28. Juni

HL. IRENÄUS
Bischof, Märtyrer, Kirchenlehrer

Gedenktag

Er wurde in Smyrna erzogen und war dort Schüler des hl. Polykarp. Im Jahr 177 war er Presbyter zu Lyon und wurde bald darauf Bischof dieser Stadt. Sein Werk als Schriftsteller richtet sich vor allem gegen die Gnostiker, gegen die er das Traditionsprinzip der Kirche geltend machte. Er starb nach der Überlieferung um 202 als Märtyrer.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1309 ff.,
oder für Hirten der Kirche (Bischöfe), S. 1321 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1416 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1441 ff.

ERÖFFNUNGSVERSVgl. Sir 45, 24

Der Herr machte ihn zum Vorsteher seiner Gemeinde,
zum Diener seines Bundes, dass er Priester sei in Ewigkeit. (MB 916)

TAGESGEBET

Gott der Wahrheit und des Friedens,in deiner Kraft hat der heilige Irenäus
die wahre Lehre verteidigt und der Kirche den Frieden erhalten.
Auf seine Fürsprache
erneuere in uns den Glauben und die Liebe
und mache uns bereit, Frieden und Eintracht zu fördern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Der christliche Glaube ist von außen her durch die Verfolgung gefährdet, von innen her durch die Mutlosigkeit angesichts der scheinbaren Nutzlosigkeit aller Mühe, und immer auch durch die Irrlehre. Vom Verhalten gegenüber den Irrlehrern ist in den Timotheusbriefen und im Brief an Titus wiederholt die Rede. Der Verfasser hält nicht viel von Diskussionen, bei denen ja nicht immer die bessere Sache, sondern oft eben der bessere Redner sich durchsetzt; „du weißt, dass sie nur Streitereien hervorbringen“ (2 Tim 2,23). Man kann in Diskussionen zwar Argumente widerlegen, aber kaum je einen Menschen überzeugen. Im Fall eines Irrlehrers ist das, was Not tut, die „Umkehr“ (2,25). Diese aber kann nur als Geschenk Gottes erhofft, nicht von Menschen erzwungen werden. In 2,26 wird von dem, der im Glauben irrt und einen falschen Glauben lehrt ein ziemlich düsteres Bild gezeichnet. Er ist von sich aus geradezu unfähig, zur Wahrheit zurückzukehren. Was kann der Leiter einer Gemeinde (ein „Knecht des Herrn“, 2,24) also tun? Er soll erstens in der Gemeinde („mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“) für eine Atmosphäre des Glaubens und der Liebe sorgen (2,22), und zweitens als fähiger und geduldiger Lehrer allen mit Güte begegnen (2,24). – Zu 2,22–23: 1 Tim 4,12; 6,11; 2 Tim 3,10. – Zu 2,24–26: 2 Tim 2,16; 1 Tim 4,7; 3,2–3; 2,4.

ERSTE LESUNG2 Tim 2, 22b–26

Ein Knecht des Herrn soll zu allen freundlich sein und sie mit Güte zurechtweisen

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
22bStrebe unermüdlich
nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden,
zusammen mit denen,
die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!
23Lass dich nicht auf törichte
und unsinnige Auseinandersetzungen ein;
du weißt, dass sie nur Streitereien hervorbringen.
24Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten,
sondern zu allen freundlich sein,
ein geschickter und geduldiger Lehrer,
25der auch die mit Güte zurechtweist,
die sich hartnäckig widersetzen,
damit Gott ihnen vielleicht Umkehr
zur Erkenntnis der Wahrheit schenkt
26und sie wieder zur Besinnung kommen
und aus dem Netz des Teufels befreit werden,
von dem sie gefangen gehalten werden,
seinem Willen unterworfen.

ANTWORTPSALMPs 37 (36), 3–4.5–6.30–31 (Kv: vgl. 30a)

Kv Der Mund des Gerechten GL 312, 7, II. Ton
spricht Worte der Weisheit! – Kv

3Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, ∗
wohne im Land und hüte die Treue!
4Habe deine Lust am Herrn! ∗
So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. – (Kv)
5Befiehl dem Herrn deinen Weg, ∗
vertrau ihm – er wird es fügen.
6Er lässt deine Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht, ∗
dein Recht wie die Helle des Mittags. – (Kv)
30Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit ∗
und seine Zunge redet, was recht ist.
31Die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen, ∗
seine Schritte werden nicht wanken. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Am Schluss seines großen Abschiedsgebetes hat Jesus um die Einheit all derer gebetet, die im Lauf der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes und der Wahrheit Jesu Christi. In der Einheit der Christen spiegelt sich die Einheit wider, durch die Christus im Vater und der Vater in ihm ist. Eine zerrissene und gespaltene Christenheit verzerrt das Bild Gottes bis zur Unkenntlichkeit. Der Unglaube in der heutigen Welt und das Stagnieren der missionarischen Bemühungen ist zum guten Teil die Schuld derer, die vorgeben, Jünger Jesu zu sein, aber in Wirklichkeit sich weit von ihm entfernt haben, vielleicht ohne sich darüber im Klaren zu sein. Man kann nicht Gemeinschaft mit Christus haben und gleichzeitig in Spaltung und Feindschaft leben. Die Einheit der Christen kann aber nicht gemacht werden, etwa durch Vereinbarungen über Lehre und Organisation. Sie kann nur als Geschenk erbeten werden. Hinter der Bitte Jesu um die Einheit der Jünger steht sein Wille (17, 24), dass die Jünger seine Herrlichkeit schauen sollen, die Herrlichkeit des geliebten Sohnes beim Vater. Das Schauen und Teilhaben in der Ewigkeit wird die Fortsetzung und Vollendung des Glaubens sein, durch den schon auf der Erde die Jünger eins sind mit Christus und untereinander. – Zu 17, 20–23: Joh 10, 30; 4, 34; Apg 1, 8. – Zu 17, 24–26: Joh 1, 14; 1 Thess 4, 17; 2 Thess 1, 12; Joh 1, 10; 1 Joh 3, 1; 4, 6; Joh 14, 21.

EvangeliumJoh 17, 20–26

Ich will, dass sie dort bei mir sind, wo ich bin

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

FÜRBITTEN

Wir wollen da sein, wo Christus ist. In seiner Nähe bitten wir:
■ Um Einheit der Christen in den Pfarrgemeinden, in den Kulturen und trotz aller Herausforderungen im Glauben.
■ Um Orientierung und Halt im Glauben für alle, die durch die Vielzahl der Meinungen und Nachrichten verunsichert sind.
■ Um ein hörendes und sehendes Herz, das die Anliegen der Welt immer wieder im Gebet vor dich bringt.
■ Um die Erfahrung der Liebe für alle Notleidenden und um das ewige Leben für unsere Verstorbenen.
Voll Vertrauen wenden wir uns an dich, denn mit dir wollen wir eins sein in der Ewigkeit. – A: Amen.

GABENGEBET

Allmächtiger Gott,nimm zu deinem Lob das Opfer an,
das wir am Gedenktag des heiligen Irenäus dir weihen.
Es schenke uns den Mut zur Wahrheit,
so dass wir den Glauben der Kirche
unversehrt bewahren
und an ihrer Einheit unerschütterlich festhalten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSJoh 21, 17

Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. (MB 917)

SCHLUSSGEBET

Herr, unser Gott,durch die Feier dieser heiligen Geheimnisse
mehre in uns den Glauben,
den der heilige Irenäus bis zum Tode festgehalten hat.
Gib, dass auch wir aus diesem Glauben leben
und so die wahre Gerechtigkeit erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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