24. November

Hl. Andreas Dung-Lac
Priester
und Gefährten
Märtyrer

Gedenktag

Zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde dem vietnamesischen Volk das Evangelium verkündet. In der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, vor allem unter der Herrschaft des Kaisers Minh-Mang (1820–1840), erlitten viele Christen das Martyrium. Unter ihnen waren Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Katechisten und Laien, einer von ihnen war der Priester Andreas Dung-Lac. 1988 wurden 117 Frauen und Männer als Märtyrer heiliggesprochen.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1313 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1370 ff.

TAGESgebet

Gott, du Quell und Ursprung aller Vaterschaft,
du hast dem heiligen Märtyrer Andreas
und seinen Gefährten die Kraft gegeben,
dem Kreuz deines Sohnes
bis zur Hingabe ihres Lebens treu zu sein.
Auf ihre Fürsprache lass uns deine Liebe
unter den Brüdern und Schwestern verbreiten,
damit wir deine Kinder genannt werden
und es in Wahrheit sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Die ersten fünf Kapitel des Buches der Weisheit erklären sich aus der Situation der Religionsverfolgung, wie sie die Juden ums Jahr 80 vor Christus in Ägypten erfuhren. Die „Gerechten“ (Weish 3, 1) sind hier die glaubenstreuen Juden; als Toren werden in 3, 2 die bezeichnet, die nichts von der Weisheit Gottes begriffen haben. Es können Heiden oder abgefallene Juden sein. Sie sind unfähig, über die Natur des Menschen und seine letzte Bestimmung nachzudenken, sie haben auch keine Augen, um in der Geschichte Israels das Eingreifen Gottes zu sehen. Für sie sind die Toten tot, und die Frommen, die ihres Glaubens wegen vor der Zeit ihr Leben verloren haben, sind Narren. Die Gerechten „aber sind in Frieden“ (3, 3), in dem Frieden, den allein Gott geben kann und den nur die Menschen empfangen können, die sich für Gott geöffnet haben: die Menschen des Glaubens und der Hoffnung. Ihre Hoffnung war wie ein Gefäß, das Gott mit Unsterblichkeit gefüllt hat (3, 4), mit einem Leben, das nicht einfach die Verlängerung des irdischen Lebens ist; es ist ein neu geschaffenes Leben, dem gegenüber alles Bisherige wie nichts erscheint. Leiden und Tod sind darauf die Vorbereitung, sie dienen zur Prüfung und Läuterung. Auf den Glauben und die Treue des Menschen antwortet Gott mit Gnade und Erbarmen (3, 9), die in Wirklichkeit ja allem menschlichen Tun schon vorausgehen und dieses erst möglich machen. – Zu 3, 1: Dtn 33, 3. – Zu 3, 2: Weish 4, 17. – Zu 3, 3: Jes 57, 2. – Zu 3, 4: Weish 2, 23; 6, 18. – Zu 3, 5: Röm 8, 18; 2 Kor 4, 17. – Zu 3, 6: Ijob 23, 10; Ps 17, 3; 26, 2; Spr 17, 3. – Zu 3, 9: 1 Kor 13, 12; 1 Joh 3, 2.

ERSTE LesungWeish 3, 1–9

Gott hat die Gerechten wie ein Ganzopfer angenommen

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

1Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand
und keine Folter kann sie berühren.
2In den Augen der Toren schienen sie gestorben,
ihr Heimgang galt als Unglück,
3ihr Scheiden von uns als Vernichtung;
sie aber sind in Frieden.
4In den Augen der Menschen wurden sie gestraft;
doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
5Ein wenig nur werden sie gezüchtigt;
doch sie empfangen große Wohltat.
Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.
6Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt
und wie ein Ganzopfer sie angenommen.
7Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie aufleuchten
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
8Sie werden Völker richten
und über Nationen herrschen
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
9Alle, die auf ihn vertrauen,
werden die Wahrheit erkennen
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen werden seinen Heiligen zuteil
und Rettung seinen Erwählten.

