde redend und handelnd in Erscheinung tritt. Erst in späteren Texten, vor allem vom babylonischen Exil an, finden wir genauere Aussagen, in denen nicht nur klar zwischen Gott und seinen Engeln unterschieden wird, sondern auch bestimmte Namen und Dienste einzelner Engel genannt werden. Exodus 23 gehört in dieser Hinsicht zu den früheren Texten (wenn auch nicht zu den ganz frühen, die noch unbefangen sagen, dass Gott selbst auftritt und redet, z. B. Gen 24, 7). Gott verspricht dem Volk in der Wüste, er werde ihm einen Engel vorausschicken, der es auf dem Weg führen und schützen soll. In diesem „Engel“ oder Boten ist der Name Gottes gegenwärtig (23, 21); der Name ist aber Gott selbst, der sich den Menschen zu erkennen gibt, ihnen erlaubt, seinen Namen „anzurufen“ oder auch ihnen den Schrecken seiner Gegenwart zu verspüren gibt (vgl. Ex 23, 20–21  mit 23, 27 und 28). Weil Gott selbst in seinem Engel gegenwärtig ist, schuldet der Mensch ihm Ehrfurcht und Vertrauen. – Ex 14, 19; 33, 2; Num 20, 16; Jes 63, 9.

ERSTE LesungEx 23, 20–23a

Mein Engel wird vor dir hergehen

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

So spricht Gott, der Herr:
20Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht.
Er soll dich auf dem Weg schützen
und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
21Achte auf ihn und hör auf seine Stimme!
Widersetz dich ihm nicht!
Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt;
denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.22Wenn du auf seine Stimme hörst
und alles tust, was ich sage,
dann werde ich der Feind deiner Feinde sein
und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.
23aDenn mein Engel wird vor dir hergehen.

ANTWORTPSALMPs 91 (90), 1–2.3–4.5–6.10–11 (Kv: 11)

Kv Er befiehlt seinen Engeln,GL 664, 5, V. Ton
dich zu behüten auf all deinen Wegen. – Kv

1Wer im Schutz des Höchsten wohnt, ∗
der ruht im Schatten des Allmächtigen.
2Ich sage zum Herrn: Du meine Zuflucht und meine Burg, ∗
mein Gott, auf den ich vertraue. – (Kv)
3Denn er rettet dich aus der Schlinge des gers ∗
und aus der Pest des Verderbens.
4Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, /
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, ∗
Schild und Schutz ist seine Treue. – (Kv)
5Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, ∗
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
6nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, ∗
vor der Seuche, die tet am Mittag. – (Kv)
10Dir begegnet kein Unheil, ∗
deinem Zelt naht keine Plage.
11Denn er befiehlt seinen Engeln, ∗
dich zu behüten auf all deinen Wegen. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 103 (102), 21

Halleluja. Halleluja.
Preist den Herrn, all seine Heerscharen,
seine Diener, die seinen Willen tun!
Halleluja.

Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages.

