2. Januar

Hl. Basilius der Grosse
und
Hl. Gregor von Nazianz
Bischöfe, Kirchenlehrer

Gedenktag

Basilius, zu Cäsarea in Kappadokien geboren, wurde nach seinen Studienjahren zuerst Eremit und dann 370 Bischof seiner Heimatstadt. Seine Schriften vertieften die Lehre von der Gottheit Christi und des Heiligen Geistes. Durch seine Mönchsregeln gehört er zu den bedeutendsten Vätern des Mönchtums. Gestorben am 1. Januar 379.

Gregor, der Sohn des gleichnamigen Bischofs von Nazianz, erwarb auf ausgedehnten Reisen eine umfassende Bildung, folgte Basilius ins Einsiedlerleben und wurde auf Drängen des Volkes von seinem Vater zum Priester geweiht. 381 Bischof von Konstantinopel geworden, legte er, immer dem beschaulichen Leben zugeneigt, das Amt wegen der Wirren in der dortigen Kirche bald wieder nieder. Er hat die Lehre von der Dreieinigkeit und die von den zwei Naturen in Christus bereichert. Gestorben am 25. Januar 389 (oder 390).

Commune-Texte:
A Messformulare für Bischöfe, S. 1174 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1189 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1127 ff.

Tagesgebet

Gott, unser Vater,
du hast deiner Kirche

in den Bischöfen Basilius und Gregor
heilige Hirten gegeben,
die uns durch ihre Lehre und ihr Leben
den Weg der Wahrheit zeigen.
Hilf uns auf ihre Fürsprache,
dein Wort in Demut aufzunehmen
und in Werken der Liebe zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen (Eph 4, 2). In den Versen 4, 4–6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinander gereiht: 1. Ein Leib – ein Geist – eine Hoffnung: das ist die Kirche. 2. Ein Herr – ein Glaube – eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4, 6 die alles übergreifende Aussage von dem einen Gott und Vater aller. – Im zweiten Teil dieser Lesung (4, 7.11–13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde – im Gottesdienst und im Alltag – seine besondere Gnade; es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Er ist der eine Christus, der alle diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr, ist auch „das Haupt“ (4, 15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und beherrscht. – Zu 4, 1–3: Eph 3, 1; Röm 12, 1.16; Kol 3, 12–14. – Zu 4, 4–6: Röm 12, 5; Eph 2, 16.18; 1 Kor 8, 6. – Zu 4, 7.11–13: Röm 12, 3–8; 1 Kor 12, 11.28; Kol 1, 25.28.

ERSTE LesungEph 4, 1–7.11–13

Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle
zur Einheit im Glauben
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.

ANTWORTPSALMPs 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)

Kv Der Herr ist mein Hirt,GL 37, 1, VI. Ton
nichts wird mir fehlen. – Kv

1Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen ∗
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3Meine Lebenskraft bringt er zurück. ∗
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem
Namen. – (Kv)
4Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ∗
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, ∗
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
5Du deckst mir den Tisch ∗
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, ∗
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
6Ja, Güte und Huld ∗
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn ∗
für lange Zeiten. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 23, 9b.10b

Halleluja. Halleluja.
Einer ist euer Vater, der im Himmel.
Einer ist euer Lehrer, Christus.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Wer in der Gemeinde zum Lehren und Verkündigen berufen ist, hat am meisten Grund zur Demut. Er weiß ja, dass er selbst immer hinter dem zurückbleibt, was er anderen als Wort Gottes sagt und auslegt. Mit dem Blick auf die Schriftgelehrten und Pharisäer warnt Jesus seine Jünger vor jeder Form von Heuchelei und Anmaßung. „Der Größte von euch soll euer Diener sein“ (V. 11). Alle Titel und Würden („Rabbi“, „Vater“, „Lehrer“ …) machen den Menschen vor Gott nicht besser und nicht größer. Gott bedient sich mit Vorliebe unscheinbarer Mittel, um seine großen Werke zu tun. – Zu 23, 11: Mt 20, 26–27; Mk 9, 35; Lk 9, 48. – Zu 23, 12: Ijob 22, 29; Spr 29, 23; Lk 18, 14.

EvangeliumMt 23, 8–12

Der Größte von euch soll euer Diener sein

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
8Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen;
denn nur einer ist euer Meister,
ihr alle aber seid Brüder.
9Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen;
denn nur einer ist euer Vater,
der im Himmel.
10Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen;
denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus.
11Der Größte von euch soll euer Diener sein.
12Denn wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.

Fürbitten

Christus ist der Lehrer, der uns hilft, uns zu entwickeln, der Meister, der uns besser macht, der Gott, zu dem wir beten:
■ Gib allen deinen Geist, die dich vermissen und nach dir fragen oder die im Dialog mit Zeitgenossen helfen, dich zu verstehen.
■ Schenke allen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche mitarbeiten, einen Sinn für das Wesentliche und hilf ihnen, Glaubensfreude auszustrahlen.
■ Gewähre allen, die nach Stille suchen, Zeiten der Ruhe, in denen sie zu sich selbst und zu dir finden.
■ Segne die Vorsätze und Neuanfänge und hilf, dass sich Menschen durch eigene Erwartungen nicht selbst überfordern.
■ Lass alle, die in diesem Jahr geboren werden, Glaube, Hoffnung und Liebe erfahren, und schenke denen, die sterben werden, eine gute Sterbestunde.
Es ist Gottes Dienst an uns Menschen, dass wir dich bitten können. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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