8. März

Hl. Johannes von Gott
Ordensgründer

In Portugal 1495 geboren, führte er, mit 8 Jahren entführt, ein wechselvolles Leben als Hirte, Soldat, Handlanger und fliegender Buchhändler, bis er 1539 seine Bekehrung zu einem neuen Leben erfuhr. Das von ihm in Granada 1540 gegründete Krankenhaus brachte einen gewaltigen Fortschritt in der Behandlung (psychoanalytische Ansätze, gütige Aussprache, körperliche und seelische Heilung) der physisch und psychisch Kranken. Hier entstand der Orden der Barmherzigen Brüder. Gestorben am 8. März 1550 in Granada, Grab in der Ordenskirche. Der Name „von Gott“, zunächst ein Ersatz für den unbekannten Namen des Entführten, wird auf sein Wirken gedeutet.

Commune-Texte:
A Messformulare für Ordensleute, S. 1204 ff.,
oder für Heilige der Nächstenliebe, S. 1207 ff.
B Schriftlesungen für heilige Männer und Frauen (Ordensleute oder Heilige der Nächstenliebe), S. 1231 ff.

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
die Liebe zu dir

hat den heiligen Johannes gedrängt,
an den Leiden der Kranken Anteil zu nehmen
und ihnen zu helfen.
Dränge auch uns zu Werken der Barmherzigkeit
und lass uns zu denen gehören,
die dein Reich besitzen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben hinübergegangen“ (1 Joh 3, 14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne weiteres im Innern erfahrbar. Zunächst weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also durch den Glauben. Aber wie es ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich den Hass (3, 12.13.15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer den Bruder liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die Liebe Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der absolute Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3, 12). Den Mitmenschen nicht zu hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind bereits Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die Sünde der Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die Liebe, die von Gott kommt, ist auch das Kleine groß. – Zu 3, 14–15: 1 Joh 4, 7; 5, 13; Gen 4, 8. – Zu 3, 16–18: Joh 10, 11.15; 15, 13; Röm 5, 6–8; 1 Kor 8, 11; Lk 10, 30–37.

LESUNG1 Joh 3, 14–18

Auch wir müssen für die Brüder das Leben hingeben

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

Schwestern und Brüder!
14Wir wissen,
dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind,
weil wir die Brüder lieben.
Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder
und ihr wisst:
Kein Menschenmörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt.
16Daran haben wir die Liebe erkannt,
dass Christus sein Leben für uns hingegeben hat.
So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn jemand die Güter dieser Welt hat
und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht,
wie kann die Liebe Gottes in ihm bleiben?
18Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.

ANTWORTPSALMPs 112 (111), 1–2.3–4.5–6.7 u. 9 (Kv: vgl. 1)

Kv Selig, wer Gott fürchtet GL 305, 5, VI. Ton
und auf seinen Wegen geht. – Kv
(Oder: Kv Halleluja.)

1Selig der Mann, der den Herrn fürchtet ∗
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2Seine Nachkommen werden mächtig im Land, ∗
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. – (Kv)
3Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, ∗
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4Im Finstern erstrahlt er als Licht den Redlichen: ∗
Gnädig und barmherzig ist der Gerechte. – (Kv)
5Glücklich ein Mann, der gnädig ist und leiht ohne Zinsen, ∗
der nach dem Recht das Seine ordnet.
6Niemals gerät er ins Wanken; ∗
ewig denkt man an den Gerechten. – (Kv)
7Er fürchtet sich nicht vor böser Kunde, ∗
sein Herz ist fest, auf den Herrn vertraut er.
9Reichlich gibt er den Armen, /
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer, ∗
seine Macht steht hoch in Ehren. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 13, 34ac

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! – Kv
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!

ZUM EVANGELIUM  Der Menschensohn wird als König, Hirt und Richter erscheinen und die Völker der Erde versammeln. Das Gericht wird die Guten ebenso überraschen wie die Bösen. Quer durch alle Völker und Gruppierungen hindurch geht die Scheidung. Nicht nach dem Glauben, auch nicht nach der Zugehörigkeit zu einer Kirche wird gefragt. Die Gerechten sagen ausdrücklich, dass sie in den Armen und Kranken Jesus nicht erkannt haben. Erstaunt fragen sie: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen …?“ Und doch sagt ihnen der Herr: „… das habt ihr mir getan“, und stellt sie auf die rechte Seite. Er belohnt den Dienst derer, die nicht um des Lohnes willen gedient haben und die gerade mit ihrer Ahnungslosigkeit die Lauterkeit ihres Tuns beweisen. – Manch einer, der fromme Reden geführt und vielleicht sogar Wunder getan hat, wird sich unter den Böcken wieder finden. Wie viele auf der einen und wie viele auf der anderen Seite stehen, darüber wird uns nichts gesagt. – Zu 25, 34–36: Jes 58, 6–8; Eph 1, 4; Tob 4, 16; Ez 18, 7; Hebr 13, 3. – Zu 25, 40: Mt 10, 40; 18, 5; Spr 19, 17; Lk 10, 16; Apg 9, 5. – Zu 25, 41–45: Jak 2, 14–17.

EvangeliumMt 25, 31–46

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt
und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden
und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken.
34Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen:
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
35Denn ich war hungrig
und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen;
36ich war nackt
und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank
und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis
und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben
oder durstig
und dir zu trinken gegeben?
38Und wann haben wir dich fremd gesehen
und aufgenommen
oder nackt
und dir Kleidung gegeben?
39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
40Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.
41Dann wird er zu denen auf der Linken sagen:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten,
in das ewige Feuer,
das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
42Denn ich war hungrig
und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43ich war fremd
und ihr habt mich nicht aufgenommen;
ich war nackt
und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
ich war krank und im Gefängnis
und ihr habt mich nicht besucht.
44Dann werden auch sie antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig
oder fremd oder nackt
oder krank oder im Gefängnis gesehen
und haben dir nicht geholfen?
45Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan.
46Und diese werden weggehen
zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber
zum ewigen Leben.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumMt 25, 31–40

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt
und alle Engel mit ihm,
dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden
und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken.
34Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen:
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
35Denn ich war hungrig
und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen;
36ich war nackt
und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank
und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis
und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben
oder durstig
und dir zu trinken gegeben?
38Und wann haben wir dich fremd gesehen
und aufgenommen
oder nackt
und dir Kleidung gegeben?
39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
40Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.

Fürbitten

Christus begegnet uns in den Aufgaben des Alltags und im menschlichen Gegenüber. Ihn bitten wir:
■ Um Segen und Erfolg für die Barmherzigen Brüder und alle, die ihre Arbeit unterstützen.
■ Um Kraft, Geduld und Menschenliebe für alle, die im Bereich der Pflege tätig sind.
■ Um Barrierefreiheit und Unterstützung für alle, die an der Entfaltung ihres Lebens behindert werden.
■ Um Gesundheit für die Kranken, Heimat für die Obdachlosen und die Möglichkeit zur Umkehr für die Gefangenen.
■ Um das ewige Leben für die Verstorbenen, vor allem für unsere Wohltäter und Förderer.
Unerkannt bist du unter uns. Wir vertrauen auf dein Dasein und die Antwort auf unsere Bitten durch dich, unseren Bruder und Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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