6. November
Hl. Leonhard
Einsiedler
Der Einsiedler Leonhard lebte wahrscheinlich im 6. Jahrhundert heutigen St-Léonard-de-Noblat (Bistum Limoges). Nach der legendären Lebensbeschreibung aus dem 11. Jahrhundert soll er aus dem fränkischen Adel stammen und Schüler des hl. Remigius von Reims gewesen sein. Seine Verehrung hat sich vor allem in Süddeutschland verbreitet. Leonhard ist Patron der Bauern und Fuhrleute, Beschützer der Pferde und des Viehs und Helfer in anderen Nöten.
Commune-Texte:
Messformulare für Ordensleute
Schriftlesungen für heilige Männer
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast den heiligen Einsiedler Leonhard berufen,
Gefangene zu befreien
und Sünder auf den rechten Weg zu führen.
Löse uns aus den Fesseln der Sünde
und erhalte uns in der Freiheit,
zu der du uns berufen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen? Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (Phil 3,13). Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt; christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. - Zu 3,8-11: Röm 1,16; 10,3; Gal 2,16; Röm 1,4; 9,1-5. - Zu 3,12-14: Gal 5,7; 1 Kor 9,24-27; Phil 2,16.
ERSTE Lesung |
Phil 3, 8-14 |
Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.
14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a) |
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R |
(GL neu 649, 2 oder 629, 3) |
1 Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. |
II. oder VI. Ton |
2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.“
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)
7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 9b.5b |
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Die zwei kurzen Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle könnten zu dem Missverständnis Anlass geben, als würde Gott mit dem Schatz im Acker und mit der schönen Perle verglichen. Gott ist aber keine Sache, kein Ding, das wir erwerben und besitzen können. Gott ist Person, sofern wir mit Person das lebendige Du meinen, dem wir begegnen, mit dem wir Gemeinschaft haben können. Diese Begegnung drängt sich nicht auf, sie lässt sich auch nicht erzwingen, aber sie wird dem geschenkt, der sie aufrichtig sucht. Sie ist dann für den Menschen die große Überraschung, vor der alle anderen Werte zurücktreten. Mit Freude wird er arm; er versteht die Botschaft vom Gottesreich und den Ruf zur Umkehr als die große Einladung zur Freude, die man bei Gott findet. - Spr 2,4-5; 4,7; Mt 19,21.
Evangelium |
Mt 13, 44-46 |
Er verkaufte alles, was er besaß und kaufte jenen Acker
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
44Mit
dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war.
Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte
er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
45Auch
ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
Fürbitten
Jesus Christus befreite uns aus der Gefangenschaft der Sünde. Ihn bitten wir:
Führe alle Christen zur vollen Freiheit der Kinder Gottes.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Hilf den Aufsehern in den Gefängnissen, dass sie die Menschenwürde der Strafgefangenen achten.
Befreie alle, die unschuldig gefangen gehalten werden.
Gib, dass wir den entlassenen Strafgefangenen einen neuen Anfang erleichtern.
Gütiger Vater, auf die Fürbitte des heiligen Einsiedlers Leonhard zerbrich die Fesseln unserer Schuld durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.