1. Juni

Hl. Justin
Märtyrer

Gedenktag

Der Philosoph aus Samaria, am Beginn des 2. Jh. geboren, verfasste nach seiner Bekehrung zum Christentum Schriften zur Verteidigung des Glaubens, von denen zwei „Apologien“ und der Dialog mit dem Juden Tryphon erhalten sind. In Rom eröffnete er eine Schule im Sinn des jungen Christentums und hielt öffentliche Disputationen. Unter Kaiser Mark Aurel erlitt er mit seinen Gefährten um 165 das Martyrium.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1170 f.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.

EröffnungsversPs 119 (118), 46.51

Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen
und mich vor ihnen nicht schämen.
Frech verhöhnen mich die Stolzen,
ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung.

Tagesgebet

Gott,
du hast den heiligen Märtyrer Justin

in der Torheit des Kreuzes
die erhabene Weisheit Jesu Christi erkennen lassen.
Hilf uns auf seine Fürsprache,
dass wir nicht falschen Lehren folgen,
sondern im wahren Glauben feststehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Gleich am Anfang des ersten Briefs an die Korinther stößt Paulus in die Mitte des Evangeliums vor: die Botschaft vom Kreuz, die „Predigt vom Galgen“, also genau das, was die Welt nicht hören will. Das Wort vom Kreuz rettet und richtet. Es rettet den, der darin die Kraft Gottes erkennt, und es richtet den, der es als Torheit zurückweist. Am Kreuz entscheiden sich Tod und Leben, Gericht und Heil. – Die wirkliche, tötende Torheit ist auf der Seite „dieser Welt“ (1 Kor 1, 20), die nicht gewillt und vielleicht schon nicht mehr fähig ist, Gott zu erkennen. Diese Torheit ist nach Röm 1, 21–22 Sünde und Strafe zugleich; sie kommt nicht vom fehlenden Verstand, sie ist Oberflächlichkeit und Überheblichkeit des Herzens. Das Wort vom Kreuz ist Gericht und Heil, aber nicht beides in gleicher Weise; es ist zuerst Angebot des Heils, denn Gott will die Menschen retten; zum Gericht wird es da, wo es verworfen wird. – Röm 1, 16; Jes 29, 14; Ps 33, 10; Röm 1, 18–20; Mt 12, 38; Joh 2, 18; Apg 17, 19–23; Joh 12, 32–34; 2 Kor 12, 10; 13, 4.

LESUNG1 Kor 1, 18–25

Gott beschloss, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
18Das Wort vom Kreuz
ist denen, die verloren gehen, Torheit;
uns aber, die gerettet werden,
ist es Gottes Kraft.
19In der Schrift steht nämlich:
Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten
und die Klugheit der Klugen verwerfen.
20Wo ist ein Weiser?
Wo ein Schriftgelehrter?
Wo ein Wortführer dieser Weltzeit?
Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?
21Denn da die Welt
angesichts der Weisheit Gottes
auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte,
beschloss Gott,
alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.
22Die Juden fordern Zeichen,
die Griechen suchen Weisheit.
23Wir dagegen
verkünden Christus als den Gekreuzigten:
für Juden ein Ärgernis,
für Heiden eine Torheit,
24für die Berufenen aber, Juden wie Griechen,
Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
25Denn das Törichte an Gott
ist weiser als die Menschen
und das Schwache an Gott
ist stärker als die Menschen.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 5b)

Kv All meinen Ängsten hat er mich entrissen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 5, 16

Halleluja. Halleluja.
Euer Licht soll vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Jünger Jesu leben in dieser gegenwärtigen Welt, die – selbst wenn sie das Gegenteil von sich behauptet – eine fade und dunkle Welt ist, eine verlorene Welt, wäre Christus nicht gekommen. Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie schmackhaft. Es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5, 14–15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5, 16): Euer Licht soll vor den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht unsere Sorge zu sein; in den vorausgehenden Versen 11–12 ist die andere Möglichkeit genannt: Spott und Verfolgung. – Zu 5, 13: Mk 9, 50; Lk 14, 34–35. – Zu 5, 14: Joh 8, 12. – Zu 5, 15: Mk 4, 21; Lk 8, 16; 11, 33.

EvangeliumMt 5, 13–19

Ihr seid das Licht der Welt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
13Ihr seid das Salz der Erde.
Wenn das Salz seinen Geschmack verliert,
womit kann man es wieder salzig machen?
Es taugt zu nichts mehr,
außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.
14Ihr seid das Licht der Welt.
Eine Stadt, die auf einem Berg liegt,
kann nicht verborgen bleiben.
15Man zündet auch nicht eine Leuchte an
und stellt sie unter den Scheffel,
sondern auf den Leuchter;
dann leuchtet sie allen im Haus.
16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
17Denkt nicht,
ich sei gekommen,
um das Gesetz und die Propheten aufzuheben!
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben,
sondern um zu erfüllen.
18Amen, ich sage euch:
Bis Himmel und Erde vergehen,
wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen,
bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt
und die Menschen entsprechend lehrt,
der wird im Himmelreich der Kleinste sein.
Wer sie aber hält und halten lehrt,
der wird groß sein im Himmelreich.

Fürbitten

Christus verleiht den Seinen Geschmack und Licht. Ihn bitten wir:
■ Steh mit deinem Geist allen bei, die deine Wahrheit in den Dialog zwischen Glauben und Vernunft, Wissenschaft und Religion einbringen.
■ Schenke allen den Willen zum Frieden, im Großen und im Kleinen, und hilf uns, Konflikte diplomatisch zu lösen.
■ Lass die Menschen den Wert des Glaubens erkennen und die Gemeinschaft der Kirche als wohltuend und verbindend erleben.
■ Gib allen, die um des Glaubens willen verspottet oder verfolgt werden, Standhaftigkeit und die Erfahrung deiner kraftgebenden Nähe.
■ Stärke die Trauernden und Verzweifelten, die Einsamen und Kranken, und lass die Verstorbenen zum Leben auferstehen.
Denn durch dein Kreuz und deine Auferstehung hast du die Welt erlöst. Dir sei Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
gib, dass wir

das Geheimnis der Eucharistie ehrfürchtig feiern,
das der heilige Justin
gegen die Schmähungen der Ungläubigen verteidigt hat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KommunionversVgl. 1 Kor 2, 2

Ich will nichts anderes kennen als Jesus Christus,
und zwar als Gekreuzigten.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns mit dem Brot des Lebens gespeist.

Gib, dass wir den Mahnungen des heiligen Justin folgen
und dir allezeit für diese Gaben danken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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