8. Februar

HL. JOSEFINE BAKHITA
Jungfrau

Josefine Bakhita wurde 1869 in der Region Darfur im Sudan geboren. Sie wurde als Mädchen verschleppt und musste Misshandlungen und die Härte der Sklaverei erleben. Noch als Unfreie gelangte Bakhita nach Italien. Bewegt vom Blick auf den leidenden Herrn am Kreuz ließ sie sich 1890 in Venedig taufen und erhielt den Namen Josefine. Kurz darauf trat sie in die Ordensgemeinschaft der Canossianerinnen in Schio ein. Ihr Schicksal und vor allem ihre Freundlichkeit und Geduld berührten die Menschen. Wegen ihres öffentlichen Eintretens gegen die Benachteiligung der Frauen wurde sie schon zu Lebzeiten sehr verehrt. Sie starb am 8. Februar 1947.

Commune-Texte:
A Messformulare für Jungfrauen, S. 1340 ff.
B Schriftlesungen für Jungfrauen, S. 1449 f.

TAGESGEBET

Gott,du hast die heilige Josefine aus der Sklaverei befreit
und ihr die Würde verliehen,
deine Tochter und eine Braut Christi zu sein.
Gib uns, so bitten wir, dass wir nach ihrem Beispiel
dem gekreuzigten Herrn Jesus
in unablässiger Liebe nachfolgen
und in tätiger Liebe
beharrlich Barmherzigkeit üben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Über die Berufung zur Ehelosigkeit hat der Apostel Paulus keine Abhandlung geschrieben, er hat nur auf konkrete Fragen geantwortet, die aus der Gemeinde von Korinth an ihn gelangt waren. Wenn er die Ehe zwar grundsätzlich bejaht (7, 1–7), sie aber doch nur als Zugeständnis, nicht als Gebot betrachtet wissen will (7, 6), so hat das seinen Grund nicht in der Ehe selbst, sondern in der Situation der Christen, die zwischen der ersten Ankunft Christi und seiner Wiederkunft leben. „Die Zeit ist kurz.“ Heute spüren wir aufs Neue das Gewicht dieses Wortes. Ehe und Ehelosigkeit, Trauer und Freude, Besitz und Besitzlosigkeit: alles ist relativ geworden. Paulus selbst hat nicht geheiratet; seine Gründe werden die gleichen gewesen sein, die er hier nennt: die bevorstehende Not, die Kürze der noch verbleibenden Zeit, die Vergänglichkeit dieser Welt. Mit der „bevorstehenden Not“ (7, 26) sind nicht die Nöte des Ehestandes gemeint, sondern die Bedrängnisse der hereinbrechenden Endzeit. Dabei geht es dem Apostel aber nicht um einen Rückzug in die eigene Sicherheit; christliche Ehelosigkeit (sofern sie christlich ist) ist beunruhigendes Zeichen der angebrochenen Endzeit und der freien Verfügbarkeit für die Sache Christi (7, 32). – Zu 7, 31: 1 Joh 2, 17.

ERSTE LESUNG1 Kor 7, 25–35

Die Jungfrau sorgt sich um die Sache des Herrn

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
25Was die Unverheirateten betrifft,
so habe ich kein Gebot vom Herrn.
Ich gebe euch nur einen Rat
als einer, den der Herr durch sein Erbarmen
vertrauenswürdig gemacht hat.
26Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not,
ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.
27Bist du an eine Frau gebunden,
suche dich nicht zu lösen;
bist du ohne Frau,
dann suche keine!
28Heiratest du aber,
so sündigst du nicht;
und heiratet eine Jungfrau,
sündigt auch sie nicht.
Freilich werden solche Leute
Bedrängnis erfahren in ihrem irdischen Dasein;
ich aber möchte sie euch ersparen.
29Denn ich sage euch, Brüder:
Die Zeit ist kurz.
Daher soll, wer eine Frau hat,
sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,
30wer weint, als weine er nicht,
wer sich freut, als freue er sich nicht,
wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,
31wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht;
denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen.
Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn;
er will dem Herrn gefallen.
33Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt;
er will seiner Frau gefallen.
34So ist er geteilt.
Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau
sorgen sich um die Sache des Herrn,
um heilig zu sein an Leib und Geist.
Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt;
sie will ihrem Mann gefallen.
35Dies sage ich zu eurem Nutzen:
nicht um euch eine Fessel anzulegen,
vielmehr, damit ihr euch in rechter Weise und ungestört
immer an den Herrn haltet.

