5. Juni

Hl. Bonifatius
Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

Gedenktag

Der Apostel Deutschlands, in Wessex 672/675 geboren und in den Klöstern Exeter und Nursling erzogen, war Benediktiner und durch die Rom verbundene Landeskirche seiner Heimat geprägt. Auf das Festland gelangte er als Missionar erstmals 716 und leistete in der Folge bei Friesen, Thüringern und Hessen erfolgreiche Missionsarbeit. Die Päpste anerkannten sein Wirken und erhoben ihn 722 zum Bischof, 732 zum Erzbischof und 738 zum Legaten für Germanien. Als persönlicher Missionserzbischof erhielt er das Bistum Mainz. Groß sind seine Verdienste um das Klosterleben, das ihm wichtige Gründungen verdankt (etwa Fulda 744), und um die kirchliche Organisation. In der Friesenmission erlitt er am 5. Juni 754 bei Dokkum den Martertod. Grab in der Krypta des Domes zu Fulda.

Commune-Texte:
Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.,
oder für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1222 ff.

EröffnungsversJes 52, 7

Willkommen ist der Freudenbote, der den Frieden ankündigt,
der gute Nachricht bringt und die Rettung verheißt.

Tagesgebet

Herr, unser Gott,
erhöre die Bitten deiner Gemeinde,

die heute das Fest des heiligen Bonifatius feiert.
Auf seine Fürsprache schenke uns deine Hilfe,
damit wir den Glauben treu bewahren,
den er unseren Vätern gepredigt
und mit seinem Blut besiegelt hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  In diesem Abschnitt der Apostelgeschichte verteidigt sich Paulus im palästinischen Cäsarea vor dem König Agrippa gegen die Anschuldigungen seiner jüdischen Gegner. Seit dem 21. Kapitel ist er ein Gefangener der römischen Besatzer. Paulus sagt, was ihn zu seiner rastlosen Missionstätigkeit angetrieben hat. Er erklärt, welches der Inhalt und das Ziel seiner Predigt ist. Getrieben hat ihn ganz einfach der Gehorsam. Es war ihm unmöglich, dem Befehl der himmlischen Stimme Widerstand zu leisten (Apg 26, 19). Als Inhalt seiner Predigt nennt Paulus in 26, 6–7 die „Hoffnung“ Israels, dass Gott seine alte Verheißung erfüllen und den Messias senden wird, „nach dem Wort der Propheten und des Mose“ (26, 22). Jetzt geht die Hoffnung in Erfüllung (26, 23): Jesus, der Christus, hat den Tod erlitten, er ist von den Toten auferstanden, und er bringt dem Volk Israel und allen Völkern das „Licht“: die rettende Wahrheit Gottes. In seinem Dienst steht der Apostel. – Zu 26, 19–21: Gal 1, 15–16; Lk 3, 8; Apg 2, 38; 9, 19–20.28–29; 22, 17–21. – Zu 26, 23: Lk 24, 26; Apg 13, 47; Lk 2, 32.

Erste LesungApg 26, 19–23

Christus wird dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen sagte Paulus:
19 König Agríppa,
ich habe mich der himmlischen Erscheinung nicht widersetzt,
20sondern zuerst denen in Damáskus und in Jerusalem,
dann im ganzen Land Judäa und bei den Heiden verkündet,
sie sollten umkehren,
sich Gott zuwenden
und der Umkehr entsprechende Taten tun.
21Aus diesem Grund haben mich einige Juden im Tempel ergriffen
und versucht, mich umzubringen.
22Doch ich habe Gottes Hilfe erfahren bis zum heutigen Tag;
so stehe ich da als Zeuge für Groß und Klein
und sage nichts anderes als das,
was nach dem Wort der Propheten und des Mose
geschehen soll:
23dass der Christus leiden müsse
und dass er, als Erster von den Toten auferstanden,
dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden werde.

AntwortpsalmPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Siehe S. 779.GL 454, VI. Ton

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Jesus ist der wahre Weinstock (Joh 15, 1–8), die Jünger sind die Reben. Mit diesem Bild drückt Jesus aus, dass die Jünger ganz eng mit ihm verbunden, aber auch von ihm abhängig sind. Es ist aber keine Abhängigkeit, die in die „Knechtschaft“, in eine Freiheitsberaubung führt. Jesus ist auch der wahre Freund. Seine Jünger sollen ihn zwar als ihren Herrn, nicht aber als ihren Vorgesetzten ansehen. Er hat sie in seine Nähe gerufen, er hat zu ihnen von sich und vom Vater und vom ewigen Leben gesprochen. Durch sie will er von jetzt an zu den Menschen sprechen. Die „Welt“, zu der Jesus die Jünger sendet, will den ganzen Menschen beherrschen. Sie wird die Jünger Jesu ablehnen. Der Hass der Welt gilt nicht so sehr dem einzelnen Jünger (den man „als Menschen“ vielleicht ganz annehmbar findet). Er gilt der geheimen Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger aus der Welt herausnimmt. Er gilt Christus, dem Herrn, selbst und seinem Geist, der in den Jüngern am Werk ist. – Zu 15, 14–16a: Lk 12, 4; Gen 18, 17; Ex 33, 11; Joh 15, 2; Mt 18, 19. – Zu 15, 18–20: Mt 10, 22; 1 Joh 3, 11–18; Joh 13, 16; Mt 10, 24–25.

EvangeliumJoh 15, 14–16a.18–20

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
14Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15Ich nenne euch nicht mehr Knechte;
denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
16aNicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt
und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
18Wenn die Welt euch hasst,
dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.
19Wenn ihr von der Welt stammen würdet,
würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.
Aber weil ihr nicht von der Welt stammt,
sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt.
20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe:
Der Sklave ist nicht größer als sein Herr.
Wenn sie mich verfolgt haben,
werden sie auch euch verfolgen;
wenn sie an meinem Wort festgehalten haben,
werden sie auch an eurem Wort festhalten.

Fürbitten

Herr, du begegnest uns mit der Offenheit eines Freundes gegenüber seinen Freunden. Dich bitten wir:
■ Schenke den deutschen Bischöfen Einigkeit, hilf ihnen, den Glauben zu bewahren, und mach sie bereit zum Dialog innerhalb von Kirche und Gesellschaft.
■ Gib der Kirche in Deutschland Treue zum Evangelium, ein Hören auf deinen Auftrag in dieser Zeit und den Mut, sich nicht der Welt anzubiedern.
■ Hilf der Kirche, sich nicht in Strukturen und Diskussionen zu verzetteln, sondern immer wieder das Wesentliche des Glaubens in den Blick zu nehmen.
■ Ermutige die Christinnen und Christen, ihren Glauben immer und überall zu bezeugen und aus ihm heraus Nächstenliebe zur Tat werden zu lassen.
■ Erbarme dich der Kranken und Alten, der Opfer von Terror und Missbrauch, der Sterbenden und Verstorbenen und derer, die um sie trauern.
Wir vertrauen, dass du unsere Bitten hörst und die Sehnsüchte dahinter siehst, dass du uns antwortest und hilfst – du, unser Freund, unser Bruder, unser Herr in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
um den Martertod

des heiligen Bonifatius zu ehren,
feiern wir das Opfer deines Sohnes und bekennen,
dass jedes Martyrium seinen Ursprung hat
in diesem einen Opfer Jesu Christi,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

PRÄFATION

Verkündiger des christlichen Glaubens durch Wort, Tat und Sterben

V: Der Herr sei mit euch.A: Und mit deinem Geiste.
V: Erhebet die Herzen.A: Wir haben sie beim Herrn.
V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.
A: Das ist würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) des heiligen Bonifatius das Werk deines Erbarmens zu rühmen. Vom Eifer für das Evangelium erfüllt, verließ er seine Heimat aus Liebe zu Christus und wurde zum unermüdlichen Sämann deines Wortes, um unzählige Menschen für dich zu gewinnen. Er verkündete vielen Völkern die Frohe Botschaft, er führte sie auf den Weg des Heiles und wurde so ihr Vater in Christus. Als guter Hirt gab er für sie sein Leben dahin, bis zum Tode standhaft im Bekenntnis deines Namens. Mit reicher Ernte trat er ein in die Freude des Himmels und empfing die Krone des ewigen Lebens durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig …

KommunionversJoh 12, 24–25

So spricht der Herr:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein:
wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Halleluja.

Schlussgebet

Barmherziger Gott,
durch diese heilige Speise

stärke in uns den Glauben,
für den der heilige Bonifatius sich abgemüht
und sein Leben hingegeben hat.
Festige uns in deinem Dienst,
damit wir in Wort und Tat
das Kommen deines Reiches verkünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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