ANTWORTPSALMPs 126 (125), 1–2b.2c–3.4–5.6 (Kv: vgl. 5)

Kv Mit Jubel ernten, die mit Tränen säen. – KvGL 443, I. Ton

1Als der Herr das Geschick Zions wendete, ∗
da waren wir wie Träumende.
2abDa füllte sich unser Mund mit Lachen ∗
und unsere Zunge mit Jubel. – (Kv)
2cdDa sagte man unter den Völkern: ∗
„Groß hat der Herr an ihnen gehandelt!“
3Ja, groß hat der Herr an uns gehandelt. ∗
Da waren wir voll Freude. – (Kv)
4Wende doch, Herr, unser Geschick, ∗
wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland!
5[ ] Die mit Tränen säen, ∗
werden mit Jubel ernten. – (Kv)
6Sie gehen, ja gehen und weinen ∗
und tragen zur Aussaat den Samen.
Sie kommen, ja kommen mit Jubel ∗
und bringen ihre Garben. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 4, 14

Halleluja. Halleluja.
Wenn man euch um des Namens Christi willen beschimpft,
seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist Gottes ruht auf euch.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Bereits in der Bergpredigt steht der Hinweis auf Verfolgungen, mit denen die Jünger Jesu zu rechnen haben (Mt 5, 10–12). Die Ankündigung in Mt 10, 17–22 steht im Zusammenhang mit der Aussendung der Jünger zum Dienst. Sie kehrt dann später wieder in der Rede Jesu über die Ereignisse der Endzeit (Mt 24, 9–14). Wir werden also nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, was wir von den „Menschen“ zu erwarten haben. „Menschen“ werden hier die genannt, die von den Wegen Gottes nichts wissen wollen und es außerdem für nötig halten, diesen ganzen christlichen „Aberglauben“ aus der Welt zu schaffen. Dafür setzen sie verschiedene Mittel ein: gleichgültige Duldung, Verächtlichmachung, Verleumdung, Benachteiligung, brutale Gewalt – viele Formen und Möglichkeiten hat der Hass. Aber die Verfolger sind schlechter daran als die Verfolgten. Die Verfolger wissen nicht, was sie tun, ein Jünger aber weiß, wofür er leidet. „Um meinetwillen … zum Zeugnis“ (10, 18). Der Glaube der Verfolgten ist für die Verfolger ein „Zeugnis“, das sie anklagt, beschämt, beunruhigt. Gottes Kraft wird in der Treue und Liebe schwacher Menschen sichtbar. – Mk 13, 9–13; Lk 21, 12–19. – Joh 16, 1–4; Lk 12, 11–12; Joh 15, 18–23.

EvangeliumMt 10, 17–22

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, ihnen und den Heiden zum Zeugnis

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
17Nehmt euch vor den Menschen in Acht!
Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern
und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr werdet um meinetwillen
vor Statthalter und Könige geführt werden,
ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
19Wenn sie euch aber ausliefern,
macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt;
denn es wird euch in jener Stunde eingegeben,
was ihr sagen sollt.
20Nicht ihr werdet dann reden,
sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern
und der Vater das Kind
und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen
und sie in den Tod schicken.
22Und ihr werdet um meines Namens willen
von allen gehasst werden;
wer aber bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet.

FÜRBITTEN

Lasst uns voll Vertrauen beten zu Jesus Christus, der uns in der Taufe zu neuen Menschen gemacht hat:
■ Für alle, die sich in der Politik und Menschenrechtsorganisationen dafür einsetzen, dass die Würde des Menschen überall Anerkennung findet.
■ Für die Kirche in den Ländern, in denen sie eine Minderheit bildet: dass sie ungehindert den Glauben verkünden kann.
■ Für die Menschen in Vietnam und ganz Asien: dass sie in Gerechtigkeit und Frieden leben können.
■ Für alle, die wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung verfolgt werden: dass sie den Mut nicht verlieren.
Gott, du bist unsere Zuflucht und unsere Stärke. Höre auf unser Rufen und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Nimm die Gaben an, heiligster Vater, die wir am Gedenktag
deiner heiligen Märtyrer darbringen.
Lass uns in den Gefährdungen des Lebens
dir stets treu sein
und uns selbst als eine Opfergabe darbringen,
die dir wohlgefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen für Wochentage, S. 831 f.

KOMMUNIONVERSMt 5, 10

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.

SCHLUSSgebet

Gestärkt durch das eine Brot, bitten wir dich, Herr,
am Gedenktag der heiligen Märtyrer:
Lass uns eins bleiben in deiner Liebe
und einst für unsere Standhaftigkeit
den ewigen Lohn empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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