10. Februar

Hl. Scholastika
Jungfrau

Gedenktag

Gregor der Große berichtet uns von der leiblichen Schwester des Mönchsvaters Benedikt. Als Benedikt einmal zu ihr kam, um mit ihr geistliche Gespräche zu führen, entstand auf ihr Gebet hin ein starkes Gewitter, das jenen zu einem längeren Bleiben, gegen die klösterlichen Normen, nötigte. Scholastika wurde um 547 in Montecassino bestattet, wo ihr Grab neben dem des hl. Benedikt verehrt wird.

Commune-Texte:
A Messformulare für Jungfrauen, S. 1192 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordenleute), S. 1204 ff.
B Schriftlesungen für Jungfrauen, S. 1230 f.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1231 ff.

Tagesgebet

Erhabener Gott,
wir begehen

das Gedächtnis der heiligen Jungfrau Scholastika.
Lass uns nach ihrem Beispiel
dir stets in aufrichtiger Liebe dienen
und gewähre uns in deiner Güte
einst einen seligen Heimgang zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Das Siegel ist ein kostbarer persönlicher Besitz, den man auf keinen Fall preisgibt. In alter Zeit trug man das Siegel an einer Schnur um den Hals oder als Ring am Finger oder auch als Armspange. Auf ähnliche Weise möchte auch die Liebende, die in diesem Lied spricht, ganz und endgültig das Eigentum des Geliebten sein. Würde man sie nach dem Warum ihrer Liebe fragen, so käme, vielleicht nach einigen vorläufigen und hilflosen Antworten, zuletzt doch wohl diese Antwort: Weil er mich liebt. Auch für den Menschen, der an Christus glaubt und seine Nähe sucht, gibt es keinen stärkeren Beweggrund als diesen: Weil er mich liebt. Weil er mich zuerst geliebt hat, als ich noch gar nicht liebens-würdig war (vgl. 1 Joh 4, 10; Röm 5, 5; Offb 1, 5). – „Nimm mich an, Herr … und ich werde leben“: Dieser Psalmvers, der seit alter Zeit bei der Jungfrauenweihe gesungen wird, bittet im Grunde um das Gleiche wie die Braut im Hohelied: „Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm!“ – Dtn 11, 18; Spr 3, 3; Jer 31, 33; Mt 13, 44–46.

Erste LesungHld 8, 6–7

Stark wie der Tod ist die Liebe

Lesung
aus dem Hohelied.

6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz,
wie ein Siegel auf deinen Arm,
denn stark wie der Tod ist die Liebe,
die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!
Ihre Gluten sind Feuergluten,
gewaltige Flammen.
7Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen,
auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses,
nur verachten würde man ihn.

AntwortpsalmPs 148, 1–2.11–12.13–14 (Kv: vgl. 12a.13a)

Kv Ihr jungen Männer, ihr jungen Frauen,
lobt den Namen des Herrn– KvGL 79, 1, VII. Ton

1Lobet den Herrn vom Himmel her, ∗
lobt ihn in den Höhen:
2 Lobt ihn, all seine Engel, ∗
lobt ihn, all seine Heerscharen! – (Kv)
11Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle Völker, ∗
ihr Fürsten und alle Richter der Erde,
12ihr jungen Männer und auch ihr jungen Frauen, ∗
ihr Alten mit den Jungen! – (Kv)
13Loben sollen sie den Namen des Herrn/
denn sein Name allein ist erhaben, ∗
seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
14Er hat erhöht die Macht seines Volkes, /
zum Lob für all seine Frommen, ∗
für die Kinder Israels, das Volk, das ihm nahe ist. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 14, 23

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! – Kv
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit.

ZUM EVANGELIUM  Wer einen Gast in sein Haus aufnimmt, scheint zunächst der Gebende zu sein, in Wirklichkeit aber ist er der Empfangende, der Beschenkte. Das war schon bei Abraham deutlich (Gen 18) und erscheint in der Lehrerzählung von Maria und Marta noch klarer. Jesus lässt sich bewirten, aber „nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die er selber ist. Jesus ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen (Mt 20, 28). Er dient uns mit seinem Wort und mit seinem Leben, das er für uns als Lösepreis gibt. Sein Wort hören und aufnehmen, das ist das eine Notwendige, und das hat auch Marta getan. In der christlichen Überlieferung gilt Marta, die gastliche Hausfrau, als Vertreterin des tätigen Menschen im Gegensatz zum kontemplativen, „beschaulichen“ Menschen, den Maria darstellt. Es wäre aber kaum im Sinn des Evangeliums, wollte man die beiden Lebensformen als Gegensätze gegeneinander ausspielen. Es braucht beides, Aktion wie Kontemplation, für das christliche Leben. Die Kunst ist aber zu wissen, was im Moment notwendig ist: Tun oder Zuhören. Jesus, der müde Wanderer, kam jedenfalls gern in das Haus der beiden Schwestern. Er ist auch heute auf den Dienst beider angewiesen. – Joh 11, 1; 12, 1–3; 1 Tim 5, 10.

EvangeliumLk 10, 38–42

Marta nahm ihn gastlich auf. – Maria hat den guten Teil gewählt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
38 kam Jesus in ein Dorf.
Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß.
Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen
und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen
zu dienen.
Sie kam zu ihm
und sagte: Herr, kümmert es dich nicht,
dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt?
Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete:
Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig.
Maria hat den guten Teil gewählt,
der wird ihr nicht genommen werden.

Fürbitten

Christus will bei uns Menschen sein – nicht um sich bedienen zu lassen, sondern um uns zu dienen durch seine Nähe. Ihn bitten wir:
■ Um eine Liebe, die sich ganz auf das Gegenüber einlassen und ihm zuhören kann.
■ Um eine Liebe, die Gemeinschaft stiftet und Unterschiede als Bereicherung versteht.
■ Um eine Liebe, die verzeihen kann und immer wieder neue Chancen eröffnet.
■ Um eine Liebe, die immer wieder ihre Kraft aus dem Gebet und aus deiner Nähe schöpft.
■ Um eine Liebe, die loslassen kann, und um deine Liebe, in der unsere Toten geborgen sind.
Indem wir uns mit unseren Bitten ganz dir überlassen, haben wir das Gute gewählt, das bleibt – für alle Zeit und für die Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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