5. Februar

HL. AGATHA
Jungfrau, Märtyrin

Gedenktag

Die frühen Martyrologien, die sie zu diesem Tag in Catania (Sizilien) anführen, scheinen die Zeit der Verfolgung unter Decius (249–251) im Auge zu haben. Die Legende berichtet, man habe die Heilige in ein öffentliches Haus gebracht und grausam gemartert, um sie zum Abfall zu bringen. Dargestellt wird sie mit den nach der Legende bei der Folterung abgetrennten Brüsten.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1309 ff.,
oder für Jungfrauen, S. 1340 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1416 ff.,
oder für Jungfrauen, S. 1449 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,du hast die heilige Agatha
zur Jungfräulichkeit um Christi willen berufen
und ihr die Gnade des Martyriums geschenkt.
Höre auf ihre Fürsprache
und hilf uns, in aller Bedrängnis auszuharren
und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“ (1,2), ist es wie mit dem Volk Gottes im Ersten Bund: Gott schafft sich sein Volk aus nichts (1,28). Er bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes. Was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten Christus: Nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl auch Menschen mit wenig Sinn für Gemeinschaft fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: Der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. – Dtn 7,7–8; Ri 7,2; 1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17–18; Eph 2,8–9; Jer 9,22–23; 2 Kor 10,17.

ERSTE LESUNG1 Kor 1, 26–31

Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

26Seht auf eure Berufung, Schwestern und Brüder!
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt,
um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen.
28Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt:
das, was nichts ist,
um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von ihm her seid ihr in Christus Jesus,
den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer sich rühmen will,
der rühme sich des Herrn;
so heißt es schon in der Schrift.

ANTWORTPSALMPs 31 (30), 3b–4.6 u. 8.16–17 (Kv: vgl. 6a)

Kv In deine Hände lege ich mein Leben. – KvGL 308, 1, IV. Ton

3bSei mir ein schützender Fels, ∗
ein festes Haus, mich zu retten!
4Denn du bist mein Fels und meine Festung; ∗
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. – (Kv)
6In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; ∗
du hast mich erlöst, Herr, du Gott der Treue.
8Ich will jubeln und deiner Huld mich freuen; /
denn du hast mein Elend angesehn, ∗
du kanntest die Ängste meiner Seele. – (Kv)
16In deiner Hand steht meine Zeit; ∗
entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, ∗
hilf mir in deiner Huld! – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 4, 14

Halleluja. Halleluja.
Wenn man euch um des Namens Christi willen beschimpft,
seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist Gottes ruht auf euch.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Auf das Messiasbekenntnis des Petrus (Lk 9,18–21) folgen die erste Leidensansage (9,22) und die Einladung zur Kreuzesnachfolge. Jesus weiß, was ihn, den Messias, in Jerusalem erwartet (vgl. Lk 2,34). Jesus wird den Weg gehen, der dem „Gottesknecht“, einer geheimnisvollen Gestalt beim Propheten Jesaja, vorherbestimmt ist. Jesus will seine Jünger darauf vorbereiten. Die Einladung zur Leidensnachfolge ist aber nicht nur an die Jünger gerichtet, sondern an „alle“ (9,23; vgl. Mk 8,34). Jesus „nachfolgen“ ist gleichbedeutend mit „sich verleugnen“ und „das Kreuz auf sich nehmen“. „Sich verleugnen“ hat nicht den etwas muffigen Geruch von „sich verdemütigen“. Es besagt: auf Ehre und Leben verzichten können, um bei Jesus zu bleiben. Nur wenn der Jünger mit Jesus bis zum Ende solidarisch bleibt und so „sein Leben verliert“, wird er sein Leben wirklich retten, und er wird in der Gemeinschaft und Freude bleiben, die Jesus allein geben kann. – Mt 16,21; Mk 8,31; Jes 53; Lk 24,26–27; Mt 16,24–26; Mk 8,34–37; Lk 14,27; Mt 10,38–39; Joh 12,25–26; Lk 17,33.

EvangeliumLk 9, 23–26

Wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
23 Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst,
nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
24Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert,
der wird es retten.
25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?
26Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt,
dessen wird sich der Menschensohn schämen,
wenn er in seiner Herrlichkeit kommt
und in der des Vaters und der heiligen Engel.

FÜRBITTEN

Als Jüngerinnen und Jünger Jesu wenden wir uns mit unseren Bitten an unseren Herrn und Bruder. Wir beten:
■ für alle Menschen, die vor lauter Irdischem keinen Platz für das Himmlische haben: um Besinnung auf das Wesentliche.
■ für alle, die eine besondere Beziehung zu dir aufgebaut haben: um Geduld und Treue in Zeiten, in denen sie dich nicht spüren.
■ für die Welt: um Frieden, um Bewahrung vor Katastrophen und um ein Leben im Einklang mit der Schöpfung.
■ für die Kranken um Heilung, für die Sterbenden um Vertrauen in dein Dasein und für die Verstorbenen um das ewige Leben.
Die Welt und uns selbst mit allem, was uns bewegt, verängstigt, aber auch dankbar macht, bringen wir vor dich, der du lebst und Leben schenkst für Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

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