19. November

Hl. Elisabeth von Thüringen
Landgräfin

Gedenktag

Die Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und der Gertrud von Andechs, geboren 1207, wurde auf der Wartburg erzogen und mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen vermählt, dem sie drei Kinder gebar. Bereits mit zwanzig Jahren Witwe, lebte sie als Franziskanerterziarin ganz im Dienst der Nächstenliebe in Marburg a. d. Lahn, wo sie am 17. November 1231 starb und bestattet wurde. Über dem Grab wurde die spätere Elisabethkirche erbaut.

Commune-Texte:
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen (Heilige der Nächstenliebe), S. 1383 ff.

ERÖFFNUNGSVERS

Elisabeth verließ ihr Haus und ihr Erbe,
um das Los der Armen zu teilen.
Der Herr aber hat sie zu sich erhoben.

TAGESgebet

Gott, du Vater der Armen, du hast der heiligen Elisabeth
ein waches Herz für die Armen gegeben,
in denen sie Christus erkannte und verehrte.
Auf ihre Fürsprache gib auch uns den Geist deiner Liebe
und leite uns an zu helfen,
wo Menschen in Not und Bedrängnis sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben hinübergegangen“ (1 Joh 3, 14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne Weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne Weiteres im Innern erfahrbar. Zunächst weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also durch den Glauben. Aber wie es ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich den Hass (3, 12.13.15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer den Bruder liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die Liebe Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der absolute Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3, 12). Den Mitmenschen nicht zu hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind bereits Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die Sünde der Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die Liebe, die von Gott kommt, ist auch das Kleine groß. – Zu 3, 14–15: 1 Joh 4, 7; 5, 13; Gen 4, 8. – Zu 3, 16–18: Joh 10, 11.15; 15, 13; Röm 5, 6–8; 1 Kor 8, 11; Lk 10, 30–37.

ERSTE Lesung1 Joh 3, 14–18

Auch wir müssen für die Brüder das Leben hingeben

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

Schwestern und Brüder!
14Wir wissen,
dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind,
weil wir die Brüder lieben.
Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder
und ihr wisst:
Kein Menschenmörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt.
16Daran haben wir die Liebe erkannt,
dass Christus sein Leben für uns hingegeben hat.
So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn jemand die Güter dieser Welt hat
und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht,
wie kann die Liebe Gottes in ihm bleiben?
18Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9.10–11

Kv Den Herrn will ich preisen allezeit. – Kv(Kv: vgl. 2a oder 9a)
Oder:GL 305, 5, VI. Ton
Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – Kv

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
[ ] und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – (Kv)
10Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; ∗
denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
11Junglöwen darbten und hungerten; ∗
aber die den Herrn suchen,
leiden keinen Mangel an allem Guten. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Es wird deutlich, dass die Seligkeiten (Lk 6, 17–26) zugleich Zusagen und Forderungen sind. Was Jesus verlangt, geht über normale sittliche Forderungen weit hinaus, ja es scheint unmöglich und unvernünftig. Und doch sagt Jesus es nicht einzelnen Auserwählten, sondern allen Jüngern, allen, die sich „Christen“ nennen. Die Begründung, die er gibt: Gottes eigenes Wesen, im Alten Testament durch „Gerechtigkeit und Treue“ gekennzeichnet, jetzt aber als grundlose Liebe offenbart. Was wir gewöhnlich Nächstenliebe nennen, ist doch oft nur natürliche Liebe, oder auch Geschäft. Gott gibt alles umsonst. – Ex 34, 6–9; 2 Kön 13, 23; Jes 30, 18; 54, 8–10; 55, 7; Jer 12, 15; 31, 20; Hos 14, 4; Mi 7, 19; Sach 10, 6; Mt 9, 10–13; 18, 21–22; Lk 10, 33–37; Röm 5, 8–11; 12, 9–21; 13, 8–10; 1 Petr 3, 8–17.

EvangeliumLk 6, 27–38

Seid barmherzig, wie es euer Vater ist

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
27Euch, die ihr zuhört, sage ich:
Liebt eure Feinde;
tut denen Gutes, die euch hassen!
28Segnet die, die euch verfluchen;
betet für die, die euch beschimpfen!
29Dem, der dich auf die eine Wange schlägt,
halt auch die andere hin
und dem, der dir den Mantel wegnimmt,
lass auch das Hemd!
30Gib jedem, der dich bittet;
und wenn dir jemand das Deine wegnimmt,
verlang es nicht zurück!
31Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen,
das tut auch ihr ihnen!
32Wenn ihr die liebt, die euch lieben,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.
33Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Das tun auch die Sünder.
34Und wenn ihr denen Geld leiht,
von denen ihr es zurückzubekommen hofft,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Auch die Sünder leihen Sündern,
um das Gleiche zurückzubekommen.
35Doch ihr sollt eure Feinde lieben
und Gutes tun und leihen,
wo ihr nichts zurückerhoffen könnt.Dann wird euer Lohn groß sein
und ihr werdet Söhne des Höchsten sein;
denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36Seid barmherzig,
wie auch euer Vater barmherzig ist!
37Richtet nicht,
dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!
Verurteilt nicht,
dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden!
Erlasst einander die Schuld,
dann wird auch euch die Schuld erlassen werden!
38Gebt,
dann wird auch euch gegeben werden!
Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß
wird man euch in den Schoß legen;
denn nach dem Maß, mit dem ihr messt,
wird auch euch zugemessen werden.

FÜRBITTEN

Jesus Christus hat sich erniedrigt und zum Diener aller gemacht. Zu ihm rufen wir voll Vertrauen:
■ Für alle, die in den Einrichtungen der Caritas mitarbeiten: dass sie sich vom Geist der Liebe leiten lassen.
■ Für Menschen, die in Wohlstand leben: dass sie ihr Herz gegenüber den Armen nicht verschließen und bereit sind, mit ihnen zu teilen.
■ Für die Armen und Hilflosen, denen das Lebensnotwendige fehlt: dass ihnen wirksame Hilfe zuteilwird.
■ Für unsere Gemeinde: dass wir an der Not unserer Mitmenschen nicht achtlos vorübergehen.
Denn du bist voll Liebe und Erbarmen zu uns Menschen. Dich loben und preisen wir jetzt in alle Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Barmherziger Gott, am Fest der heiligen Elisabeth
bringen wir das Opfer des Lobes dar.
Nimm es gnädig an
und schenke auch uns
den Geist tätiger Nächstenliebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSJoh 13, 35

Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid,
wenn ihr Liebe habt zueinander – so spricht der Herr.

SCHLUSSgebet

Barmherziger Gott, wir haben das Brot des Lebens empfangen
am Gedenktag der heiligen Elisabeth,
die du uns als Vorbild echter Frömmigkeit
und selbstlosen Helfens geschenkt hast.
Lass auch uns aus der Kraft der heiligen Speise
in der Liebe zu dir wachsen
und uns mühen im Dienst an deinem Volk.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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