4. Februar

HL. RABANUS MAURUS
Bischof

Der Heilige kam als junger Mann nach Fulda und war dort 822 bis 842 Abt, ehe er 847 Erzbischof von Mainz wurde. Als hervorragender Theologe war er besonders um die Vermittlung der Vätertheologie bemüht und galt als „Lehrer Germaniens“. Wahrscheinlich ist er auch der Dichter des berühmten Hymnus „Veni, Creator Spiritus“. Gestorben am 4. Februar 856 in Mainz.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche (Bischöfe), S. 1321 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1428 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,du hast dem heiligen Rabanus Maurus
die Gabe der Weisheit und des Wortes verliehen:
du hast ihn gelehrt,
den Menschen deine Wahrheit nahe zu bringen.
Öffne unser Herz für das Licht deines Geistes,
damit wir dich erkennen
und deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR LESUNG  Gott hat die Welt geschaffen und den Menschen beauftragt, über die Geschöpfe zu herrschen. Dazu hat er ihn mit dem ausgerüstet, was er am nötigsten braucht: mit der Weisheit. Weisheit ist hier verstanden als die Gabe, zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht zu unterscheiden. Ohne diese Gabe würde dem Menschen seine Macht zum Verhängnis. Ein Mensch aber, der andere Menschen führen und regieren soll, braucht, da er selbst nur ein schwacher Mensch ist, Gottes eigene Weisheit, wenn er in allem das Rechte tun soll. Deshalb hat König Salomo, als er die Regierung antrat, um nichts anderes gebeten als um Weisheit. Auch der Verfasser des Weisheitsbuches betet um Weisheit (9,1–19). Die Klarheit des Geistes und die Kraft der Entscheidung sind Tugenden, die gelernt und geübt werden können, aber vor allem müssen sie von Gott erbeten werden. – Zu 9,1–4: Gen 1,26–27; Ps 8,6–9; Sir 17,2–4. – Zu 9,9: Spr 8,22–31.

ERSTE LESUNGWeish 9, 1–6.9–10.12a

Ein Mensch wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

1Gott der Väter und Herr des Erbarmens,
du hast das All durch dein Wort gemacht.
2Den Menschen hast du durch deine Weisheit bereitet,
damit er über deine Geschöpfe herrscht.
3Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten
und Gericht halten in rechter Gesinnung.
4Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront,
und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
5Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd,
ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist
und zu gering an Einsicht in Recht und Gesetz.
6Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen,
er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.
9Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt
und die zugegen war, als du die Welt erschufst.
Sie weiß, was wohlgefällig ist in deinen Augen
und was recht ist nach deinen Geboten.
10Sende sie vom heiligen Himmel
und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit,
damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile
und ich erkenne, was wohlgefällig ist bei dir!
12aDann wird dir mein Handeln gefallen;
ich werde dein Volk gerecht richten.

ANTWORTPSALMPs 19 (18), 8.9.10.11–12 (Kv: 10b oder vgl. Joh 6, 63b)

Kv Die Urteile des Herrn sind wahrhaftig. – KvGL 312, 7, II. Ton
Oder:
Kv Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. – Kv

8Die Weisung des Herrn ist vollkommen, ∗
sie erquickt den Menschen.
Das Zeugnis des Herrn ist verlässlich, ∗
den Unwissenden macht es weise. – (Kv)
9Die Befehle des Herrn sind gerade, ∗
sie erfüllen das Herz mit Freude.
Das Gebot des Herrn ist rein, ∗
es erleuchtet die Augen. – (Kv)
10Die Furcht des Herrn ist lauter, ∗
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahrhaftig, ∗
gerecht sind sie alle. – (Kv)
11Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. ∗
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
12Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; ∗
reichen Lohn hat, wer sie beachtet. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Jünger Jesu leben in dieser gegenwärtigen Welt, die eine verlorene Welt wäre, wäre Christus nicht gekommen. Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie schmackhaft; es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört, Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5,14–15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5,16): Euer Licht soll vor den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht unsere Sorge zu sein. – Zu 5,13: Mk 9,50; Lk 14,34–35. – Zu 5,14: Joh 8,12. – Zu 5,15: Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33.

EvangeliumMt 5, 13–16

Ihr seid das Licht der Welt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
13Ihr seid das Salz der Erde.
Wenn das Salz seinen Geschmack verliert,
womit kann man es wieder salzig machen?
Es taugt zu nichts mehr,
außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.
14Ihr seid das Licht der Welt.
Eine Stadt, die auf einem Berg liegt,
kann nicht verborgen bleiben.
15Man zündet auch nicht eine Leuchte an
und stellt sie unter den Scheffel,
sondern auf den Leuchter;
dann leuchtet sie allen im Haus.
16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten,
damit sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.

FÜRBITTEN

Christus verleiht den Seinen Geschmack und Glanz. Ihn bitten wir:
■ Sende der Kirche und der Gesellschaft Menschen wie Rabanus Maurus, die Wege zu Gott zeigen und begleiten.
■ Schenke den Lehrenden und Lernenden Geduld und Erfolg.
■ Gib den Verantwortlichen in Politik und Kirche Weitsicht und Besonnenheit und führe sie durch deinen Geist.
■ Lass Herzensbildung und Glauben in einer zunehmend säkularen Gesellschaft nicht untergehen.
Mit den Anliegen der Welt und den Bitten um Heil und Leben wenden wir uns an dich. Denn alles, was wir brauchen, kommt von dir – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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