ZUM EVANGELIUM   Die Reden und Weisungen Jesu, die Matthäus in Kap. 18 zusammengefasst hat, hat man als „Gemeindeordnung“ oder als „Hausordnung Gottes“ bezeichnet. Die Rede ist an die Jünger gerichtet. Mit „Jünger“ sind hier aber nicht nur die Wenigen gemeint, die damals in der unmittelbaren Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die Jüngergemeinde seiner eigenen Zeit, die nachösterliche Kirche, im Blick. In jeder Zeit muss neu an das Grundgesetz erinnert werden, das Jesus für seine Jünger aufgestellt hat. Immer ist eine tiefgreifende Bekehrung notwendig, ein neues Denken und Verhalten, wenn ein Mensch dem Gesetz Christi entsprechen will. Die Forderung, wir sollen wie die Kinder Gottes werden, verlangt von uns eine absolute Wahrhaftigkeit vor Gott und vor uns selbst. Das Kind weiß, dass es klein und schwach ist, dass es völlig von der Liebe und Gunst der Großen abhängt. Aber gerade in dieser Schwachheit des Kindes liegt seine unwiderstehliche Macht. Wer es fertig bringt, zu werden wie ein Kind, der hat alles gewonnen. – In Mt 18, 10 ist im griechischen Text von den „Kleinen“ die Rede; damit sind nicht nur die Kinder gemeint; es sind die Schwachen, die wirtschaftlich und sozial Niedrigstehenden, die „einfachen Menschen“, wie es in anderer Übersetzung heißt. Es wird immer naheliegen, solche Menschen geringschätzig zu behandeln. Davor warnt uns Jesus mit dem Hinweis auf die Würde gerade dieser Menschen. Gott selbst kennt und ehrt jeden von ihnen. Die Tage und Taten der „einfachen Menschen“ sind vor Gott gegenwärtig. Mittler und Boten der Sorge Gottes für jeden Menschen sind die Engel, die ebenso im Dienst der Menschen stehen wie im Dienst Gottes. – Zu 18, 1–5: Mk 9, 33–37; Lk 9, 46–48. – Zu 18, 3: Mk 10, 15; Lk 18, 17. – Zu 18, 4: Mt 23, 12; Lk 14, 11. – Zu 18, 5: Mt 10, 40; Joh 13, 20. – Zu 18, 10: Apg 12, 15; Hebr 1, 14.

EvangeliumMt 18, 1–5.10

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus
und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte?
2Da rief er ein Kind herbei,
stellte es in ihre Mitte
3und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn
ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.
4Wer sich so klein macht wie dieses Kind,
der ist im Himmelreich der Größte.
5Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf.
10Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!
Denn ich sage euch:
Ihre Engel im Himmel
sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

FÜRBITTEN

Gott ist der „Ich bin da“ für uns Menschen, gegenwärtig in himmlischen Begleitern und Beschützern. Ihn bitten wir:
■ Sei besonders den Kindern nahe, bewahre sie vor Gefahren im Straßenverkehr, in Schule, Gruppen, Vereinen und im Internet.
■ Sei besonders den „Kleinen“ in der Gesellschaft nahe, die von anderen geringgeachtet werden.
■ Sei besonders denen nahe, die gefährliche Arbeiten verrichten müssen, und bewahre sie vor Unfällen.
■ Sei besonders den Reisenden nahe, führe sie auf sicheren Wegen an ihr Ziel und lass sie wohlbehalten zurückkehren.
■ Sei besonders den Sterbenden nahe und lass sie spüren, dass du auch ihren letzten Weg begleitest und sie zu dir führst.
Diese Anliegen und die Menschen, die uns besonders wichtig sind, vertrauen wir dir und dem Schutz der Engel an durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Allmächtiger Gott, nimm die Gaben an,
die wir zu Ehren der heiligen Engel vor dich bringen.
Gewähre uns durch sie Schutz und Hilfe
in den Gefahren der Zeit
und lass uns das ewige Heil erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation von den Engeln

Lob Gottes durch die Verehrung der Engel

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und in der Herrlichkeit der Engel deine Macht und Größe zu preisen. Denn dir gereicht es zur Verherrlichung und zum Lob, wenn wir sie ehren, die du erschaffen hast. An ihrem Glanz und ihrer Würde erkennen wir, wie groß und über alle Geschöpfe erhaben du selber bist. Dich, den ewigen Gott, rühmen sie ohne Ende durch unseren Herrn Jesus Christus. Mit ihrem Lobpreis lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: Heilig …

KOMMUNIONVERSPs 138 (137), 1

Herr, mein Gott,
von den Engeln will ich dir singen und spielen.

SCHLUSSgebet

Gott, du schenkst uns im heiligen Sakrament die Speise für das ewige Leben.
Geleite uns durch den Beistand deiner Engel
auf dem Weg des Heiles und des Friedens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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