21. November

Unsere Liebe Frau in Jerusalem

Gedenktag

Das heutige Fest entstand aus dem Weihefest der Kirche S. Maria Nova in der Nähe des Tempels von Jerusalem. Obwohl diese Kirche seit langem zerstört ist, feiert man im ganzen Osten die Darstellung Mariens im Tempel, von der das apokryphe Protoevangelium des Jakobus berichtet, es hätten Joachim und Anna ihr Kind mit drei Jahren in den Tempel gebracht und Maria sei dort als Tempeljungfrau aufgewachsen. Das Abendland kennt das Fest seit dem 11. Jahrhundert.

Commune-Texte:
A Messformulare für Marienmessen, S. 1306 ff.
B Schriftlesungen für Marienmessen, S. 1366 ff.

TAGESgebet

Gütiger Gott, wir gedenken am heutigen Tag
der seligen Jungfrau Maria,
die du mit der Fülle deiner Gnade beschenkt hast.
Höre auf ihre Fürsprache
und lass auch uns am Reichtum deiner Gnade teilhaben,
damit wir mit ganzer Hingabe und frohem Vertrauen
vor dir leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Zum ersten Mal in der Bibel kommt in Sach 2, 16 der Ausdruck „Heiliges Land“ vor. Er bezeichnet hier das Gebiet, innerhalb dessen Juda-Jerusalem liegt. „Heilig“ ist dieses Land, weil es Gottes Eigentum und der Ort seiner Gegenwart ist. Zur Zeit des Propheten Sacharja wird in Jerusalem der neue Tempel gebaut, ein fast aussichtsloses Unternehmen angesichts der politischen und wirtschaftlichen Situation der nachexilischen Gemeinde. In diesen Tempel wird der Herr einziehen, hier wird er wohnen und die Stadt beschützen, und hier wird er für alle Völker erreichbar sein. Das alles ist für Jerusalem, die „Tochter Zion“, Grund zur Freude nach den langen Jahren der Verlassenheit. Mit ähnlichen Worten hatte allerdings schon ein Jahrhundert zuvor der Prophet Zefanja zur Freude aufgerufen (Zef 3, 14–15), und die Erfüllung, die Verwirklichung des angekündigten Heils ließ immer noch auf sich warten. Der Evangelist Lukas sieht das Wort der Propheten erfüllt in Maria, der wahren „Tochter Zion“. Auch sie wird vom Engel begrüßt mit den Worten „Freue dich!“ (gewöhnlich übersetzt „Sei gegrüßt“!), und als Grund der Freude wird ihr, freilich auf neue Weise, das gesagt, was die Propheten zur Tochter Zion gesagt hatten: „Denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte“ (Sach 2, 14). – Zu 2, 14–15: Ps 87, 2; Jes 2, 2–5; 45, 22. – Zu 2, 16–17: Ex 3, 6; Hab 2, 20; Zef 1, 7; Offb 8, 1.

ERSTE LesungSach 2, 14–17

Freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme

Lesung
aus dem Buch Sachárja.

14Juble und freue dich, Tochter Zion;
denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte –
Spruch des Herrn.
15An jenem Tag werden sich viele Völker dem Herrn anschließen
und sie werden mein Volk sein
und ich werde in deiner Mitte wohnen.
Dann wirst du erkennen,
dass der Herr der Heerscharen mich zu dir gesandt hat.
16Der Herr aber wird Juda in Besitz nehmen
als seinen Anteil im Heiligen Land.
Und er wird Jerusalem wieder auserwählen.
17Alle Welt schweige in der Gegenwart des Herrn.
Denn er tritt hervor aus seiner heiligen Wohnung.

ANTWORTPSALMLk 1, 46b–48.49–50.51 u. 53.54–55 (Kv: 49)

Kv Der Mächtige hat Großes an mir getanGL 69, 1, IX. Ton
und sein Name ist heilig. – Kv
Oder:
Kv Selig bist du, Jungfrau Maria, du hast den Sohn des ewigen Vaters getragen. – Kv

46bMeine Seele preist die Größe des Herrn ∗
47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. ∗
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. – (Kv)
49Denn der Mächtige hat Großes an mir getan ∗
und sein Name ist heilig.
50Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht ∗
über alle, die ihn fürchten. – (Kv)
51Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: ∗
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
53Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben ∗
und lässt die Reichen leer ausgehn. – (Kv)
54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an ∗
und denkt an sein Erbarmen,
55das er unsern tern verheißen hat, ∗
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Lk 11, 28

Halleluja. Halleluja.
Selig, die das Wort Gottes hören
und es befolgen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In dem Abschnitt über die Verwandten Jesu handelt es sich nicht darum, die Beziehungen Jesu zu seiner Mutter und seinen Verwandten zu charakterisieren. Das ist vor allem im Matthäusevangelium deutlich; während es bei Markus noch heißt, Jesus habe auf die vielen Menschen geblickt, die im Kreis um ihn herumsaßen (Mk 3, 34), streckt er nach Mt 12, 49 die Hand über seine Jünger aus und sagt: „Das hier sind meine Mutter und meine Brüder“, und erklärt auch sogleich, was es heißt, seine Jünger zu sein. Das Volk als Ganzes hat er eine „böse und treulose Generation“ genannt, aber einige aus diesem Volk sind für ihn „Bruder, Schwester und Mutter“ geworden. Jünger ist, wer sich von Jesus rufen lässt und wer den Willen Gottes tut. Jüngerschaft bedeutet aber nicht nur Umkehr, Gehorsam und Nachfolge; wer sich Jesus zuwendet, dem wendet er sich mit seiner beglückenden, zugleich göttlichen und menschlichen Liebe zu. – Mk 3, 31–35; Lk 8, 19–21; Mt 13, 55–56; Lk 2, 49–50.

EvangeliumMt 12, 46–50

Er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Siehe, meine Mutter und meine Brüder

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
46als Jesus mit den Leuten redete,
standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus
und wollten mit ihm sprechen.
47Da sagte jemand zu ihm:
Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen
und wollen mit dir sprechen.
48Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er:
Wer ist meine Mutter
und wer sind meine Brüder?
49Und er streckte die Hand über seine Jünger aus
und sagte: Siehe, meine Mutter und meine Brüder.
50Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut,
der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

FÜRBITTEN

Wir bitten Jesus Christus, der die selige Jungfrau Maria mit der Fülle der Gnade beschenkte:
■ Mache die Kirche zu einem Tempel des Heiligen Geistes, in dem die Menschen das Wirken Gottes erfahren.
■ Schenke den Menschen im Heiligen Land auf die Fürsprache der Jungfrau Maria dauerhaften Frieden und Sicherheit.
■ Hilf Menschen, die mutlos sind, auf deine Verheißungen zu vertrauen.
■ Mache unsere Familien zu einem Ort des Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung und Liebe.
■ Gib, dass wir nach dem Vorbild Marias unser Herz für dein Wort öffnen und unser alltägliches Leben danach ausrichten.
Barmherziger Gott, du hast die selige Jungfrau Maria zu einem Tempel des Heiligen Geistes gemacht. Vollende durch denselben Geist, was du in der Taufe in uns begonnen hast. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de