23. Januar

SEL. HEINRICH SEUSE
Ordenspriester, Mystiker

Der begnadete Dominikaner, Mystiker und Schüler Meister Ekkeharts in Köln, durchwanderte als rastloser Prediger und Seelsorger besonders das Gebiet am Oberrhein und kam auch bis in die Niederlande. Seine bekannteste Schrift ist das „Büchlein der Ewigen Weisheit“. Er starb am 25. Januar 1366 in Ulm.

Commune-Texte:
A Messformulare für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1352 ff.
B Schriftlesungen für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1455 ff.

TAGESGEBET

Gott, du Quell der Weisheit,du hast den seligen Heinrich Seuse
in deine Nähe gerufen
und ihn zu einem Leben der Buße ermutigt.
Lass auch uns
in der Nachfolge deines gekreuzigten Sohnes
den Trost deiner Gegenwart erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Wer die Weisheit sucht, findet sie ganz sicher, denn „die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist“ (Weish 1,6). Wer nach ihr verlangt und suchend nach ihr ausschaut, dem kommt sie entgegen und schenkt sich ihm. Bei allem, was der Mensch denkt, ersinnt und entdeckt, folgt er der Spur der göttlichen Weisheit; sie steht am Anfang aller Schöpfung. Schon das Suchen nach Weisheit ist Weisheit. Freilich, kann man sie nicht erzwingen, und man kann sie auch nicht allein mit dem Verstand suchen. Nur das liebende Herz wird sie finden. – Im Johannesevangelium wird die „Weisheit“ mit dem „Wort“ gleichgesetzt, durch das alles geworden ist. Dieses Wort „ist Fleisch geworden“: So weit ist uns die Weisheit Gottes entgegengekommen. – Jer 29,13–14; Spr 8,17; Sir 6,27; Spr 1,20–21; 8,2–3; Joh 6,44–46; 10,26–27; 1 Kor 1,30; Kol 2,3.

ERSTE LESUNGWeish 6, 12–19

Wer die Weisheit sucht, findet sie

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

12Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit;
wer sie liebt, erblickt sie schnell,
und wer sie sucht, findet sie.
13Denen, die nach ihr verlangen,
kommt sie zuvor und gibt sich zu erkennen.
14Wer sie am frühen Morgen sucht,
braucht keine Mühe,
er findet sie vor seiner Türe sitzen.
15Über sie nachzusinnen, ist vollkommene Klugheit;
wer ihretwegen wacht,
wird schnell von Sorge frei.
16Sie geht selbst umher,
um die zu suchen, die ihrer würdig sind;
freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen
und kommt ihnen entgegen bei jedem Gedanken.
17Ihr wahrhafter Anfang ist Verlangen nach Bildung;
Bemühen um Bildung aber ist Liebe.
18Liebe aber ist Halten ihrer Gesetze,
Beachten der Gesetze sichert Unvergänglichkeit,
19 Unvergänglichkeit aber bringt in Gottes Nähe.

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9.10–11

Kv Den Herrn will ich preisen allezeit. – Kv(Kv: vgl. 2a oder 9a)
Oder:GL 39, 1, V. Ton
Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – Kv

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es ren und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – (Kv)
10Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; ∗
denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
11Junglöwen darbten und hungerten; ∗
aber die den Herrn suchen,
leiden keinen Mangel an allem Guten. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 5, 16

Halleluja. Halleluja.
Euer Licht soll vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Jünger Jesu leben in dieser gegenwärtigen Welt, die – mag sie selbst auch das Gegenteil meinen – eine fade und dunkle Welt ist, eine verlorene Welt, wäre Christus nicht gekommen. Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie schmackhaft; es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört, Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5,14–15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5,16): Euer Licht soll vor den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht unsere Sorge zu sein; in den vorausgehenden Versen 11–12 ist die andere Möglichkeit genannt: Spott und Verfolgung. – Zu 5,13: Mk 9,50; Lk 14,34–35. – Zu 5,14: Joh 8,12. – Zu 5,15: Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33.

EvangeliumMt 5, 13–19

Ihr seid das Licht der Welt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
13Ihr seid das Salz der Erde.
Wenn das Salz seinen Geschmack verliert,
womit kann man es wieder salzig machen?
Es taugt zu nichts mehr,
außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.
14Ihr seid das Licht der Welt.
Eine Stadt, die auf einem Berg liegt,
kann nicht verborgen bleiben.
15Man zündet auch nicht eine Leuchte an
und stellt sie unter den Scheffel,
sondern auf den Leuchter;
dann leuchtet sie allen im Haus.
16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
17Denkt nicht,
ich sei gekommen,
um das Gesetz und die Propheten aufzuheben!
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben,
sondern um zu erfüllen.
18Amen, ich sage euch:
Bis Himmel und Erde vergehen,
wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen,
bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt
und die Menschen entsprechend lehrt,
der wird im Himmelreich der Kleinste sein.
Wer sie aber hält und halten lehrt,
der wird groß sein im Himmelreich.

FÜRBITTEN

Christus setzt großes Vertrauen in die Seinen. Als die Seinen dürfen wir unsere Hoffnung auf seine Hilfe setzen.
■ Schenke den Predigern aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer und den Christinnen und Christen gute Prediger, die sie im Glauben bestärken.
■ Verhilf der Gesellschaft zu Zeiten der Besinnung und schenke ihr einen inneren Zugang zum Glauben.
■ Hilf der Kirche, Missstände zu überwinden und Salz und Licht für die Welt zu sein.
■ Stille die Sehnsucht derer, die zu dir um Hilfe flehen, und schenke deinen Segen allen, die wir im Herzen tragen.
In deiner geheimnisvollen Gegenwart sind wir gehört, gesehen und geborgen – alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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