6. Juni

Hl. Norbert von Xanten
Ordensgründer, Bischof

Aus der Familie der Edelherren von Gennep um 1080 geboren, wurde er nach einem weltlichen Leben Priester und Wanderprediger in Nordfrankreich. Mit seinen Schülern siedelte er sich 1120 im Tal von Prémontré an und wurde so zum Gründer der Prämonstratenser, einer Chorherrengemeinschaft mit der Augustinusregel. Auch in Deutschland anerkannt, wurde er 1126 Erzbischof von Magdeburg und wirkte hier für die Erneuerung des kirchlichen Lebens, die Verbreitung seines Ordens in Ostdeutschland und die Ausbreitung des Glaubens. Gestorben am 6. Juni 1134 in Magdeburg, begraben in der dortigen Marienkirche. Seine Gebeine wurden 1627 nach Strahov bei Prag übertragen.

Commune-Texte:
A Messformulare für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1204 ff.,
oder für Bischöfe, S. 1174 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1231 ff.

Tagesgebet

Gott, du Herr deiner Kirche,
der heilige Norbert

ist durch sein Beten und Sorgen
ein Hirte nach deinem Herzen geworden.
Höre auf seine Fürsprache
und gib deinem Volk auch heute
Bischöfe und Priester,
die ihm die Botschaft des Heiles verkünden
und es nach deinem Willen leiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die Hirten Israels, d. h. seine Könige und die Führungsschicht, haben versagt. Sie haben ihre Macht missbraucht, für die Schwachen und Armen nicht gesorgt und nur sich selbst gemästet (Ez 34, 1–6). Darum (Vers 7) ist über sie der Gerichtstag gekommen, „der dunkle, düstere Tag“ (V. 12) der Zerstörung Jerusalems (587 v. Chr.). Jetzt aber will Gott selbst der Hirt seines Volkes sein, er will das Volk wieder in sein Land zurückführen und vor allem für die Schwachen und Verlorenen sorgen. In der Fortsetzung wird noch gesagt, dass Gott einen einzigen Hirten für sein Volk bestellen und einen neuen Bund mit ihm schließen wird (34, 23–25). Das Wann und Wie dieses rettenden Eingreifens bleibt beim Propheten unbestimmt; in der Person Jesu hat die Verheißung ihre letzte Deutung und Erfüllung gefunden (vgl. Lk 15; Joh 10). – Jes 54, 7–10; Jer 23, 1–6; Mi 7, 18–20; Sach 11, 4–17; Lk 19, 10.

Erste LesungEz 34, 11–16

Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert, so werde ich mich um meine Schafe kümmern

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

11So spricht Gott, der Herr:
Siehe, ich selbst bin es,
ich will nach meinen Schafen fragen
und mich um sie kümmern.
12Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert
an dem Tag,
an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben,
so werde ich mich um meine Schafe kümmern
und ich werde sie retten aus all den Orten,
wohin sie sich am Tag des Gewölks
und des Wolkendunkels zerstreut haben.
13Ich werde sie aus den Völkern herausführen,
ich werde sie aus den Ländern sammeln
und ich werde sie in ihr Land bringen.
Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide,
in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.
14Auf guter Weide werde ich sie weiden
und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein.
Dort werden sie auf gutem Weideplatz lagern,
auf den Bergen Israels werden sie auf fetter Weide weiden.
15Ich, ich selber werde meine Schafe weiden
und ich, ich selber werde sie ruhen lassen –
Spruch Gottes, des Herrn.
16Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen,
die vertriebenen zurückbringen,
die verletzten verbinden,
die schwachen kräftigen,
die fetten und starken behüten.
Ich will ihr Hirt sein
und für sie sorgen, wie es recht ist.

AntwortpsalmPs 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)

Kv Der Herr ist mein Hirt,
nichts wird mir fehlen. – KvGL 37, 1, VI. Ton

1Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen ∗
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3Meine Lebenskraft bringt er zurück. ∗
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem
Namen. – (Kv)
4Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ∗
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, ∗
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
5Du deckst mir den Tisch ∗
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, ∗
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
6Ja, Güte und Huld ∗
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn ∗
für lange Zeiten. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 5, 3

Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Viele Menschen folgen Jesus auf dem Weg nach Jerusalem, werden sie auch bis nach Golgota mitgehen? Jesus nennt ihnen die Bedingungen der Nachfolge: Bereitschaft zum Verzicht auf Familie und Freunde, auf Ehre und Besitz, ja auf das eigene Leben. Wer sich zur Nachfolge entschließt, muss wissen, was er wagt. Er muss seine Kräfte und Möglichkeiten prüfen wie jemand, der einen Bau ausführen oder einen Krieg unternehmen will. Besagen diese Gleichnisse auch, dass die Nachfolge jedem freigestellt ist? Das vorausgegangene Gleichnis vom Gastmahl empfiehlt eine solche Deutung nicht. Aber Jesus verlangt nicht von jedem die gleiche Art und Weise der Nachfolge. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg. Die Forderung zu größerem Verzicht hat als Voraussetzung und als Ziel die größere Liebe. Wer angefangen hat, die Größe Gottes zu begreifen, dem werden alle geschaffenen Dinge klein. – Zu 14, 25–27: Mt 10, 37–38; Lk 22, 26–28; Dtn 33, 9–10; Lk 18, 24–30; Joh 12, 26. – Zu 14, 28–31: Spr 24, 6; Lk 9, 61–62.

EvangeliumLk 14, 25–33

Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
25 begleiteten viele Menschen Jesus;
da wandte er sich an sie
26und sagte: Wenn jemand zu mir kommt
und nicht Vater und Mutter,
Frau und Kinder, Brüder und Schwestern,
ja sogar sein Leben gering achtet,
dann kann er nicht mein Jünger sein.
27Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht,
der kann nicht mein Jünger sein.
28Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will,
setzt er sich dann nicht zuerst hin
und berechnet die Kosten,
ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
29Sonst könnte es geschehen,
dass er das Fundament gelegt hat,
dann aber den Bau nicht fertigstellen kann.
Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten
30und sagen: Der da hat einen Bau begonnen
und konnte ihn nicht zu Ende führen.
31Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht,
setzt er sich dann nicht zuerst hin
und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann
dem entgegenstellen kann,
der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
32Kann er es nicht,
dann schickt er eine Gesandtschaft,
solange der andere noch weit weg ist,
und bittet um Frieden.
33Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein,
wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Fürbitten

Christus fordert uns heraus, aber er steht uns auch bei in den Herausforderungen des Lebens. Vertrauensvoll bitten wir ihn:
■ Segne den Orden der Prämonstratenser, ihre Lebensform und ihre Gemeinschaft, ihre Verkündigung und ihr pastorales Wirken.
■ Segne alle, die sich um ein Leben in deiner Nachfolge mühen, die von dir erzählen und die mit anderen und für andere beten.
■ Segne alle, die dich suchen, die aufgrund eines Schicksalsschlags mit dir hadern oder die zu dir umkehren wollen.
■ Segne alle, die sich in der Pflege anderer engagieren, die mit Bedürftigen teilen oder die sich für Frieden und Umweltschutz einsetzen.
■ Segne die Trauernden mit Trost, die Verstorbenen mit ewigem Leben und uns alle mit einer guten Sterbestunde.
Du bist die Hoffnung der Betenden, das Ziel der Suchenden und der Herr über Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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