29. Mai

Hl. Paul VI.
Papst

Giovanni Battista Montini wurde am 26. September 1897 in Concesio in der Nähe von Brescia geboren. Am 29. Mai 1920 zum Priester geweiht, arbeitete er in verschiedenen Funktionen für den Apostolischen Stuhl bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von Mailand 1954. 1963 wurde er zum Papst gewählt und nahm den Namen Paul an. Er leitete das Zweite Vatikanische Konzil bis zu dessen Abschluss und setzte sich ein für die Erneuerung des kirchlichen Lebens, besonders der Liturgie, für den ökumenischen Dialog und die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute. Paul VI. starb am 6. August 1978.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche (Päpste), S. 1174 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Päpste), S. 1222 ff.

TAGESGEBET

Gott,
du hast dem heiligen Papst Paul aufgetragen,

als unermüdlicher Apostel des Evangeliums
deine Kirche zu leiten.
Hilf uns,
dass wir im Licht seiner Weisungen mitwirken,
eine Kultur der Liebe in der ganzen Welt zu verbreiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die christliche Freiheit ist nur dann christlich, wenn sie sich in der Liebe verwirklicht, d. h. näherhin: wenn sie mit Rücksicht auf den Anderen bereit ist, auf ihr Recht zu verzichten. Das braucht nicht eigentlich bewiesen zu werden. Wer es nicht einsieht, dem werden auch Beweise nicht viel nützen. Aber es kann anschaulich gemacht werden, und das versucht Paulus, indem er auf seine eigene Situation verweist. Er ist Apostel und hat als solcher gewisse „Rechte“: Er könnte, wie andere Apostel, eine Frau haben und er könnte (für sich und seine Familie) seinen Unterhalt von der Gemeinde beziehen. Er macht von seinem Recht aber keinen Gebrauch, „um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen“ (1 Kor 9, 12). Zudem steht er mit Gott in keinem Vertragsverhältnis, er ist kein Angestellter, der Rechte geltend machen kann. Er steht völlig in der Verfügung dessen, der ihn berufen hat. Er ist von Gott in Dienst genommen, um allen Menschen zu dienen und wenigstens einige zu retten. Nur so rettet er auch sich selbst. Retten kann nur die Liebe, nicht das Recht, auch nicht die „Erkenntnis“, die hochmütig macht und bewirkt, dass ich meinen Nächsten erniedrige, dem diese Erkenntnis fehlt. – Apg 4, 18–20; 9, 15–16; 22, 14–15; 26, 16–18; 2 Kor 11, 7.

Erste Lesung1 Kor 9, 16–19.22–23

Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
16Wenn ich das Evangelium verkünde,
gebührt mir deswegen kein Ruhm;
denn ein Zwang liegt auf mir.
Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!
17Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn.
Wenn es mir aber nicht freisteht,
so ist es ein Dienst, der mir anvertraut wurde.
18Was ist nun mein Lohn?
Dass ich unentgeltlich verkünde
und so das Evangelium bringe
und keinen Gebrauch von meinem Anrecht
aus dem Evangelium mache.
19Obwohl ich also von niemandem abhängig bin,
habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht,
um möglichst viele zu gewinnen.
22Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden,
um die Schwachen zu gewinnen.
Allen bin ich alles geworden,
um auf jeden Fall einige zu retten.
23Alles aber tue ich um des Evangeliums willen,
um an seiner Verheißung teilzuhaben.

AntwortpsalmPs 96 (95), 1–2.3 u. 7.8 u. 10 (Kv: vgl. 3a)

Kv Kündet den Völkern
die Herrlichkeit des Herrn! – Kv GL 54, 1, VIII. Ton

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
singt dem Herrn, alle Lande,
2singt dem Herrn, preist seinen Namen! ∗
Verkündet sein Heil von Tag zu Tag! – (Kv)
3Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit, ∗
bei allen Völkern von seinen Wundern!
7Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, ∗
bringt dar dem Herrn Ehre und Macht! – (Kv)
8Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens! ∗
Bringt Gaben und tretet ein in die Höfe seines Heiligtums!
10Verkündet bei den Nationen: Der Herr ist König! /
Fest ist der Erdkreis gegründet, er wird nicht wanken. ∗
Er richtet die Völker so, wie es recht ist. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mk 1, 17b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Für die Jünger Jesu ist es wesentlich, seine Lehre zu verstehen, und dazu ist es auch notwendig, Klarheit über seine Person zu haben. Diese Klarheit zu schaffen ist der Zweck der Frage Jesu: Für wen halten die Leute den Menschensohn? „Die Leute“ – „ihr aber“ – „Simon Petrus“: Das sind drei Stufen des Glaubens und des Erkennens. Im Markusevangelium lautet die Antwort des Petrus: „Du bist der Messias“ (Mk 8, 29); bei Matthäus fügt er hinzu: „der Sohn des lebendigen Gottes“. Diese Antwort ist schon in Mt 14, 33 vorbereitet, wo die Jünger in einer plötzlichen Helligkeit sagten: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn“. Auf Petrus und seinen Glauben baut Jesus seine Kirche; sie wird dem Ansturm der Todesmächte, den Nöten, die der Ankunft des Menschensohnes vorausgehen, nicht unterliegen. Aber es ist keine triumphierende Kirche, die Jesus gründet. Er selbst, der Menschensohn, muss „vieles erleiden und getötet werden“ (16, 21); auch Petrus wird lernen müssen, nicht das zu denken, „was die Menschen wollen“, sondern „das, was Gott will“ (16, 23). – Mk 8, 27–29; Lk 9, 18–20.

EvangeliumMt 16, 13–19

Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
13 als Jesus in das Gebiet von Cäsaréa Philíppi kam,
fragte er seine Jünger und sprach:
Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
14Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer,
andere für Elíja,
wieder andere für Jeremía oder sonst einen Propheten.
15Da sagte er zu ihnen: Ihr aber,
für wen haltet ihr mich?
16Simon Petrus antwortete und sprach:
Du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes!
17Jesus antwortete und sagte zu ihm:
Selig bist du, Simon Barjóna;
denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart,
sondern mein Vater im Himmel.
18Ich aber sage dir:
Du bist Petrus – der Fels –
und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
19Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;
was du auf Erden binden wirst,
das wird im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst,
das wird im Himmel gelöst sein.

Fürbitten

Christus baut seine Kirche auf dem Glauben der Seinen auf. Ihn bitten wir:
■ Für den Papst und die Bischöfe, die Theologinnen, Theologen und Laien: Lass sie im Dialog Wege finden, den Glauben zu bewahren, aber in die jeweilige Zeit zu übersetzen.
■ Für alle, die sich mit der Kirche schwertun: Schenke ihnen deinen Geist, die Aussagen des Konzils und die kirchlichen Gesetze zu verstehen.
■ Für alle, die sich eine moderne Kirche wünschen: Lass sie erkennen, dass sie selbst als lebendige Steine Mitverantwortung für Kirche und Welt tragen.
■ Für die Notleidenden: Stärke sie und schenke ihnen Vertrauen in deine Führung und Wegbegleitung.
■ Für die Verstorbenen: Führe sie an das Ziel des Lebens und an das Ziel ihres Glaubens.
Mit Simon Petrus bekennen wir: Du, Herr, bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Dir sei Lob und Dank und Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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