29. Dezember

Hl. Thomas Becket
Bischof, Märtyrer

In London 1118 geboren, wurde er Kleriker der Kirche von Canterbury, darauf Kanzler König Heinrichs II. von England und 1162 Erzbischof von Canterbury. Er führte mit den Mönchen an der Kathedrale ein klösterliches Leben und war wohltätig gegen die Armen. Die Verteidigung der kirchlichen Rechte gegen den König brachte ihm eine sechsjährige Verbannung und nach seiner Rückkehr den Tod: Er wurde am 29. Dezember 1170 in seiner Kathedrale durch vier Edelleute ermordet. Seine Verehrung als Märtyrer verbreitete sich im ganzen Abendland.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1164 ff.,
oder für Bischöfe, S. 1174 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.,
oder für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
du hast dem heiligen Thomas Becket

Starkmut und Tapferkeit geschenkt,
so dass er sein Leben
für Recht und Gerechtigkeit hingab.
Gib auch uns die Bereitschaft,
unser Leben in dieser Welt
um Christi willen zu verlieren,
damit wir es wieder finden im Himmel.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Wer in die Spuren Jesu und der Apostel tritt, übernimmt ein gefährliches Leben. Das ist schon sichtbar an dem Weg, den Jesus selbst gegangen ist. In 2 Tim 2, 8 ist von der zweifachen Geburt Jesu die Rede: „als Nachkomme Davids“ wurde er zum irdischen Leben geboren; durch die Auferweckung aus dem Tod ist er in die ewige Herrlichkeit eingetreten (vgl. 2, 11). Leiden, Tod und Grab, Auferstehung und Herrlichkeit: Das war sein Weg. Es ist auch der Weg des Jüngers, wie es schon das Beispiel des Paulus zeigt (2, 10; 3, 10–12). – Die Verse 2, 11–13 klingen wie ein altes Bekennerlied. Da werden nochmals und neu die zwei Möglichkeiten, die zwei Wege genannt: entweder mit Christus sterben (Martyrium), um auch mit ihm zu leben, oder ihn verleugnen, ihm untreu werden. Aber der zweite Weg ist kein Weg; er ist ein Abgrund. Von den vier Wenn-Sätzen überrascht der letzte: „Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu …“ Die Logik der vorausgehenden Sätze würde verlangen: Wenn wir untreu werden, ihn verleugnen, dann wird auch er uns verleugnen. Aber hier zerbricht die Logik. Christus bleibt treu, er ist das Siegel der Treue Gottes. Das ist kein Freibrief für Leichtfertigkeit oder Feigheit, aber es ist ein Trost für die Schwachheit. – Zu 2, 8–10: 1 Kor 15, 4.20; Röm 1, 3–4; 1 Tim 3, 16; Phil 1, 12–14. – Zu 2, 12–13: Röm 6, 5.8; 8, 17; Mt 10, 33; Lk 12, 9; Röm 3, 3–4. – Zu 3, 10–12: Apg 14, 5.19; Mt 16, 24; Joh 15, 20.

Erste Lesung2 Tim 2, 8–13; 3, 10–12

Alle, die in Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, werden verfolgt werden

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
2, 8Denke an Jesus Christus,
auferweckt von den Toten,
aus Davids Geschlecht,
gemäß meinem Evangelium,
9 um dessentwillen ich leide
bis hin zu den Fesseln wie ein Verbrecher;
aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt.
10Deshalb erdulde ich alles um der Auserwählten willen,
damit auch sie das Heil in Christus Jesus erlangen
mit ewiger Herrlichkeit.
11Das Wort ist glaubwürdig:
Wenn wir nämlich mit Christus gestorben sind,
werden wir auch mit ihm leben;
12wenn wir standhaft bleiben,
werden wir auch mit ihm herrschen;
wenn wir ihn verleugnen,
wird auch er uns verleugnen.
13Wenn wir untreu sind,
bleibt er doch treu,
denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
3, 10Du aber bist mir gefolgt in der Lehre,
im Leben und Streben,
im Glauben, in der Langmut, der Liebe und der Ausdauer,
11in den Verfolgungen und Leiden,
denen ich in Antióchia, Ikónion und Lystra ausgesetzt war.
Welche Verfolgungen habe ich erduldet!
Und aus allen hat der Herr mich errettet.
12Aber auch alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus
ein frommes Leben führen wollen,
werden verfolgt werden.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 5b)

Siehe S. 784 f.GL 651, 3, IV. Ton

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 5, 6

Halleluja. Halleluja.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Jesus, der Messias und Gottessohn, ist den Weg des Leidens gegangen. Er hat seine Jünger eingeladen, ihm auf diesem Weg zu folgen. Bis zu seiner Wiederkunft steht die Kirche unter dem Lebensgesetz des Menschen Jesus, d. h. dem Gesetz des Leidens. Jesusnachfolge bedeutet sich selbst aufgeben und zum Kreuz bereit sein. Beide Ausdrücke meinen das Gleiche: Das Kreuz auf sich nehmen heißt, auf jeden eigenen Anspruch, auf jede Selbstbehauptung verzichten, im Dienst der Gottesherrschaft leben und nötigenfalls auch sterben. Dieses Sterben aber ist der Weg zum Leben. Nur wer sein Leben drangibt, wird es gewinnen. So ist es schon auf der Ebene des natürlichen Lebens; wer nur darauf bedacht ist, ängstlich das zu bewahren, was er hat, wird sicher alles verlieren. Der Jünger Jesu aber ist durch die Taufe in das Geheimnis des Leidens und Sterbens Jesu und seiner Auferstehung eingetreten. – Mk 8, 34–38; Lk 9, 23–26; Mt 10, 38–39; Joh 12, 24–26.

EvangeliumMt 16, 24–27

Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
24 sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn einer hinter mir hergehen will,
verleugne er sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir nach.
25Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert,
wird es finden.
26Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
dabei aber sein Leben einbüßt?
Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
27Der Menschensohn wird mit seinen Engeln
in der Herrlichkeit seines Vaters kommen
und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.

Fürbitten

Die Nachfolge Jesu ist Kreuzesnachfolge, Leiden in der Welt und Geborgenheit im Gottesreich. In diesem Ausgespanntsein bitten wir:
■ Schenke den Christinnen und Christen in England einen tiefen Glauben, der ihnen hilft, sich immer wieder neu für dich zu entscheiden.
■ Gib den Lehrenden und Vertretenden des Kirchenrechts den Sinn für Gerechtigkeit, die Liebe zu Gott und die Barmherzigkeit gegenüber den Menschen.
■ Bekehre alle, die den Glauben und die Liebe zu dir dem Weltlichen unterordnen oder von ihm verdrängen lassen.
■ Lass alle deine Nähe spüren, die in diesen weihnachtlichen Tagen einsam oder krank sind oder Sorgen haben.
■ Nimm alle Verstorbenen in das Reich deines Friedens auf, besonders jene, die für ihren Glauben getötet wurden.
Wer sein Leben um deinetwillen geringachtet, wird Leben gewinnen – im Hier und Jetzt und einst in deiner Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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