12. November

Hl. Josaphat
Bischof, Märtyrer

Gedenktag

In Wlodzimierz (Weißrussland) 1580 geboren und von orthodoxen Eltern stammend, wurde er Basilianermönch und Priester, 1617 Koadjutor des Erzbischofs von Polozk und 1618 dessen Nachfolger. Unermüdlich warb er für die Ausbreitung der Union der ruthenischen Kirche mit Rom. Auf einer Visitationsreise erlitt er am 12. November 1623 bei Witebsk als „Apostel der Union“ den Martertod durch Schismatiker. Reliquien in der griechisch-katholischen Barbarakirche zu Wien und in Rom.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1313 ff.,
oder für Hirten der Kirche (Bischöfe), S. 1325 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1370 ff.,
oder für Hirten der Kirche, S. 1373 ff.

ERÖFFNUNGSVERS

Für seinen Gott hat dieser Heilige gekämpft bis zum Tod.
Er war ohne Furcht, denn er stand auf sicherem Grund. (MB 904)

TAGESgebet

Gott, du Vater aller Gläubigen, von deinem Geist erfüllt,
hat der Märtyrerbischof Josaphat
für das ihm anvertraute Volk
sein Leben dahingegeben.
Auf seine Fürsprache
gib auch uns den Geist der Liebe,
damit wir bereit sind,
unser Leben ganz für unsere Brüder einzusetzen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4, 2). In den Versen 4, 4–6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinandergereiht: 1. ein Leib – ein Geist – eine Hoffnung: das ist die Kirche; 2. ein Herr – ein Glaube – eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater aller. – Im zweiten Teil dieser Lesung (4, 7.11–13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde – im Gottesdienst und im Alltag – seine besondere Gnade: Es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Es ist der eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr; ist auch „das Haupt“ (4, 15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und beherrscht. – Zu 4, 1–3: Eph 3, 1; Röm 12, 1.16; Kol 3, 12–14. – Zu 4, 4–6: Röm 12, 5; Eph 2, 16.18; 1 Kor 8, 6. – Zu 4, 7.11–13: Röm 12, 3–8; 1 Kor 12, 11.28; Kol 1, 25.28.

ERSTE LesungEph 4, 1–7.11–13

Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

ANTWORTPSALMPs 1, 1–2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder

Kv Selig, wer Gefallen hat Ps 92 [91], 13.14)
an der Weisung des Herrn– KvGL 31, 3, IV. Ton
Oder:
Kv Gesegnet, wer auf den Herrn vertraut. – Kv
Oder:
Kv Der Gerechte sprießt wie die Palme in den Höfen unseres Gottes. – Kv

1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, ∗
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, ∗
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt ∗
und dessen Blätter nicht welken.
[ ] Alles, was er tut, ∗
es wird ihm gelingen. – (Kv)
4[ ] Nicht so die Frevler: ∗
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, ∗
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Am Schluss seines großen Abschiedsgebetes hat Jesus um die Einheit all derer gebetet, die im Lauf der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes und der Wahrheit Jesu Christi. In der Einheit der Christen spiegelt sich die Einheit wider, durch die Christus im Vater und der Vater in ihm ist. Eine zerrissene und gespaltene Christenheit verzerrt das Bild Gottes bis zur Unkenntlichkeit. Der Unglaube in der heutigen Welt und das Stagnieren der missionarischen Bemühungen ist zum guten Teil die Schuld derer, die vorgeben, Jünger Jesu zu sein, aber in Wirklichkeit sich weit von ihm entfernt haben, vielleicht ohne sich darüber im Klaren zu sein. Man kann nicht Gemeinschaft mit Christus haben und gleichzeitig in Spaltung und Feindschaft leben. Die Einheit der Christen kann aber nicht gemacht werden, etwa durch Vereinbarungen über Lehre und Organisation. Sie kann nur als Geschenk erbeten werden. Hinter der Bitte Jesu um die Einheit der Jünger steht sein Wille (17, 24), dass die Jünger seine Herrlichkeit schauen sollen, die Herrlichkeit des geliebten Sohnes beim Vater. Das Schauen und Teilhaben in der Ewigkeit wird die Fortsetzung und Vollendung des Glaubens sein, durch den schon auf der Erde die Jünger eins sind mit Christus und untereinander. – Zu 17, 20–23: Joh 10, 30; 4, 34; Apg 1, 8. – Zu 17, 24–26: Joh 1, 14; 1 Thess 4, 17; 2 Thess 1, 12; Joh 1, 10; 1 Joh 3, 1; 4, 6; Joh 14, 21.

EvangeliumJoh 17, 20–26

Ich will, dass sie dort bei mir sind, wo ich bin

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

FÜRBITTEN

Im Gebet rufen wir zu Jesus Christus, der für die Einheit seiner Jünger gebetet hat:
■ Für die Kirche in Osteuropa: Gib, dass sie ungehindert den Glauben leben und verkünden kann.
■ Für die in viele Konfessionen gespaltene Christenheit: Mehre das Verständnis füreinander und stärke das Verlangen nach Einheit.
■ Für alle, die um deinetwillen leiden müssen: Mache ihr Leid fruchtbar für das Wachstum des Glaubens.
■ Für unsere Gemeinde: Hilf uns, konsequent und überzeugend für unseren Glauben einzustehen.
Allmächtiger Gott, der heilige Bischof Josaphat hat für die Einheit im Glauben sein Leben hingegeben. Hilf uns, die Einheit der Christen zu fördern durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

GABENgebet

Gütiger Gott,
erfülle diese Gaben mit deinem Segen
und mache uns treu im Glauben,
den der heilige Josaphat mit seinem Blut bezeugt hat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSMt 16, 24

Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich; so folge er mir nach. (MB 905)

SCHLUSSgebet

Barmherziger Gott, dein heiliges Mahl
schenke uns den Geist der Stärke und des Friedens,
damit wir nach dem Vorbild des heiligen Josaphat
unser Leben einsetzen
für die Ehre und die Einheit der Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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