22. Januar

HL. VINZENZ
Diakon, Märtyrer

Der berühmteste spanische Märtyrer war nach der Überlieferung Diakon in Saragossa. Die Bedeutung als Zunftpatron (besonders der Weber wegen der Tunika-Reliquie), Wein- (Anklang des Namens an „vinum“) und Holzfällerpatron stieg vor allem im Spätmittelalter. Der Bratrost mit Zacken bzw. Nägeln, mit dem er dargestellt wird, weist auf die Legende von seinem Martyrium (um 304) hin.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1309 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1416 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger, ewiger Gott,im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit
rufen wir zu dir:
Erfülle uns mit deinem Geist und gib uns jene Liebe,
die den heiligen Diakon Vinzenz fähig machte,
die Qualen des Martyriums zu bestehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Der Ort, wo Gottes Herrlichkeit in der Welt sichtbar wird, ist der menschgewordene Sohn, der gekreuzigte und auferstandene Herr. Tod, Auferstehung und Herrlichkeit: auf diesen Weg ist auch der Jünger gestellt, der das Evangelium verkündet. Die Wirkung des Evangeliums kommt nicht von dem Menschen, der es verkündet, nicht von dem „zerbrechlichen Gefäß“. Mehr als andere hat Paulus die Not und Ohnmacht des christlichen Predigers erfahren; er sagt „wir“ (V. 7): Es muss jedem so gehen, der wirklich Christus predigt. So wird klar, dass der Erfolg allein das Werk Gottes ist (V. 7); in der Todesgemeinschaft mit Christus dient der Apostel dem Leben. Nicht die machtvolle Persönlichkeit und die gute Methode sind wichtig, sondern die Ohnmacht: die Bereitschaft dieses „zerbrechlichen Gefäßes“, zerbrochen zu werden, „euretwegen“ (V. 15); in der Danksagung der Vielen erreicht der Dienst des Apostels sein Ziel. – 2 Kor 1,9; 12,9–10; 1 Kor 1,27; 2 Kor 6,4–10; 4,9–13; Kol 1,24; 1 Kor 15,31; Ps 116,10; Röm 1,4; 1 Kor 1,11.

ERSTE LESUNG2 Kor 4, 7–15

Wir tragen das Todesleiden Jesu an unserem Leib

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
7Den Schatz der Erkenntnis
des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi
tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen;
so wird deutlich,
dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
8Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben
und finden doch noch Raum;
wir wissen weder aus noch ein
und verzweifeln dennoch nicht;
9wir werden gehetzt
und sind doch nicht verlassen;
wir werden niedergestreckt
und doch nicht vernichtet.
10Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib,
damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
11Denn immer werden wir, obgleich wir leben,
um Jesu willen dem Tod ausgeliefert,
damit auch das Leben Jesu
an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
12So erweist an uns der Tod,
an euch aber das Leben seine Macht.
13Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens,
von dem es in der Schrift heißt:
Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.
Auch wir glauben und darum reden wir.
14Denn wir wissen,
dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat,
auch uns mit Jesus auferwecken
und uns zusammen mit euch vor sich stellen wird.
15Alles tun wir euretwegen,
damit immer mehr Menschen
aufgrund der überreich gewordenen Gnade
den Dank vervielfachen
zur Verherrlichung Gottes.

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 5b)

Kv All meinen Ängsten hat er mich entrissen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Bereits in der Bergpredigt steht der Hinweis auf Verfolgungen, mit denen der Jünger Jesu zu rechnen hat (Mt 5,10–12). Die Ankündigung bei Mt 10,17–22 steht im Zusammenhang mit der Jüngeraussendung; sie kehrt wieder in der Rede Jesu über die Ereignisse der Endzeit (Mt 24,9–14). Wir werden also nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, was wir von den „Menschen“ zu erwarten haben. „Menschen“ werden hier die genannt, die von Gottes Wegen nichts verstehen und nichts wissen wollen und die es für nötig halten, diesen ganzen christlichen „Aberglauben“ aus der Welt zu schaffen. Die Mittel, die dafür eingesetzt werden, sind verschiedener Art: gleichgültige Duldung, Verächtlichmachung, Verleumdung, Benachteiligung, brutale Gewalt – viele Formen und Möglichkeiten hat der Hass. Aber die Verfolger sind schlechter daran als die Verfolgten. Die Verfolger wissen nicht, was sie tun; der Jünger weiß, warum und wozu er leidet. „Um meinetwillen … zum Zeugnis“ (10,18). Der Glaube der Verfolgten ist für die Verfolger ein „Zeugnis“, das sie anklagt, beschämt, beunruhigt. Gottes Kraft wird in der Treue und Liebe schwacher Menschen sichtbar. – Mt 24,9–14; Mk 13,9–13; Lk 21,12–19. – Mt 16,23; Joh 16,1–4; Lk 12,11–12; 1 Tim 6,12–16; 2 Tim 4,16–17; Joh 15,18–25.

EvangeliumMt 10, 17–22

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, ihnen und den Heiden zum Zeugnis

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
17Nehmt euch vor den Menschen in Acht!
Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern
und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr werdet um meinetwillen
vor Statthalter und Könige geführt werden,
ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
19Wenn sie euch aber ausliefern,
macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt;
denn es wird euch in jener Stunde eingegeben,
was ihr sagen sollt.
20Nicht ihr werdet dann reden,
sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern
und der Vater das Kind
und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen
und sie in den Tod schicken.
22Und ihr werdet um meines Namens willen
von allen gehasst werden;
wer aber bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet.

FÜRBITTEN

Christus verspricht kein sorgenfreies Leben, aber uns in allen Sorgen Halt zu schenken. Ihn bitten wir:
■ Segne das Wirken der Kirche und der Caritas in Spanien, in der der heilige Diakon Vinzenz besonders verehrt wird.
■ Verleihe den Christen Standhaftigkeit im Glauben, sich in einer zunehmend säkularen Gesellschaft zu behaupten.
■ Wende dich den Armen und Kranken, den Sterbenden und Trauernden zu und lass sie deine Nähe spüren.
■ Erwecke die Toten zum ewigen Leben und schenke den Trauernden trostreiche Erinnerungen und Halt im Glauben.
Dich anrufen zu können und im Gebet deine rettende Nähe zu spüren, ist unser Trost. Dafür danken wir dir heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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