ANTWORTPSALMPs 45 (44), 11–12.14–15.16–17 (Kv: vgl. 11 oder

Kv Höre, Tochter, und neige dein Ohr! – Kv vgl. Mt 25, 6b)
Oder:GL 43,1, V. Ton
Kv Freut euch allezeit: Wir ziehn dem Herrn entgegen. – Kv

11Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, ∗
vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
12Der König verlangt nach deiner Schönheit; ∗
er ist ja dein Herr, wirf dich vor ihm nieder! – (Kv)
14Alle Herrlichkeit ist drinnen die Tochter des nigs, ∗
golddurchwirkt ist ihr Gewand und reich gemustert.
15Sie wird in bunt gestickten Kleidern zum König geleitet, /
Jungfrauen sind ihr Gefolge, ∗
ihre Freundinnen werden dir zugeführt. – (Kv)
16Sie werden geleitet mit Freude und Jubel, ∗
sie kommen in den Palast des Königs.
17An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; ∗
über das ganze Land setzt du sie ein als Fürsten. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUM

Halleluja. Halleluja.
Sie ist die kluge Jungfrau,
die der Herr wachend antraf, als er kam;
sie trat mit ihm ein in den Hochzeitssaal.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Nicht von Jungfrauen (oder Mädchen) ist in diesem Evangelium die Rede, sondern vom Kommen des Menschensohnes und von der Wachsamkeit. Die wachenden Menschen werden klug, die schlafenden töricht oder einfältig genannt. Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen schlafen allerdings auch die klugen ein; für die einen wie für die anderen kommt der Herr plötzlich und unerwartet. Aber während die Einfältigen mir leeren Lampen und leeren Händen dastehen, habe die Klugen ihre Lampen voll Öl: Sie haben das Evangelium gehört und verstanden, sie haben danach gelebt, ihr Herz ist wach. Den Einfältigen nützt es nichts, mit leeren Herzen Kyrie („Herr, Herr“) zu rufen. – Lk 12, 35–38; Mt 7, 22; Lk 13, 25; Mt 24, 42; Mk 13, 33–37.

EvangeliumMt 25, 1–13

Sie nahmen ihre Lampen und gingen dem Bräutigam entgegen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
1Mit dem Himmelreich
wird es sein wie mit zehn Jungfrauen,
die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2Fünf von ihnen waren töricht
und fünf waren klug.
3Die törichten nahmen ihre Lampen mit,
aber kein Öl,
4die klugen aber nahmen mit ihren Lampen
noch Öl in Krügen mit.
5Als nun der Bräutigam lange nicht kam,
wurden sie alle müde und schliefen ein.
6Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf:
Siehe, der Bräutigam!
Geht ihm entgegen!
7Da standen die Jungfrauen alle auf
und machten ihre Lampen zurecht.
8Die törichten aber sagten zu den klugen:
Gebt uns von eurem Öl,
sonst gehen unsere Lampen aus!
9Die klugen erwiderten ihnen:
Dann reicht es nicht für uns und für euch;
geht lieber zu den Händlern
und kauft es euch!
10Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen,
kam der Bräutigam.
Die Jungfrauen, die bereit waren,
gingen mit ihm in den Hochzeitssaal
und die Tür wurde zugeschlossen.
11Später kamen auch die anderen Jungfrauen
und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
12Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch:
Ich kenne euch nicht.
13Seid also wachsam!
Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

Fürbitten

Weil für Gott möglich ist, was uns im Alltag oft unmöglich scheint, sprechen wir unsere Bitten vor ihm aus:
■ Stärke alle, die sich Schwerstkranken zuwenden, bewahre sie vor Schaden und lass sie Wertschätzung erfahren.
■ Erbarme dich der Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern aufwachsen, und lass sie Geborgenheit erfahren.
■ Lass die Kriegsgefangenen und Soldaten nicht verbittern, die Hoffnung nicht verlieren und inneren Frieden erfahren.
■ Schenke den Menschen den Mut, sich auf dich einzulassen, und lass sie deine Nähe erfahren.
■ Stärke alle, die an Leib und Seele krank sind; lass die Verstorbenen deine Barmherzigkeit und die Trauernden deinen Trost erfahren.
Wir vertrauen dir, dass du uns erhörst, uns rettest und Unmögliches möglich machst durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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