3. Januar

Heiligster Name Jesu

Die Verehrung des Namens Jesu kam im Mittelalter auf und wurde vor allem durch den Franziskanerorden verbreitet. Seit 1721 fand sich das Namen-Jesu-Fest an verschiedenen Daten im Kalender. Bei der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils war das Motiv der Namensgebung Jesu mit dem 1. Januar verbunden worden. In der Neuausgabe des römischen Messbuchs von 2002 ist dafür wieder ein eigener Gedenktag vorgesehen.
Das Geheimnis dieses Tages lässt sich zusammenfassen in dem Wort des Philipperbriefes: „Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters.“ (Phil 2,9–11)

TAGESGEBET

Gott,
du hast das Heil des Menschengeschlechtes auf die

Menschwerdung deines Wortes gegründet.
Schenke deinem Volk das Erbarmen, nach dem es verlangt,
damit alle wissen, dass kein anderer Name
anzurufen ist als der deines eingeborenen Sohnes,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt
und herrscht in alle Ewigkeit.

Zur Lesung  Die großen Aussagen über Christus in Phil 2, 6–11 stehen im Zusammenhang mit der apostolischen Mahnung; die unmittelbare Einleitung steht in 2, 5: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht.“ Vom Christusereignis her hat diese Mahnung ihr ganzes Gewicht und ihren Rang. „Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht“ (1, 27): wie es Menschen ansteht, die unter der Herrschaft Christi leben. Die Verse 6–11 sind ein Christuslied, das Paulus entweder vorgefunden oder neu geschaffen hat. In großen Zügen wird hier die neue Wirklichkeit gedeutet, die durch die Erniedrigung und Erhöhung Christi geschaffen wurde. Im Menschen Jesus ist uns der unsichtbare, ferne Gott nahegekommen. Jesus hat in dieser unserer Welt das sichtbar gemacht, was in der Ewigkeit Gottes das Wesen und Leben des Sohnes ist: die ganze, ungeteilte Hinwendung zum Vater (vgl. Joh 1, 1–2). Diese Hinwendung bedeutet für den Menschen Jesus: Erniedrigung, Gehorsam, Tod am Kreuz. Das war für ihn der Weg zur Herrlichkeit des Sohnes: „darum“ hat Gott ihm Macht gegeben über alle Menschen, Welten und Zeiten (2, 9–11). Nun ist er der Kyrios, der Herr und Retter. Dieser Hoheitstitel hat den Namen Jesus nicht verdrängt, sondern ihn für alle Ewigkeit gedeutet. – Zu 2, 6: Kol 1, 15–20; Hebr 1, 3. – Zu 2, 7: Mt 20, 28; 2 Kor 8, 9. – Zu 2, 8: Mt 26, 39–40; Röm 5, 19; Hebr 12, 2. – Zu 2, 9–10: Eph 1, 20–23. – Zu 2, 11: Apg 2, 36; Röm 1, 4.

Erste LesungPhil 2, 6–11

Gott hat ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philíppi.

6Christus Jesus war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
7sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
8er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
9Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der größer ist als alle Namen,
10damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
11und jeder Mund bekennt:
„Jesus Christus ist der Herr“ –
zur Ehre Gottes, des Vaters.

AntwortpsalmPs 8, 4–5.6–7.8–9 (Kv: 10)

Kv Herr, unser Herr,
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde! – KvGL 33, 1, VII. Ton

4Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger, ∗
Mond und Sterne, die du befestigt:
5Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, ∗
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? – (Kv)
6Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, ∗
du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit.
7Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, ∗
alles hast du gelegt unter seine Füße: – (Kv)
8Schafe und Rinder, sie alle ∗
und auch die wilden Tiere,
9die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, ∗
was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 1, 21

Halleluja. Halleluja.
Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Halleluja.

EvangeliumLk 2, 21–24

Man gab ihm den Namen Jesus

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

21Als acht Tage vorüber waren
und das Kind beschnitten werden sollte,
gab man ihm den Namen Jesus,
den der Engel genannt hatte,
bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.
22Als sich für die Eltern Jesu
die Tage der vom Gesetz des Mose
vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten,
brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf,
um es dem Herrn darzustellen,
23wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist:
Jede männliche Erstgeburt
soll dem Herrn heilig genannt werden.
24Auch wollten sie ihr Opfer darbringen,
wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:
ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

Fürbitten

Im Vertrauen auf Jesus Christus rufen wir seinen Namen an und bitten ihn:
■ Du bist der Immanuel, der Gott mit uns: Sei in deiner Kirche spürbar gegenwärtig und hilf ihr, dich und deinen Namen zu verkünden.
■ Du bist Jesus, der Gott, der rettet: Erbarme dich aller, die in Ländern leben, in denen Krieg herrscht oder die von Armut und Naturkatastrophen bedroht sind.
■ Du bist Christus, der Gesalbte: Lass alle Getauften, Gefirmten und Geweihten das Leben im Bewusstsein deiner Nähe gestalten.
■ Du bist der Heiland der Menschen: Schenke dein Heil allen, die an Leib oder Seele verletzt sind.
■ Du bist unser Gott: Nimm unsere Verstorbenen in den Himmel auf und lass ihre Namen im Buch des Lebens verzeichnet sein.
Geheiligt werde dein Name, denn in deinem Namen bist du ansprechbar und nahe – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

GABENGEBET

Allmächtiger Gott,
in sicherem Vertrauen auf das Wort deines Sohnes

bitten wir in seinem Namen:
Nimm die Gaben an, die wir darbringen,
und heilige sie
durch ihn, Christus, unseren Herrn.

KommunionversApg 4,12

Es ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.

SCHLUSSGEBET

Barmherziger Gott,
du hast gewollt,

dass vor dem Namen Jesus jedes Knie sich beuge
und dass alle Menschen durch ihn gerettet werden.
Gib, dass wir dir in der Feier der Eucharistie
allezeit für das Werk der Erlösung danken
und unseren Herrn Jesus Christus ehren,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

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