27. Februar

HL. GREGOR VON NAREK
Abt, Kirchenlehrer

Gregor wurde um das Jahr 950 in der früher armenischen Region Andzevatsik (heute Türkei) geboren und wuchs in einer gebildeten Familie auf. Bereits als Jugendlicher wurde er in das Kloster Narek aufgenommen, das Anania, ein Cousin seiner verstorbenen Mutter, als Abt leitete. In der angesehenen Schule des Klosters ausgebildet, verbrachte er dort sein ganzes Leben zunächst als Priestermönch, dann als Abt – erfüllt von einer besonderen Liebe zur Jungfrau Maria. Dabei erreichte er den Gipfel der Heiligkeit und der mystischen Erfahrung und erwies seine Gelehrsamkeit in zahlreichen theologischen und geistlichen Schriften. Im Jahr 1003 schrieb er sein berühmtes „Buch der Klagelieder“. Etwa zwei Jahre später starb er. Im Zusammenhang des 100. Gedenkens an den Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 erhob Papst Franziskus ihn zum Kirchenlehrer.

Commune-Texte
A Messformulare für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1337 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1352 ff.
B Schriftlesungen für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1441 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1455 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger, ewiger Gott,du hast den heiligen Gregor zum geistlichen Lehrer
und zur Zierde des armenischen Volkes gemacht.
Gib, dass wir nach seinem Beispiel in der Kunst des Betens wachsen
und unser Leben beständig durch die Sakramente der Kirche stärken.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Das Lob der Weisheit in Weish 7 wird ebenso wie das Gebet um Weisheit in Kapitel 9 dem König Salomo in den Mund gelegt. Der Verfasser weiß Macht, Reichtum, Gesundheit und Schönheit zu schätzen, aber er weiß, das alles hat keinen Bestand, und es ist nichts wert ohne die Weisheit. Die Sonne scheint nur am Tag, die Gabe der Weisheit aber bleibt dem Menschen als „ewiges Licht“, denn sie ist letzten Endes nichts anderes als die Erkenntnis Gottes und die Gemeinschaft mit Gott. Diese aber kann der Mensch sich nicht selbst geben; er kann sie nur als kostbares Geschenk empfangen. – Zu 7,8–11: Spr 3,14–15; Ijob 28,15–19; 1 Kön 3,7–13.

ERSTE LESUNGWeish 7, 7–10.15–16

Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich die Weisheit

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

7Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben;
ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.
8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor,
Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.
9Einen unschätzbaren Edelstein stellte ich ihr nicht gleich;
denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand
und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.
10Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie
und zog ihren Besitz dem Lichte vor;
denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.
15Mir aber gewähre Gott, nach meiner Einsicht zu sprechen
und zu denken, wie die empfangenen Gaben es wert sind;
denn er ist der Führer der Weisheit
und hält die Weisen auf dem rechten Weg.
16Wir und unsere Worte sind in seiner Hand,
auch alle Klugheit und praktische Erfahrung.

ANTWORTPSALMPs 37 (36), 3–4.5–6.30–31 (Kv: vgl. 30a)

Kv Der Mund des Gerechten GL 312, 7, II. Ton
spricht Worte der Weisheit! – Kv

3Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, ∗
wohne im Land und hüte die Treue!
4Habe deine Lust am Herrn! ∗
So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. – (Kv)
5Befiehl dem Herrn deinen Weg, ∗
vertrau ihm – er wird es fügen.
6Er lässt deine Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht, ∗
dein Recht wie die Helle des Mittags. – (Kv)
30Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit ∗
und seine Zunge redet, was recht ist.
31Die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen, ∗
seine Schritte werden nicht wanken. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 6,63b.68c

Halleluja. Halleluja.
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Bergpredigt, die mit den Seligpreisungen begonnen hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es genügt nicht, den Willen Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu hören. „Klug“ ist in dieser entscheidenden Zeit, die mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos vor sich hin lebt, vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus spricht wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur eine Allerweltsmoral für anständige Menschen. Seine Botschaft ist Anspruch, sie verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine Königsherrschaft geltend macht. – Lk 6, 46–49; Jes 29, 13–14; Am 5, 21–24; Jak 1, 22; 2, 14–17; Mt 25, 11–12; Lk 13, 26–27; Spr 10, 25; 12, 3–7; 1 Joh 3, 18; 2, 17; Ez 33, 31; 13, 10–14.

EvangeliumMt 7, 21–29

Jesus lehrte wie einer, der Vollmacht hat

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!,
wird in das Himmelreich kommen,
sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
22Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr,
sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten
und haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben
und haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten gewirkt?
23Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht.
Weg von mir, ihr Gesetzlosen!
24Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt,
ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es nicht ein;
denn es war auf Fels gebaut.
26Und jeder, der diese meine Worte hört
und nicht danach handelt,
ist ein Tor, der sein Haus auf Sand baute.
27Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es ein
und wurde völlig zerstört.
28Und es geschah, als Jesus diese Rede beendet hatte,
war die Menge voll Staunen über seine Lehre;
29denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

FÜRBITTEN

Angesichts der Stürme dieser Zeit suchen wir Zuflucht bei Gott und bitten ihn:
■ Um Standhaftigkeit, wenn der Glaube herausgefordert wird, und um ein Bewusstsein für deine haltgebende Nähe.
■ Um die Weisheit, sachliche Argumente in wissenschaftlichen Diskussionen gut miteinander abwägen zu können.
■ Um einen fruchtbaren Dialog mit den armenischen Christinnen Christen und um die Freude am gemeinsamen Beten mit anderen Konfessionen und Religionen.
■ Um Frieden zwischen den Völkern, um Gesundheit für Leib und Seele und um das ewige Leben für die Verstorbenen.
Wer auf dich und deine Hilfe baut, Herr, hat nicht auf Sand gebaut. Diese Zuversicht lässt uns leben – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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