8. Juli

HL. KILIAN
Bischof
UND
GEFÄHRTEN
Glaubensboten, Märtyrer

Der irische Wanderbischof kam nach der Überlieferung nach Würzburg und wurde, als er gegenüber der dortigen thüringischen Herzogsfamilie das kirchliche Eherecht geltend machte, mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan um 689 in Würzburg ermordet. Reliquien im dortigen Dom.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche (Bischöfe), S. 1321 ff.,
oder für Glaubensboten, S. 1333 ff.,
oder für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1309 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1370 ff.,
oder für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1416 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger und barmherziger Gott,durch die Missionsarbeit
des heiligen Kilian und seiner Gefährten
hast du im fränkischen Land
den christlichen Glauben grundgelegt.
Auf die Fürsprache dieser Glaubensboten
festige uns alle in der Treue
zu unserem Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR LESUNG  Die ersten fünf Kapitel des Buches der Weisheit erklären sich aus der Situation der Religionsverfolgung, wie sie die Juden ums Jahr 80 vor Christus in Ägypten erfuhren. Die „Gerechten“ (Weish 3,1) sind hier die glaubenstreuen Juden; als Toren werden in 3,2 die bezeichnet, die nichts von der Weisheit Gottes begriffen haben. Es können Heiden oder abgefallene Juden sein. Sie sind unfähig, über die Natur des Menschen und seine letzte Bestimmung nachzudenken, sie haben auch keine Augen, um in der Geschichte Israels das Eingreifen Gottes zu sehen. Für sie sind die Toten tot, und die Frommen, die ihres Glaubens wegen vor der Zeit ihr Leben verloren haben, sind Narren. Die Gerechten „aber sind in Frieden“ (3,3): in dem Frieden, den allein Gott geben kann und den nur die Menschen empfangen können, die sich für Gott geöffnet haben: die Menschen des Glaubens und der Hoffnung. Ihre Hoffnung war wie ein Gefäß, das Gott mit Unsterblichkeit gefüllt hat (3,4), mit einem Leben, das nicht einfach die Verlängerung des irdischen Lebens ist; es ist ein neu geschaffenes Leben, dem gegenüber alles Bisherige wie nichts erscheint. Leiden und Tod sind darauf die Vorbereitung, sie dienen zur Prüfung und Läuterung. Auf den Glauben und die Treue des Menschen antwortet Gott mit Gnade und Erbarmen (3,9), die in Wirklichkeit ja allem menschlichen Tun schon vorausgehen und dieses erst möglich machen. – Zu 3,1: Dtn 33,3. – Zu 3,2: Weish 4,17. – Zu 3,3: Jes 57,2. – Zu 3,4: Weish 2,23; 6,18. – Zu 3,5: Röm 8,18; 2 Kor 4,17. – Zu 3,6: Ijob 23,10; Ps 17,3; 26,2; Spr 17,3. – Zu 3,9: 1 Kor 13,12; 1 Joh 3,2.

ERSTE LESUNGWeish 3, 1–9

Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

1Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand
und keine Folter kann sie berühren.
2In den Augen der Toren schienen sie gestorben,
ihr Heimgang galt als Unglück,
3ihr Scheiden von uns als Vernichtung;
sie aber sind in Frieden.
4In den Augen der Menschen wurden sie gestraft;
doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
5Ein wenig nur werden sie gezüchtigt;
doch sie empfangen große Wohltat.
Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.
6Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt
und wie ein Ganzopfer sie angenommen.
7Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie aufleuchten
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
8Sie werden Völker richten
und über Nationen herrschen
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
9Alle, die auf ihn vertrauen,
werden die Wahrheit erkennen
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen werden seinen Heiligen zuteil
und Rettung seinen Erwählten.

ANTWORTPSALMPs 31 (30), 3b–4.6 u. 8.16–17 (Kv: vgl. 6a)

Kv In deine Hände lege ich mein Leben. – KvGL 308, 1, IV. Ton

3bSei mir ein schützender Fels, ∗
ein festes Haus, mich zu retten!
4Denn du bist mein Fels und meine Festung; ∗
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. – (Kv)
6In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; ∗
du hast mich erlöst, Herr, du Gott der Treue.
8Ich will jubeln und deiner Huld mich freuen; /
denn du hast mein Elend angesehn, ∗
du kanntest die Ängste meiner Seele. – (Kv)
16In deiner Hand steht meine Zeit; ∗
entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, ∗
hilf mir in deiner Huld! – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die „Bergpredigt“ lebt im christlichen Bewusstsein vor allem in der Form des Matthäusevangeliums. Bei Lukas ist es eine „Feldrede“: Jesus ist vom Berg herabgestiegen, in der Ebene strömt die Menschenmenge herbei (V. 17): Drei Gruppen von Zuhörern werden genannt: die Zwölf, die große Schar der Jünger und viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung. Im ersten Teil der Rede (V. 20–23) wendet sich Jesus zunächst an die Jünger (V. 20; vgl. 12,1), dann aber an das ganze Volk (vgl. 6,27; 7,1). Er preist die Armen und Hungernden, die Weinenden und Verfolgten selig: „Selig seid ihr!“ Jesus spricht den ganzen Menschen an: Der ganze Mensch soll sich freuen, und zwar jetzt, nicht weil er arm ist, sondern weil seine Armut ihn fähig macht, die Gabe Gottes zu empfangen. Die anschließenden Wehrufe sind Sonderüberlieferungen des Lukas (nicht bei Matthäus); sie erinnern an die Schelt- und Drohreden der alten Propheten. Matthäus hat in der Bergpredigt statt dieser Drohrede entsprechende Mahnungen; dem Wehe über die Reichen entspricht bei Matthäus das Wort vom Almosen, dem über die Satten das Wort vom Fasten, dem über die Lachenden und solche, die das Lob der Menschen suchen, das Wort vom Beten im Verborgenen. – Mt 5,1–12; Lk 16,25; Jes 5,8–25; Am 6,1; Jak 5,1–6.

EvangeliumLk 6, 17–23

Selig, ihr Armen!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
17 stieg Jesus mit den Zwölf den Berg hinab.
In der Ebene
blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18 waren gekommen, um ihn zu hören
und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
Und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
19Alle Leute versuchten, ihn zu berühren;
denn es ging eine Kraft von ihm aus,
die alle heilte.
20Er richtete seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes.
21Selig, die ihr jetzt hungert,
denn ihr werdet gesättigt werden.
Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen
und wenn sie euch ausstoßen
und schmähen
und euren Namen in Verruf bringen
um des Menschensohnes willen.
23Freut euch und jauchzt an jenem Tag;
denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Jesus Christus, dem treuen Zeugen, der vor den Mächtigen seiner Zeit nicht zurückschreckte:
■ Für die Kirche in Deutschland: Lass sie die richtigen Wege finden, in unserer Gesellschaft ihre Rolle im Sinne des Evangeliums zu erfüllen.
■ Für alle, die im öffentlichen Leben Verantwortung tragen: dass sie das Wohl aller Menschen fördern.
■ Für alle, die ungerecht verleumdet und verfolgt werden: Stehe ihnen bei und stärke sie.
■ Für die Obdachlosen und Menschen auf der Flucht: Lass sie Halt und Geborgenheit finden.
■ Für unsere Gemeinde: Öffne unsere Herzen für deine Weisungen.
Ewiger Gott, der heilige Kilian und seine Gefährten haben ihr Glaubenszeugnis mit ihrem Blut besiegelt. Lass uns den Glauben bewahren, den sie in unserem Land eingepflanzt haben, durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de